Freitag, 5. September 2014

Tofino, Ucluete und der Weg in den Süden...

Standort: Tofino, BC, Canada



Völlig erledigt von der ganzen frischen Luft der letzten 2 Tage beim Fähre fahren und Whale watchen, machen wir uns auf den Weg in den westlichen Teil der Insel. Tofino und Ucluelet liegen nicht auf unserer Strecke nach Victoria, sondern man muss noch einmal quer über die Insel - und ein paar Höhenmeter dabei zurück legen - aber wir haben viel davon gehört und wollen sehen, was da los ist.
Zunächst nehmen wir den Ocean Highway, der uns am östlichen Ufer der Insel entlang führt und immer wieder tolle Ausblicke aufs offene Meer gewährt. Weiter geht es über die Berge durch dichten Wald und vorbei an einigen Seen - hatten wir ja schon lange nicht mehr ;o) ... und bald stehen wir mitten im Rim Provincial Park, den man kurz vor Tofino durchfahren muss und endlich bekomme ich meinen Regenwald, den ich auf dieser Reise tatsächlich schon vermisst habe! Aber heute ist es schon zu spät, deshalb verlegen wir einen Besuch des Parks auf morgen...
In Tofino angekommen ist es schon dunkel und wir können kaum glauben, was wir zu sehen bekommen. Hier ist nichts so, wie es sonst in Kanada ist. Alles ist touristisch - ein Surfshop und Touranbieter neben dem anderen und die Hotelpreise steigen aufs Doppelte an. Wir entscheiden uns für einen Campingplatz weiter weg vom Ort und bezahlen auch dort fast das dreifache von unseren sonstigen Plätzen. Dazu ist der Platz so eng, dass wir fast Probleme haben unsere Türen zu öffnen - normal können wir mit unseren Mini auf dem Platz in 3 Zügen wenden ;o) Aber wir wollen ja nur schlafen - und das tun wir auch. Um halb 8 morgens klopft es an unserer Scheibe, weil wir die Gebühr noch nicht gezahlt haben (Das Office hatte schon zu als wir angekommen sind) und wir werden sehr unsanft geweckt.... Es regnet in Strömen, wir können nicht mal unseren Kaffee vor dem Auto kochen. Also fahren wir nach Tofino rein und suchen uns ein Plätzchen zum Frühstücken (mit Dach).



Auf der Weiterfahrt zum Rim Provincial Park werden wir erneut von der westlichen Seite der Insel geschockt. Zum einen soll mal einen Parkpass kaufen und dann aber auch noch pro Parkplatz (für jeden Trail und Strandweg gibt es einen eigenen Parkplatz) übertrieben viel Gebühr bezahlen... Wir einigen uns darauf, dass nur ich zum long beach wandere, Fotos schieße und Benni solange im Auto hin und her fährt...




Trotz Regen ist der Strand sehr schön, aber wir versuchen unser Glück gemeinsam in Ucluete. Hier ist`s schon viel Pärchenfreundlicher. Wir können das Auto parken und gemeinsam spazieren gehen. Aus der Spaziergang wird eher eine Wanderung, die uns einmal durch einen schönen Regenwald mit Aussichtspunkten auf das Meer bringt:









Es ist mittlerweile mittag und wir haben noch einen weiten Weg nach Victoria vor uns. Den Weg erst einmal zurück über die Berge und dann gerade runter in den Süden. Aber zunächst halten wir noch an den Attraktionen auf der Strecke, die wir gestern mangels Zeit ausgelassen haben... 
In einem Park stehen unheimlich hohe Bäume - höher als der Schiefe Turm von Pisa!!!



Im Park gegenüber kann man diese riesen Bäume von innen betrachten....


Eine weitere Attraktion finden wir in einem kleinen Örtchen, dass sich etwas ganz Besonderes hat einfallen lassen, um die Touris zu locken. Ein Maler hat sämtliche Gebäude bemalt und in dem ganzen Ort findet man Fußspuren, denen man auf einem Rundweg folgen kann. Ne spannende Sache, nur leider fängt es direkt wieder so doll an zu regnen, dass wir die halbe Strecke mit dem Auto befahren und dann die Weiterreise antreten. (Die Bilder waren auch nicht so unser Geschmack...)


Um uns nach den letzen Tagen mal wieder etwas zu erholen und aufzuwärmen, suchen wir uns kurz vor der Hauptstadt der Insel ein Motel und fangen an unsere Reste zu vernichten.
Gekocht wird vorm Vordach - gegessen gemütlich im Zimmer...




Für den vorletzten Tagen unserer Reise steht eine Sightseeingtour in Victoria an. Wir fahren am Vormittag von unserem Motel los und stehen schon direkt in Downtown - schnell ist ein günstiger Parkplatz am Hafen gefunden und wir ziehen los. 
Erstes Ziel: Fisherman`s Warf, eine kleine Gemeinde, die in Hausbooten lebt. Viele von ihnen bieten für einige Dollars Hausführungen an, verkaufen Fisch oder vermieten Kajaks. Wir entdecken einige Seelöwen am Steg und holen am nächsten Stand ein paar Heringe.....






Bevor es weiter nach Chinatown geht, machen wir uns die Reste von gestern warm und suchen uns den schönsten Platz zum Essen - direkt im Hafen und umzingelt von hungrigen Möwen - aus:




Am Nachmittag wissen wir nicht mehr so genau, was wir uns noch anschauen sollen, weil hier Whalewatchingtouren und Museen dominieren - aber das ist ja gar kein Problem für uns... wir steigen ins Auto und umfahren einmal die tolle Stadt Victoria mit dem Auto entlang dem Oceandrive und entdecken wunderschöne Strände (juhu!!!!!!der hat mir nämlich genauso gefehlt, wie der Regenwald!!!!), Picknickplätze und sogar einen weiteren Seelöwen vor der Küste schwimmen =)
Ich bin begeistert von dieser Stadt!!!





Hier stehen die Hirsche mitten im Garten...




Gegen Abend parken wir wieder mit unserem zuvor gekauftem Parkticket am Hafen und holen uns ein letztes mal für diesen Urlaub eine leckere Pizza beim 7 Eleven. Wir sehen auf dem Stadtplan einen großen Park, in dem wir es uns zum Essen gemütlich machen können und landen auf einem komplett versteinerten riesigen Gelände, in dem Mountainbiker gefährliche Abfahrten und Sprünge wagen und wir mit unserer Pizza von ganz oben zuschauen. Wäre ein toller Kletterpark für Kinder - aber leider verderben wahrscheinlich die Scherben den Spaß.






Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir wieder am Auto - wir wissen ja jetzt, wo es schön ist  - und fahren wieder auf den Oceandrive zu einem langen Steg, an dem man sowohl den Sonnenuntergang hinter den Bergen, als auch in die USA rüber schauen kann. (Ich habe sogar eine SMS auf mein Handy bekommen mit "Herzlichen Willkommen in den USA")






Noch einmal am Hafen vorbei, wo gegenüber das Parlamentsgebäude nun toll beleuchtet ist,  bevor wir in Richtung Fährabfahrt düsen, wo wir nach einem Schlafplatz suchen müssen, bevor wir morgen früh nach Vancouver übersetzen...









Mittwoch, 3. September 2014

Vancouver Island

Standort: Telegraph Cove, BC, Canada

Gegen ein Uhr in der Nacht erreichen wir den Ort „Telegraphe Cove“, wo wir für heute eine Whalewatchingtour vorgebucht haben. Es ist dunkel und weit und breit kein Mensch zu sehen in dem Dorf – kein Motel, Hotel oder sonstiges in Sicht. Aber ein Campingplatz ohne Schranke, der noch einige freie Plätze hat… Am Morgen wachen wir auf und stellen fest, dass wir genau vor dem Steg parken, an dem die Tour gleich losgeht. Telegraphe Cove ist nämlich lediglich ein kleiner Holzsteg mit wenigen kleinen Häusern daneben, vor allem Touranbietern für Bären- und Whalewatching und Kajakverleih. Im Winter wohnen hier gerade mal 4 Einwohner… 



Wir steigen gemeinsam mit einer deutschen Reisegruppe aufs Boot und freuen uns, dass wir zwar als letztes einchecken dürfen, und trotzdem die besten Plätze vorne an der Reling ergattern. 


Die älteren setzen sich erstmal drin auf die Bänke und rennen dann erst durch (mal wieder) Bennis guter Beobachtungsgabe bzw. meinen freundigen Schrei an die Reling, wo vor uns eine ganze Killerwal- Familie vorbei zieht. Zuerst sieht man nur die Mutter mit den Walbabys, aber dann kommen auch noch Onkel, Papa und Tanten dazu. Das ganze Boot schweigt beeindruckt von diesen riesen Tieren und erst als es direkt 3 Meter neben uns laut schnaubt und ein Orka direkt unter unserem Boot durchtaucht, hört man entsetztes und erschrockenes Aufschreien. Sehr cool!!! Ging leider zu schnell um es zu fotografieren… =/












Da es genaue Vorgaben gibt, wie lange eine Boot eine Walfamilie mit der Anwesenheit belästigen darf, ziehen wir nach circa 20 Minuten Beobachtung der großen und kleinen Wale weiter... Vorbei an kleinen Schweinswalen (die armen tun mir echt leid - keiner interessiert sich für die... nicht mal wir halten an!) und dann sehen wir zunächst ein paar Delfine vor dem Boot hüpfen und es dann von weitem aus dem Wasser spritzen:




In einer kleinen Bucht hat es sich ein Buckelwal gemütlich gemacht, der immer wieder seine Kreise zieht (das erkennt man an den Blubberblasen an der Wasseroberfläche) und wenn sich genug Fischis in der Kreismitte versammelt haben, genüsslich sein Maul aufreißt und alles frisst, was ihm davor schwimmt:










In etwas Entfernung sitzt ängstlich ein Seehund, hier gibt es übrigens die größten Seehunde überhaupt, der sich wahrscheinlich gerade freut, kein Fisch zu sein!


Glücklich und mal wieder klatschnass verlassen wir nach 4 Stunden das Schiff und haben mehr gesehen, als wir es gedacht hätten. Einfach traumhaft dieses Meer!!!! Schweinswale, Killerwale, Buckelwale, Weißkopfadler am Himmel, Seehunde und sogar Tauchervögel, die bis zu 150m tief kommen haben wir gesehen!!! Ich könnte den ganzen Tag whalewatchen!!!!


Wir fahren heute noch weiter in den Süden der Insel, weil wir die letzten Tage voll ausnutzen müssen (Zeitmangel!!!) - aber für eine Vollbremsung hat die Zeit noch gereicht....;