Donnerstag, 30. August 2018

Bucket list: Besuch der Serengeti


Am heutigen Morgen können wir ausschlafen, was ganz ungewöhnliches- als der Wecker um 07.45h klingelt sind wir schon lange wach, denn schließlich gehts heute in die Serengeti. Da darf man schon mal nervös sein. Wir bekommen frische Früchte, Saft und Pancakes (Alternative wäre Omelette jeglicher Zubereitungsart - aber das ist uns zu heikel) und danach muss das Auto beladen werde. Uns kann es nicht schnell genug gehen, während Helfer des Campingplatzes lustiges Tetris mit Zelt, Taschen und Gepäck spielen, würden wir gerne selbst Hand anlegen - ich wette, wir hätten letztendlich den Tisch und die Stühle noch in den Kofferraum bekommen. Nun sind sie provisorisch auf dem Dach festgebunden, zunächst musste im Dorf dafür aber noch ein Fahrradschlauch besorgt werden und während der Fahrt hält uns das Geklapper sicherlich wach und auch unser Beifahrer Sam wird auf Trapp gehalten, indem er die Stühle immer wieder zurechtzurücken und befestigen muss.

Wir müssen heute eine relativ weite Strecke zurücklegen- was bei Tansanias Landschaft und Tierwelt jedoch keine langweilige Fahrt werden wird, sondern eher bereits einer Safari. Schließlich gibt es keine Zäune, sodass die Tiere auch schon vor den Nationalparks rumlungern. Einen gelangweilten Löwen entdecken wir z.B. 10 Minuten vor dem Gate zur Serengeti- direkt an der Straße, wie als Wegweiser hingelegt..

Außer schöner Seen und idyllischen Savannenlandschaft und Tieren sieht man auf der Strecke  auch jede Menge Masai Jungs, bemalt und auf der Suche bzw. Am betteln nach Geld oder was zu Essen. Die eigentliche Tradition besagt, dass die Jungs nach ihrer Beschneidung für 3 Monate alleine aus dem Dorf geschickt werden, um das Jagen und Beschützen zu lernen. Natürlich ist es bei der Masse der Serengetibesucher jedoch viel einfacher, die Touris anzubetteln, als sich selbst versorgen zu müssen. Das erfahren wir bei einem Besuch im Masai Dorf, wo wir als einzige Touris von der gesamten Dorfgemeinde zunächst mit einem Tanz und Gesang empfangen werden. Naja, Benni wird empfangen- ich bekomme direkt sämtliche Accessories umgelegt,  werde mittendrin abgestellt und musste tanzen wie ein Depp. Wie ich solche Auftritte hasse!!! Benni lacht sich kaputt, schiebt mich noch weiter, während er seinen Einsatz als hüpfender-möchte-gern-Masai  dankend ablehnt.
Wir erfahren, dass Masai Männer polygam leben, jedoch für jede Frau eine eigene Hütte bauen müssen,  dürfen die Hütten von innen besichtigen und eine Schule besuchen. Mein immer noch um den Hals baumelndes Accessoire wollte ich mehrmals wieder zurückgeben, weil ich weiß, wie so etwas endet: und richtig,  als wir am Souvenirstand ablehnen, eine kleine Holzgiraffe für 100Dollar zu erwerben und ich auch mein Halsband - wie bereits mehrfach angekündigt-nicht behalten möchte,  zieht sie mir das Ding über den Kopf, wodurch ich sogar einige meine darin verzottelten Haare opfern muss. Jetzt bin ich aber sauer. Sowas ärgert mich immer und zerstört leider die Atmosphöre, des eigentlich interessant aufgebauten Masai Dorf. Und wenn DAnn noch jemand unverschämt mehrmals nach einem Trinkgeld fragt, gebe ich erst Recht nichts. Nun ja, wir haben einiges gelernt und gesehen und tolle Bilder sind es auch geworden - sehen wir mal über dies Unverschämte Verhalten hinweg und freuen uns über unsere wieder liebevoll zubereitete Lunchbox, die wir nun vor uns haben,  bevor es so richtig in die Serengeti geht!
Der weitere Weg durch die Serengeti war schon sehr spannend,  große Wildkatzen lassen sich auf die Entfernung erblicken - morgen früh gehen wir bereits um 5.30h auf eine Morgensafari - mal sehen, was so früh alles rumspringt.
Als wir an unserem Camp ankommen wird es relativ kühl, weshalb wir unseren Tisch und das Abendessen in einem Raum  mit Gitterstäben aufgebaut bekommen. Später - als die ersten Augen von Hyänen im Dunkeln durch die Gitterstäbe zu sehen, sind wir ganz froh, dass wir nicht auf dem Präsentierteller vor unserem Zelt sitzen.  Der Gang zu den Waschräumen wird heute auch spannend,  wir gehen gemeinsam,  damit wir zu allen Seiten ausleuchten können.

Natürlich mit rotem Licht - wir sind ja keine Anfänger,  wie wollen die Tierchen ja nicht verscheuchen,  sondern erstmal nur die Augen erkennen, um dann schnell doch mit weißem Licht aufzuleuchten, damit sie doch schnell verschwinden.
Ich plapper aufgeregt und durchgehend, während Benni konzentriert die Wege absucht. Nichts. Wir gehen gemütlich aufs Klo und während Benni schon auf mich wartet, komme ich weiter plappernd zu ihm um die Ecke, während er leise versucht mir zu verklickern, dass ich doch einfach mal die Klappe halten soll, denn vor uns steht eine riesige Hyäne. Ich verscheuche sie ganz selbstverständlich (eher unabsichtlich), scheinbar bin ich ihr etwas zu mutig, laut und aufgedreht - was auch am Serengeti-Bier liegen könnte was wir passenderweise heute auf dem Tisch hatten. In der Nacht hören wir weiter Hyänen laut lachen - es erinnert tatsächlich an die Geräusche aus König der Löwen, bis wir uns am Morgen um 5Uhr für die Safari bereit machen....
Suchbild


Auf der Straße:



Überwältigende Landschaft auf dem Weg in die Serengeti



 Besuch in einem Masai Dorf...  hab mal wieder eine neue Tanzart ausprobiert, war aber nicht so mein Ding...








Autoreifen als Schuhe





Hier hat uns ein Masai seine Wohnung gezeigt




Und die Schule des Dorfes



Noch vor der Einfahrt in die Serengeti: weder angebunden, noch ausgestopft...



Angekommen!




Lunchbox deluxe


Mit Blick auf diesen bunten Kerl 





Sonnenuntergang in der Serengeti
















Mittwoch, 29. August 2018

Safari: Start im Tarangire Nationalpark




Wir sind unterwegs mit unserem Guide Charles und unserem Koch Sam, im Gepäck: lecketes Essen, Schlafsack und Zelt, denn heute geht es für 4 Tage auf Safari.

Wir freuen uns darauf nicht selbst fahren zu müssen, obwohl die Straßen hier im Vergleich zu Uganda wunderbar zu befahren sind. Trotzdem ist im Auto sitzen, aus dem Fenster glotzen uns sich weder um Verpflegung , Parkeintritt und Unterkunft kümmern zu müssen gerade das perfekte Wellnessprogramm für uns. Noch etwas kränklich und ausgelaugt durch die letzten Wochen genießen wir nun dieses andere Reisen und dass wir uns nicht selbst um irgendwas groß kümmern  müssen.

Auf halber Strecke steigt unser Koch aus, um bereits das Equipment für uns auf dem Campingplatz vorzubereiten und uns ein 3 Gänge Menu für den Abend zu  zaubern.
Wir fahren währenddessen auf Pirschfahrt in unserem dazu perfekt geeigneten Safariauto mit offenem Dach in den Tarangire Nationalpark.

Und kaum zu glauben, aber während wir einen Tag mit Übelkeit und Bauchweh durch Schlaglöcher durch Uganda getuckert sind, an DEM besten Spot für BAUMLÖWEN  (und keinen einzigen entdeckten), sitzen sie hier auf den Bäumen, als würden sie drauf warten endlich von uns fotografiert zu werden. Ein unfassbares Bild, wie majestätisch sie da sitzen, während mein Plan,  bei einem Löwen- Angriff hoch auf einen Baum zu klettern, in Sekunden zerstört wird. Aber bei Nashorn und Nilpferd würde es noch klappen.... war ich in Uganda am Abend echt sauer und enttäuscht, trotz unseres Einsatzes keinen Löwen gesehen zu haben, und wollte auch am Ende aus Trotz gar keinen mehr entdecken, so find ich sie jetzt doch ganz schön faszinierend und toll...
Am Abend werden wir von Sam mit frischem Saft und einem leckeren und sehr gut verträglichem (das hat bei uns gerade eine sehr große Bedeutung)Abendessen auf dem Campungplatz verwöhnt und fallen - trotz dem "entspannteren" Reisen- tot müde (aber glücklich) in unser gemütliches Zelt...






Lustiges Elefantenbaby








Löwen auf dem Baum 




Löwenbabys 



Nen Leoparden gabs noch dazu!



Unser Blick aus dem Safariauto




Zazu






Masai







Arusha und Nationalpark

Am Morgen werden wir früh von unserem Guide abgeholt und auf einen Tagesausflug in den Arusha Nationalpark entführt. Wir sind noch keine 5 Minuten vom Gate entfernt, da steht ein großer Elefant im Weg. Gerade hat unser Guide Charles uns noch erklärt,  dass es sehr unwahrscheinlich ist das man hier Elefanten begegnet -  Könnte daran liegen, dass die Nationalparks in Tansania nicht umzäunt sind.Wir freuen uns also zu dritt darüber.
Toll ist unser Gefährt, bei dem man einfach das Dach nach oben öffnen kann und einen 360Grad Blick genießen kann. So kann man dem Elefanten (fast) auf Augenhöhe begegnen.
Wir düsen quer durch den Park, sehen schöne, lustige und auch ziemliche tote Tiere - Circle of life - wo es was frisches zu fressen gibt,  sind meist gute Tiersichtungen möglich.  Klingt pervers, ist aber so.
Wir stoppen an einer Rangerhütte, von der 2 Guides uns mit auf einen 1,5 stündigen Spaziergang "Walking Safari" nehmen. Wir bekommen einiges über Landschaft und Tiere erklärt und stehen schon schnell vor einer Giraffe. Ganz schön groß!  Auch Büffel und Warzenschweine begleiten uns auf unserem Safariwalk- ich hab in Uganda ganz vergessen zu erwähnen, dass mir ein Murmeltier über den Weg gelaufen ist. Unglaublich diese Vielfalt an Tiersichtungen! Außerdem laufen wir die ganze Zeit mit Blick auf den Mount Meru, den 2. höchsten Berg Tansanias. Gott sei Dank haben wir keine Besteigung gebucht....
Am Mittag gehts weiter mit unserem Safariauto an einen wunderschönen See,  mit cirka 5000 Flamingos, die in Reih und Glied am Ufer stehen. Mit dieser wunderschönen, pinken Aussicht klappen wir unsere Lunchboxen auf, in der sich frischer Passiosfruchtsaft, leckere Sandwichs, ein Hähnchenflügel, und vieles mehr - nachhaltig und liebevoll  eingepackt in Bananenblätter - befinden. Wir lassen es uns  gut gehen! Es wird bereits Zeit für den Rückweg und ziemlich unerwartet sagt unser Guide: schaut mal, man kann grad den Kilimanjaro ganz gut sehen!Während Benni aufgeregt Fotos schießt,  bin ich beruhigt hier im Auto zu sitzen und nicht schon 3000m höher akklimatisierung betreiben zu müssen.  Benni hätte ja gern diesen Berg bestiegen, aber dies eignet sich sicher besser ausgeruht statt nach 3 Wochen aufregender Reise und wahrscheinlich vor allem,  ohne mich!
Am späten Nachmittag kommen wir in Arusha an und lassen uns direkt auf den Kleidermarkt bringen und hier kann ich es kaum fassen, was ich zu sehen bekomme. Hunderte Stände - alle mit Kleidern sämtlicher Marken  - bunt durcheinander und doch irgendwie sortiert - jedenfalls noch einmal aufbereitet, nachdem es aus einem Spendencontainer kommt. Wir werden von allen Seiten angesprochen etwas zu kaufen - es ist unangenehm einfach durchzulaufen, aber wir haben eigentlich extra bereits einen halben Rucksack mit ebenso gut erhaltenen Kleidern von uns  bei Simone stehen um diese hier vor Ort abzugeben. Umso mehr interessiert mich nun,  wie und woher diese Kleider hier kommen, wie aufgeteilt, aufbereitet und sortiert wird. Und vor allem,  wer den Gewinn mit unseren gespendeten Kleidern aus den Containern macht! Sollte jemand mehr darüber wissen, gerne melden!
Beeindruckend sind übrigens die vielen Schuhstände, bei denen nicht immer 2 gleiche zu bekommen sind. Schuhe sind hier übrigens Luxus und sehr teuer. 40Dollar für von uns gespendete Schuhe - mit Glück sogar 2 gleiche...
Im Anschluss gehen wir noch über dem Obstmark, schauen uns Fleischerstände an und lassen uns mit gemahlenen Wurzeln Gesundheitstipps von Masai Medizinern geben.
Simone kennt in Arusha auch die besten Street food Plätze, sollte unser gewünschtes Produkt dort nicht erhältlich sein, geht man eben mal ins Wohnzimmer oder Küche und kauft dort die Reste ab. Wir nehmen von allem etwas mit nach Hause und vergessen dann vor lauter quatschen fast es zu Essen. Ein wunderschöner, erlebnisreichet Tag in Arusha geht zu Ende und wir freuen uns auf die kommenden 4 Tage: Safari in Tansania!


Albino Affe 




Liebevoll hergerichtete Lunchbox 


Flamingos


Lustiger Flamingo









Vorher

Nachher



Wanderung




Blick auf den Kilimanjaro



Straßensperre


Abendessen aus dem Wohnzimmer 






Kriegt man hier etwa die einzelnen Socken, die man vermisst?!
Kleidermarkt