Mittwoch, 28. November 2012

Welcome to the Jungle...

"Das malaysische Bundesland Borneo beweist, dass es einen Gott gibt: Wahrscheinlich ist er ein verrückter Wissenschaftler und Sabah sein gigantisches Reagenzglas. Am 7. Tag ruhte Gott ja und könnte dabei sinniert haben: Was wäre, wenn ich eine Insel nähme, sie mit undurchdringlichem Dschungel bedecke, eine Arche Noah voller Tiere dazugäbe und die Temperatur auf 40Grad einstellen würde? Das Ergebnis ist ein tropischer Garten Eden mit fantastischen Riesenpflanzen und üppigen Bäumen in Hülle und Fülle. Dieses Paradies birgt große Affen, die sich an Weinranken entlangschwingen, bläuliche Elefanten, die über sumpfige Deltas stampfen, und sonnenverwöhnte Wanderer, die über das silberne Meer gleiten!" (Zitat Lonely Planet)

Von der Stadt Kota Kinabalu ein wenig enttäuscht, werden wir in unserem tropischen Gasthaus in Sepilok herzlich empfangen und schenken dem Zitat wieder Glauben! Unsere Hütte hat einen Balkon mit Blick in den Dschungel, eine Hängematte und eine urige (kalte Regen-) Dusche + WC im freien.(Fotos) Wir gehen uns am Abend noch ein bisschen umsehen und stellen fest, dass wir in einer riesigen Anlage mal wieder die einzigen Touris sind... Alleine mit etlichen Tieren...Absolut unverständlich, es ist so schön hier und genau das richtige für abenteuerlustige backpackers! Wir setzen uns noch ins Gartenrestaurant und freuen uns über Geckos, die mit uns am Tisch sitzen (Foto) und Tiere, die man aus dem Urwald hört. (Diese Unterkunft ist wirklich zu empfehlen!!!! Für alle die, die gleichzeitig (günstig) Ruhe suchen und gleichzeitig etwas erleben wollen der perfekte Ort!!!)
In der Nacht werde ich einige male wach, weil ich es an unserer Hütte und auf dem Balkon scheppern hörte. Leider war ich zu müde und auch ein wenig zu ängstlich, um mal zu schauen, wer uns da einen Besuch abgestattet hat...

Am nächsten Morgen fahren wir um 9 Uhr in ein Rehabilitationspark für Orang Utans, der ganz nah an unserer Hütte liegt. Nahe genug, um in der Nacht einen Affen auf unserem Balkon zu empfangen... Das Konzept des Parks ist, verletzte, kranke Orang-Utans aufzupäppeln und auf die Freiheit vorzubereiten. Die Freiheit liegt hier ja Nahe, es gibt nämlich keine Gitter oder Zäune, sondern die Babys und kleinen Affen werden so behütet, dass sie sogar freiwillig abends in ihren Käfig gehen und dann aber mit der Zeit immer selbstständiger werden.
Die Affen werden 2x täglich gefüttert und es gibt eine Aussichtsplattform, von der man zuschauen kann, wie die Affen sich aus dem Urwald entlanghangeln. Allerdings gibt es keine Garantie. Mal kommen sie, mal kommen sie nicht... Die Futterstellen werden immer weiter in ein Dschungel hinein verlegt, sodass die Affen sich von dem Rehabilitationspark abkapseln können.

Wir sind schon 30 Minuten vor der Fütterung da und beobachten schon andere Affen, die auch etwas abbekommen wollen. Und dann wackelt es auf einmal wie wild und wir freuen uns, denn ein großer Orang-Utan will sich die Fütterung nicht entgehen lassen. Und gleich darauf kommt schon der nächste...

Wir sind die einzigen Besucher, die bis zum Schluss bleiben, bis wir von den Wärtern weggeschickt werden, obwohl die Affen immer noch gemütlich essen. Wir haben noch Zeit, da wir erst mittags zu unserem nächsten Ausflugsziel abgeholt werden. Wir gehen noch langsam durch den Dschungel spazieren, als Benni es auf einmal rascheln hörte und einen ziemlich großen Orang Utan neben uns entdeckt... Benni hat die Kamera schon parat, während ich schnell (und mutig) den Weg weiter laufe, um ihn mir von näher anzuschauen. Der Affe hatte scheinbar die selbe Idee wie ich und läuft noch schneller in meine Richtung und ich mache mir fast in die Hose, als der Affe immer näher kommt und mich anvisiert. Dieser Orang Utan war ungelogen echt groß. Mit ausgestreckten Armen und Beinen wahrscheinlich so gross wie ich!!!! Und auch wenn mich manche Leute für klein halten - für einen Affen ist das wirklich unheimlich groß! Also renne ich los und überlege kurz, ob ich um Hilfe schreien soll....aber das hätte eh niemand gehört,.Dann drehe ich mich um, weil mir einfällt, dass ich Benni ganz vergessen habe und sehe, wie der süße Kerl gerade vor Bennis Kamera 2 Purzelbäume präsentiert und dann auf dem Rücken liegen bleibt. Wahrscheinlich wollt er nur mit uns spielen - aber darauf war ich einfach nicht gefasst... Ich hab nicht mal mehr Bilder gemacht vor lauter Aufregung. Das letzte Bild entstand, als er nur durchs Grüne zu sehen war - danach weiß ich auch nicht so genau, was ich gemacht habe... Scheinbar den Foto fest in der Hand gehalten und los gerannt...
Wir erholen uns kurz von dem Schrecken (und geben gegenseitig damit an, wer ihn von näher gesehen hat und sind immer noch ganz aufgeregt), trinken in der Cafeteria des Parks eine Cola, als ich auf einmal einen weiteren Orang Utan außerhalb des Parks auf dem Parkplatz entdecke, der tollpatschig über die Autos kletterte (Foto!)

Wir schauen uns noch einen Film an und erfahren, dass die Affen auf ihre Freiheit mehrere Jahre vorbereitet werden und deshalb häufig noch zurück kommen und den Kontakt zu den Menschen suchen. Wir ärgern uns kurz, dass wir dem Affen nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben .... Und lernen dann, dass so ein Kerl 4x so stark ist wie ein ausgewachsener Mann und einen Menschen in 2 Teile reißen könnte... Also bin ich doch zu Recht weggerannt!!!!

Als nächstes steht ein weiterer Ausflug an: Boot Cruise im Regenwald. Wir hoffen, dass wir dort noch mehr wilde Affen sehen können...
Wir fahren 1,5 Stunden durch Palmenwald. Palmen soweit das Auge reicht!!! (Foto) Auf einmal sehen wir etwas auf der Straße liegen. Unser Fahrer macht eine Vollbremsung und stoppt 1 Meter vor einem 1,5 Meter großen Komodowaran!!!
Wir kommen zu früh an, bekommen einen Kaffee for free und nutzen die Gelegenheit durchs Dorf zu schlendern. Die Einheimischen grüßen uns freundlich und einige laden uns ein, bei ihnen über Nacht zu bleiben. Im Dorf erwischen wir kleine Affen, die sich gerade etwas essbares aus den Häusern klauen wollen und schuldbewusst auf die Bäume zurück rennen. (Foto) Mittlerweile sind wir mutiger - hatten es heute schließlich schon mit einem größeren Affen zu tun... Trotzdem sind wir aufgeregt, was wir im Regenwald noch so alles entdecken werden. Sicher viele Vögel, kleinere Affen und mit Glück auch Orang Utans, Elefanten, Nashörner und vielleicht Krokodile? Ich mache mir schon kurz in die Hose, weil ich schon immer Angst vor Krokodilen habe. Früher hatte ich sogar immer Alpträume, dass ich ins Krokodilbecken im Vivarium falle, aber Benni beruhigt mich, dass das wenn nur ganz kleine sein können, die ungefährlich sind...

Bevor die Bootsfahrt los geht noch einen Zettel ausfüllen und unterschreiben... Dieses mal ist keine Lebensversicherung im Ausflug inkludiert, sondern man muss unterschreiben, dass der Reiseleiter für Krankheit, Unfall, Verlust und Tod nicht haftbar gemacht werden kann. Ich denke kurz nach und frage, ob die Fahrt denn gefährlich ist und die Frau fängt an zu lachen.... Hm, okay, ich sag noch leise zu ihr: klingt nur irgendwie so... Und dann geht's auch schon los. Wir steigen mit 3 Russen in ein kleines Boot ein. Die Russen hat unser Fahrer übrigens noch zufällig am Straßenrand aufgegabelt, da sie auch in dieses Dorf wollten. Was ein Glück die hatten, denn sonst ist hier außer den Einheimischen niemand hier in der Gegend und ein Taxi hätten die weit und breit niemals gefunden...

Das Boot ist für 12 Personen bestückt, es gibt Rettungswesten und unser Reiseleiter ist ein Junge, der wahrscheinlich gerade nichts anderes zu tun hatte... Naja, wenigstens ist er mit einem Fernglas ausgestattet und hält Ausschau für uns.

Wir entdecken ziemlich schnell einen Orang Utan - mit einem Baby im Arm! (Foto) Außerdem viele andere Affen, die wie Wild durch die Bäume jagen. Elefanten und Nashörner sind derzeit leider nicht zu sehen, da sie sich zu dieser Jahreszeit woanders befinden. Ich bin kurz enttäuscht und schreie dann auf, weil ich ein Krokodil im Wasser liegen sehe. Unser Fahrer fährt ein Stück darauf zu und dann sehen wir uns das Stück Holz genauer an....... Gott sei dank. Bin schon mal ein Stück Richtung Mitte gerückt...
Wenig später schauten Benni und ich uns an und wir waren uns sicher, dass wir gerade wieder ein Krokodil gesehen haben. Zumindest den Kopf!!! Der Reiseleiter hat es auch entdeckt, stoppte das Boot und man sah nur noch Luftbläschen...

Nach ca. 1,5 Stunden drehten wir um und machten uns auf den Rückweg - jedoch nicht ohne weiter Ausschau zu halten... Wir überlegten gerade, wie wir jemandem glaubhaft erzählen können, dass wir tatsächlich ein Krokodil gesehen haben, ohne Beweisbilder zu liefern... und da war es wieder!!!!! Der Reiseleiter gab uns schnell zu verstehen, dass wir uns ruhig verhalten sollen und wir standen 5 Meter entfernt von einem 4 Meter langen Krokodil, dass neben unserem Boot auf und abschwimmt. Ich habe mich weder bewegt noch geatmet, weil ich nur drauf gewartet habe, dass es wie in Reportagen gleich das Maul aufreißt und war so erleichtert wie noch nie, als es untertauchte und wir uns schnell von dort entfernten... Das war das aufregendste, was ich je erlebt habe. Und das will ich niemals wieder erleben!!! Benni meint, dass wir diese Fahrt nicht gemacht hätten, wenn wir gewusst hätten, dass da sowas drin rumschwimmt. Wir kommen uns vor wie der crocodile hunter - nur lebendiger... Und wir sind uns sicher, dass der Reiseleiter wohl auch nicht genau weiß, ob das gefährlich ist oder nicht und kein Plan davon hat, was im Fall der Fälle zu tun wäre. Ab sofort werden wir uns wieder an die Ausflüge mit der inkludierten Lebensversicherung halten!!!

Rundum ein gelungener Tag. Wir haben mehr gesehen, als wir geahnt hätten und sind bereit für das nächste Abenteuer: Besteigung des höchsten Berges von Borneo.
Dafür mussten wir aber erst einmal zurück nach Kota Kinabalu. Also hieß es heute wieder 7 Stunden Fahrt mit dem Bus. Ich finde die Fahrten immer anstrengend. Man weiß nie, wann mal eine Toilettenpause kommt, die Straßen sind teilweise schlecht zu befahren. (Auf dem Hinweg musste ein Bagger für uns die Straße aufschütten, weil der Bus leider stecken geblieben ist) (auf dem Foto dazu sieht man auch, wie die kleine Mitfahrerin diese Situation fand...)
Unterwegs hält man immer mal wieder an und kann an Obst- und Gemüseständen einkaufen oder bekommt es direkt in den Bus geliefert, während nebenbei eine Polizeikontrolle statt findet. (Foto)
Außerdem gab es wieder einen dieser schlechten asiatischen Filme zu sehen. Dieses mal hat eine Mutter ihre Tochter mit einer Klobürste sexuell missbraucht und es gab noch jede Menge andere abartige Szenen zu sehen. Wir fahren durch tolle Landschaften, sodass man den Fernseher zum Glück durchgehend ignorieren kann... (Trotzdem werde ich mich über die Filmkultur bei Gelegenheit informieren, weil ich mich jedesmal doch wieder ärgere, dass so etwas läuft.)
Heute war außerdem noch der Geruch im Bus richtig unangenehm. Alles roch nach Durian. Wer schon mal an einem Durian-Stand vorbei gelaufen ist, weiß was das heißt. Wer es nicht kennt:

Weisheit:
Der Durianbaum (Durio zibethinus), auch Zibetbaum genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist ursprünglich in Indonesien und Malaysia beheimatet. Die Frucht wird Durian, häufig auch Stink- oder Käsefrucht genannt und wird als Obst verwendet.
Aufgrund der Geruchsbelästigung ist die Mitnahme von Durianfrüchten in Hotels oder Flugzeugen meist nicht gestattet. Setzt sich der Geruch erst einmal fest, ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden. Deshalb ist es in Hotels üblich, bei Verstoß gegen das Durian-Verbot das Zimmer für eine weitere Woche bezahlen zu müssen. In Singapur ist auch das Mitführen von Durians in der MRT (U-Bahn) untersagt, worauf entsprechende Schilder hinweisen; auf eine Strafe wird allerdings verzichtet. (Wikipedia)

Na, wer möchte gerne ein Mitbringsel aus Malaysia?!

So, jetzt geht's in die Falle, denn morgen früh um 6:15h werden wir schon abgeholt, um den Mount Kinabalu! Hoffen wir mal, dass wir es bis hoch schaffen...

Viele Grüße aus Kota Kinabalu!!!

Fotos:
Ein Bagger macht uns die Straße frei,
unser Resort im Dschungel,
ein Gecko will meinen Reis essen,
Straßenstände und Bringservice,
Palmenwald (aus dem Busfenster),
Affen im Dorf und bei unserer Bootsfahrt,
Wilde Orang Utans,
Der fast überfahrene Komodowaran,
En kleines Krokodil...












































Montag, 26. November 2012

Angekommen in Malaysia...

Langkawi ist ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben - was gar nicht schlecht war... keine Touris, feiner Sand und den Strand ganz für uns, brennende Sonne, überall hüpfen kleine Krebse durch den Sand und wir müssen ewig laufen, bis wir ein "Reisebüro" finden, bei der wir unsere Weiterreise buchen können. Nach Kuala Lumpur soll es gehen. 23 Euro pro Person für Abholung im Hotel, Fahrt mit der Fähre und einer Fahrt mit dem Nachtbus nach KL.
Wir freuen uns, dass es weiter gehen kann, laufen wenige Stunden später nochmal am "Reisebüro" vorbei und es ist nicht mehr da... Abgebaut. Wir hoffe, dass der Mann nur nach dem Motto "genug verdient für diesem Monat" am Strand liegt und uns nicht übers Ohr gehauen hat.

Am nächsten Tag holt und unser Taxifahrer zumindest schon mal pünktlich ab. Das Auto ist zwar von innen ausgebrannt, aber es fährt... Ich steige aus und meine blaue Hose ist am Hintern komplett schwarz. Keine Ahnung auf was ich da saß, riecht auf jeden Fall nach Frittenfett.

Apropo Fritten, da muss ich kurz abschweifen. Vorgestern konnten Benni und ich nicht schlafen weil ich damit angefangen habe, wie gerne ich mal wieder Fleischwurst essen würde. Einen ganzen Ring bitte! Dann haben wir nacheinander aufgesagt, was wir jetzt gerne essen würden und waren dann immer sauer, dass der andere so etwas leckeres gesagt hat. Verrückt, wie sehr man sich an Muttis Essen gewöhnt! "Mama, bitte Linsen mit Spätzle vorkochen, Saitenwurst und Maggi in Kühlschrank und Schlüssel unter die Fußmatte " (Zitat Benjamin Füger, 25.11., 00:30h, malaysische Ortszeit)

Wir steigen aufs Boot und laufen im islamischen Land unter "Merry Christmas" Schmuck durch. Alles glitzert, blinkt und ich steche sofort aus den Mitreisenden raus. Ich bin das einzige Mädchen über 12, dass kein Kopftuch trägt...
Die Fahrt geht ca. 1 Stunde und im TV läuft ein schlechter asiatischer Film. Wie bisher bei allen Fahrten. Der Film handelt von Geistern, Misshandlungen, Vergewaltigungen und alle lachen und kichern über ganz flache Witze. Am Ende noch eine Frau, die sich halbnackt räkelt, während alle weiblichen Zuschauer hier verschleiert sind.
Wieder an Land haben wir jetzt noch kurz Zeit, bis der Nachtbus fährt. Oder auch länger... Oder fährt er auch gar nicht?! Wir werden ein wenig ungeduldig, vor allem, als mir ein junger Kerl erzählt, dass er jetzt in einen anderen Bus steigt, weil seiner nicht gekommen ist.
Wir sind die einzigen Wartenden.... Und als der Bus dann doch noch um die Ecke fährt, tun wir so, als hätten wir nie die Verlässlichkeit angezweifelt...

Der Nachtbus sieht bequem aus. Alle Sitze, bis auf die letzte Reihe, lassen sich zurückklappen und bieten ordentlich Beinfreiheit. Wir haben Plätze in der letzten Reihe. Genau über den Federn. Wer schon mal in Asien Bus gefahren ist, weiß was das bedeutet... Nach 3 schlaflosen Stunden mit 10 Stopps, einer Relaisstation a la Bröskamp und einer kurzen Aufregung, dass wir im falschen Bus sitzen, dürfen wir in die Reihe vor uns wechseln und wachen auf, als wir morgens in Kuala Lumpur ankommen. Die Taxifahrer freuen sich schon, denn es regnet - da wollen wir bestimmt nicht laufen.... Aber... wir haben ja sowieso schon den Regenschutz über unserem Gepäck drüber, damit man nicht so leicht an die Verschlüsse kommt (alter Pfadfindertrick) - Wir orientieren uns erst einmal... Man weiß vor der Ankunft nämlich nie, wo man in der Stadt rausgelassen wird. Laut Aussage des Mannes im Reisebüro, landet man nämlich genau da, wo der Busfahrer halten will. Es gibt aber vorgegebene Busstationen, denn irgendwas muss ja in den Stadtplan eingezeichnet werden... Aber egal, denn wir stellen fest, dass wir schon fast vor dem Hotel stehen. Ein Taxi? Wäre doch gelacht...
Wir sind zu früh für den check-in, der eigentlich erst ab 14 Uhr vorgesehen ist. Wieder Glück, wir frühstücken noch ein family Menü bei Mc Donalds und beobachten, wie 1000 Leute mit irgendwelchen Gutscheinen einen Burger für umme bekommen. Ein ganz schönes Chaos bricht aus, als sie merken, dass eine Frau schon zum zweiten mal einen Flyer abgeben will... Ist ja auch Betrug. Wir amüsieren uns total übermüdet, checken um 9h schon ein und schlafen erstmal aus....



Am mittag machen wir uns auf zu einer Stadtbesichtigung zu Fuß. In der Nähe des Fernsehturms werden wir von einem Mann in einen Minibus gebeten. Ich dachte sofort: eine Entführung... Merkte aber schnell, dass es sich nur um den kostenfreien Shuttle zum Fernsehturm handelt... Wir fahren mit hoch, sehen die Preise und entscheiden uns für den nächsten kostenlosen Shuttle zurück. Wir schlendern weiter, vorbei an den twin towers, dem tollen Park hinten dran und haben schon wieder Hunger. Kurz überlegen wir uns etwas vom Markt auf die Hand zu nehmen. Gut gemästet wären die Tiere ja gewesen, aber wir hätten uns eine artgerechtere Haltung für unser Abendessen gewünscht. (Siehe Foto)


Mitten in der Nacht geht es schon weiter zum Flughafen. Nächstes Ziel: Kota Kinabalu!

Wir landen und warten auf den Shuttlebus, der, laut Handzeichen des Mannes am Informationschalters, "maybe every hour" kommen soll. (Er konnte kein Englisch und hat uns deshalb auf Geheimsprache Bus 16 A zu verstehen gegeben.) Entweder wir haben es falsch verstanden, oder der Mann an der Touriinfo wollte uns nicht enttäuschen. Der Bus kam 2,5 Stunden nicht... Eine fremde Frau nimmt uns netterweise, oder auch einfach aus Missverständnis, mit.

Hallo Kota Kinabalu?! Nichts los in der Stadt, keine Touris, keine Reisebüros, nur eine aufdringliche Reiseleiterin, die uns mitten auf einer einsamen Straße anspricht, und uns stolz einen timetable für 6 Tage ausarbeitet. Sie hat für alles eine Lösung und ist begeistert von sich selbst - will uns den Reiseablauf sogar ausdrucken!!!!!!!
Wir sind etwas genervt, denn eigentlich wollen wir nur einen Bus finden, der uns morgen an die Ostküste von Borneo bringt. Erfolglos.
Auch die Rezeptionisten können uns nicht weiter helfen:
Wir: könnten sie uns bei der Buchung für einen Bus morgen helfen?
Sie: ja, gehen sie zu meiner Kollegin rüber.
Kollegin: ja, hier sind die Zeiten, anrufen kann ich dort nicht. Aber meine Kollegin kann das.
Sie: ja, okay, ich würde ja anrufen, aber ich habe keine Nummer.
Wir: aber ihre Kollegin (die 5 Meter weiter links am Ausflugscounter sitzt) hat sie.
Sie: Okay, dann holen sie die doch
Wir: okay.... Hier wäre die Nummer.
Sie: jetzt können sie in ihrem Zimmer auf dem Telefon die 9 wählen und anrufen.
Benni zu mir: die sprechen aber schon eine andere Sprache als wir, oder? (Wir lachen)
Wir: könnten sie das nicht machen, am Telefon versteht man sich so schlecht. Wenn man mit Händen und Füßen reden muss.
Sie: hm ja..nein... (Eine weitere Kollegin kommt und sagt: das kostete aber 40 pro Minute!)
Wir: Okay.
Die Kollegin nimmt den Hörer, legt auf, hebt ab, legt auf, hebt ab, legt auf , es klingelt, sie hebt ab und legt auf.
5 Minuten später: geht nicht!

Also heißt es morgen früher aufstehen und direkt zum Busbahnhof fahren, der 20 Minuten außerhalb der Stadt liegt. Wir entscheiden uns möglichst früh zu fahren, damit wir notfalls noch einen späteren Bus reservieren können....

Nächster morgen (ich bin einfach todmüde und muss mich aus dem Bett quälen), mit dem Taxi zum Busbahnhof. Dort angekommen reißen 3 Männer schon die Türe auf und fragen, wo wir hin wollen. Mich nervt sowas immer fürchterlich, weil ich erstmal mein Gepäck sortieren und aussteigen will, aber Benni ist immer freundlich am und beim abwimmeln...
Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass die das nicht böse meinen, sondern einfach nur ihren Job machen... Von irgendetwas müssen sie ja leben... Genau wie die Taxifahrer, die einem überall schon die Tür aufhalten und an allen Ecken "Taxi, Taxi" rufen. Oder die Jungs, die einem im Restaurant noch einmal die Karte vorlesen, als hätte man keine Augen im Kopf, (nachdem man sie schon ausführlich gecheckt hat...)

Am Busbahnhof angekommen reißen sie sich sozusagen drum uns ein Ticket zu verkaufen. Wir haben noch 20 Minuten Zeit und schauen den Mitarbeitern zu. 8 Leute kümmern sich um das Gepäck in unserem Bus, für den mittlerweile etwa außer uns noch 4 andere ein Ticket gekauft haben. Alles einheimische. Noch immer sind wir die einzigen Touris....

Die Fahrt verlief schleppend. Einige Straßen werden gerade erneuert, einige sind herunter gekracht und noch nicht repariert. Aber angekommen sind wir....und sitzen jetzt gerade um 21:42 h bei ca. 30Grad mitten im Dschungel und um uns herum schreien die Tiere. Die Unterkunft ist super: Holzhütte mit Regendusche im Freien und Balkon mitten in den Palmen....

Viele Grüße aus Sepilok!!!


Weisheit des Tages gestern:
Air Asia hat die beste sicherheitseinweisung der Welt - fehlt eigentlich nur noch, dass sie das Flugzeug noch abstürzen lassen, und den Notfall mal mit allem einmal durchgehen.
Aber jetzt mache ich keine Witze mehr darüber, denn am Samstag geht's schon weiter nach Jakarta in Java - und wir fliegen mit Air Asia!!!

Der bisherige weiter Plan von dort aus: von Jakarta Richtung Bali mit Stopp am Vulkan und wo es uns eben noch so gefällt.... Dann weiter von Bali nach Lombok (Gili Inseln) bis Flores und gegen Mitte Dezember dann nach Australien. Würden nämlich gerne noch ein paar Kängurus und Koalas jagen, bis es dann am 23.12. in Sydney aufs Schiff geht...
...vielleicht aber auch komplett anders...


Fotos folgen, Internet ist hier zu schwach...
Unser Abendessen..
Stadtpark hinter den twin towers,







Sonntag, 25. November 2012

Zwischendurch...

Ein paar Fotos!
Eigentlich hatte ich mir für heute vorgenommen, von den letzten Tagen und der weiteren Route zu berichten... Aber die Nacht war kurz und es gab heute so viel zu planen, dass ich jetzt erstmal müde ins Bett falle...

Wir sind gut in Borneo angekommen und werden morgen weiter in den Dschungel fahren.
Auf dem Weg habe ich Zeit zu schreiben (obwohl man auch stundenlang aus dem Fenster schauen könnte) - und dann suche ich im Busch ein öffentliches WLan Netz und aktualisiere mal unseren Blog...

Die Weiterreise ist geplant, ein weiterer Flug für Samstag bereits gebucht und 5 Tage voller Programm warten auf uns.

Liebe Grüße aus Kota Kinabalu!!!!













Mittwoch, 21. November 2012

Koh Phi Phi, der Mississippidampfer und die Weiterreise nach Malaysia...

Wir kommen auf Koh Phi Phi an und werden von strahlendem Sonnenschein begrüßt! Das Wasser leuchtet schon am Pier türkis und ich würde am liebsten mit samt meinem Rucksack ins Wasser hüpfen...
Das Hotel finden wir (relativ) schnell und freuen uns über die Sicherheitsanlage an der Eingangstür. Schließlich will ich nicht nochmal 5 Stunden durch "Geschäfte" rennen und neue Kabel suchen... Schön und gut so ein Sicherheitsschloss, doch leider gehen in unserem Zimmer die Fenster nicht zu verschließen. Und das im Erdgeschoss. Der Mitarbeiter versichert uns, dass "normalerweise" niemand einbricht... Die Rezeption ist zwar nur bis 19h besetzt, aber sie haben ja Videokameras... Wir geben nicht nach und werden damit abgefertigt, dass der Mitarbeiter ein kleines Nägelchen in das Holz am Fenster haut und ein Draht drum dreht. Na gut, besser als nichts. Zu viel darf man eben nicht erwarten...

Jetzt erstmal zum Strand. Aber vorher noch ganz wichtig: ich brauche einen Schnorchel! Also für 5 Euro einen besorgt und rein ins Wasser. Leider ist hier alles so aufgewühlt, dass man kaum was sehen kann... Überall fahren die Boote hin und her. Da kann man als Fisch ja gar nicht in Ruhe am Strand entlang schwimmen. Aber nur am Strand rumliegen ist uns zu langweilig... Eine neue Idee muss her! Wir mieten uns für 2,50Euro ein Kanu und steuern den Monkey Beach an. Ich übernehme von hinten die Verantwortung und Benni paddelt vorne...
Wir paddeln nach 20 Minuten um die Ecke, erblicken den Monkey Beach und sehen schon ganz viele Äffchen mitten am Strand rumhüpfen! Und es ist gar nicht voll mit Menschen, wir sind mit ca. 5 anderen die einzigen hier!!!
Und nicht nur viele Affen gibt es hier, man kann auch ganz wunderbar Schnorcheln! Benni beobachtet weiter die Affen und ich stürze mich in de Fluten... Leider taugt mein 5 Euro Schnorchel nicht ganz so viel und ist an allen Ecken und Enden nicht ganz dicht. Flossen habe ich auch keine. Deshalb muss ich immer schnell die Luft anhalten, sobald Wasser im Schnorchel drin ist und weil ich dann meistens gerade süße Fische sehe, tauche ich erst kurz vor knapp wieder auf, wedle dann wild mit den Armen, weil ich mich freue und dabei halb ersticke. Benni beobachtet das Spektakel vom Strand aus und nennt mich seither Mississippidampfer...

Wir Paddeln im Sonnenuntergang zurück und müssen trotz der überzogenen Zeit nichts drauf zahlen. Wunderbar!
Am Abend nehmen wir uns ein Stück Pizza auf die Hand, Benni kauft sich einen Eimer (die, die es auf Koh Phnang auch gab) und wir gehen zum Strand. Dort gibt es auf 1km jede Menge Feuershows- eine besser als die andere. Wir finden eine kleine Insel, machen es uns dort gemütlich und schauen der Show zu... Bis Benni auf einmal losschreit: Oh oh, WASSER! Zu spät, die Insel war keine Insel mehr, sondern wir saßen sozusagen mitten im Meer und waren klatschnass. Ach ja, Ebbe und Flut gibt's ja auch noch. Vor lauter Feuer, Pizza und Eimer ganz vergessen...

Der erste Tag war so schön, dass wir uns vornehmen um einen Tag zu verlängern. Wir buchen unsere Weiterreise nach Langkawi (Malaysia) und entscheiden uns für die teurere Variante: Inselhopping direkt mit der Fähre anstatt: Fähre... warten... Bus... warten....Fähre! Da dies die teurere Variante war, muss jetzt am Hotel gespart werden. Wir suchen uns die günstigste Ecke und das "billigste" aus. 10Euro fürs Doppelzimmer mit Bad und Ventilator. Wird schon gehen für eine Nacht...

Dann wieder ab zum Strand. Da uns dort schnell wieder langweilig wurde, beschlossen wir zum Sonnenuntergang den Aussichtspunkt anzusteuern. 45 Minuten, 500 Treppenstufen und gefühlte 100 Mückenstiche später stehen wir oben und sehen, dass sich der Weg gelohnt hat! (Foto!)

Am Abend gehen wir noch einmal zur Feuershow. Das kann man sich wirklich mehrmals anschauen, so toll ist das! Und dann hatte Benni auch noch seinen großen Auftritt: der Sprung durch den Feuereifen!!! Ich wollte auch springen, aber Benni meinte, das sei viel zu gefährlich...

Für unseren letzten Tag haben wir einen Ausflug geplant. Für 6 Euro pro Person geht es mit einem Longtailboot zuerst zu einem weiteren Affenstrand, dann eine runde Schnorcheln (Ausrüstung inklusive), dann weiter zu dem aus dem Film "the beach" bekannten Strand und zum Sonnenuntergang aufs Meer zurück. Dazu gibt's Wasser, Mittagessen und Früchte inklusive. (Und natürlich die Rettungsweste und Lebensversicherung!)
Wir werden von dem "Reisebüro" zur Anlegestelle der Boote gebracht und müssen über Felsen irgendwie in das Boot klettern. Aha, dafür die Lebensversicherung...
Der erste Stopp am Affenstrand war total überlaufen. Alle Boote halten hier und die Affen kommen nur vorbei gerannt, wenn's was zu fressen für sie gibt. Ich nutze den Stopp und springe zur Abkühlung kurz ins Wasser und da geht's auch schon weiter. Straffer Zeitplan.
Dann geht's weiter zum Schnorcheln. Ich habe natürlich meine eigene Ausrüstung dabei - schließlich bin ich geübt und alle undichten Stellen sind mit Gaffatape behandelt. Sieht blöd aus, aber die Fische stört das ja nicht.
Wir springen ins türkisfarbne Wasser und ich lache mich kaputt, als ich Benni durchs Wasser tauchen sehe. Da wäre er: Mississippidampfer 2 !
Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen und streiten uns um meine Unterwasserkamera... (Die macht super Fotos- siehe Anhang) jedenfalls haben wir jetzt ein gemeinsames Hobby gefunden! Wir steigen ein, ich rutsche auf einem lockeren Brett im Boot aus und reiße fast einer anderen Frau das Bikini-Höschen runter. Gut, dass wir diese Versicherung inklusive haben...

Der nächste Stopp "The beach"! Traumhafter Strand und sogar bei Regen schön... :-)

Weil es so bewölkt war, konnten wir leider den Sonnenuntergang nicht sehen. Dafür fuhr unser Boot noch einmal Richtung Monkey beach. Jetzt war dort nichts mehr los und die Affen dachten sich wohl, dass wir ihnen ihr Abendessen bringen... Aber erst noch einmal ab ins Wasser. Die Bootsführer schmissen ein bisschen Fischfutter ins Wasser und schon waren wir mitten drin... Am Strand sprangen die Affen rum und schauten uns sozusagen beim Tauchen zu. Traumhafte Kulisse. Bevor es zurück ging, legten wir noch einmal am Monkey beach an (siehe Foto) und Benni gab einem wilden Affen aus dem Boot heraus ein Stück Ananas zum Fressen.(Gibt ein Video davon, kann aber leider hier nicht hochgeladen werden...)

Für 6 Euro war dieser Ausflug mal wieder ein absolutes Highlight auf unserer Reise!

Noch eine Nacht, dann geht's weiter nach Malaysia. Aber die Nacht kam mir vor wie 1 Woche!!! Der Ventilator brummte, als ob ein Hubschrauber über uns abstürzt, ich hätte ständig das Gefühl, dass etwas über mich krabbelt und in der Nacht gab es so einen heftigen Regen, dass ich dachte, die Decke stürzt ein. Ich blieb die ganze Nacht wach und leuchtete alle 5 Minuten jede Ecke aus und kontrollierte auch das Wetter an der Tür. Benni meinte, es hat nur noch gefehlt, dass ich auch bei den Nachbarn mal vorbeischaue und frage, ob dort alles klar ist und will mir demnächst ein Dedektivset und ein Pfadfinderabzeichen für meinen Einsatz besorgen. Am nächsten Morgen schlenderten wir durchs knöcheltiefe Wasser zur Fähre. (Foto!)
Gott sei dank hatten wir diese Variante gewählt... Während wir 7 Stunden fuhren, vorbei an wunderschönen Stränden (laut Benni), schlief ich komplett durch und wachte erst auf, als wir die Grenze zu Malaysia passierten: wir stiegen von der Fähre auf ein kleines Boot. Dort nahm jemand unsere Ausweise, fuhr mit einem weiteren Boot und den Pässen davon, wir stiegen derzeit auf ein nächstes Boot um, der Mann brachte unsere Pässe wieder und die Fahrt ging weiter! Das nenne ich mal einen ausgefallenen Grenzübergang! Wir hatten kurz Angst, dass er nicht mehr wiederkommt oder eine Menge Geld dafür haben will, aber alles gut!
Mittlerweile haben wir seit 12 Stunden wieder Boden unter den Füßen - aber bei mir wackelt und schwankt immer noch alles. Gute Übung für die Kreuzfahrt...

Insgesamt ist es einfach unglaublich, wie der Tourismus in Thailand abläuft. Man weiß nie, ob man tatsächlich ein Ticket für das richtige Boot hat, ob es nicht doch noch etwas kostet oder die Fähre an einem ganz anderen Tag fährt. Bisher hatten wir immer Glück, aber so ein Garantieversprechen wie in Deutschland und einem Kassenzettel... das hat schon irgendwie was...

Seit gestern Abend sind wir nun in Langkawi und 7 Stunden voraus. Das Wetter und das Essen sind super! Haben gestern Abend am Strand gesessen, 5 Getränke, Vorspeise, Burger und Nudeln bei Life Gitarrenmusik verdrückt und 16 € bezahlt. Ein Traum!

Bis morgen sind wir noch hier und dann geht's weiter. Wohin wissen wir noch nicht. Jedenfalls Richtung Süden: Penang, Kuala Lumpur oder Melaka. Mal sehen...

Weisheit: In Koh Phi Phi gibt es keine Fahrradklingeln!!!! Statt dessen imitieren die Fahrer mit lautem "biiiieeeep biiiieeeep" oder ""döööööööööt"!


Fotos:
Kanufahrt zum Monkey beach,
Feuershow "Love and Peace",
der Affe, den Benni mit Ananas füttert,
Auf unserem Ausflug und
"The beach",
Unser neues Hobby: Schnorcheln!
Monsun..
Grenzstation (umsteigen ins Boot und Station der Passkontrolle)






























Dienstag, 20. November 2012

Phuket

2 Tage nach unserer Abreise aus Phuket habe ich die ersten Eindrücke dieser Stadt verdaut und bin bereit, sie mit euch zu teilen:
Wir kommen also in Phuket an und wollen es wie immer gemütlich angehen lassen. Bisher gelingt uns das nur teilweise gut... Wir gehen aus unserem Hostel um die Ecke und befinden uns auf einer Straße, die man sich folgendermaßen vorstellen kann: Lloret by Night, Reeperbahn und Ballermann in einem und mal vier!! Es werden einem Affen und Leguane hingehalten, damit man (für übertriebene Preise) Fotos mit den armen Dingern macht, Flyerverteiler schreien einen von allen Seiten an, dass man unbedingt in ihrer Bar zur "Bier für 1 Euro" kommen soll und auf 1 Quadratmeter tummeln sich 3 Personen, die für verschiedene Ping Pong Shows werben. Wer nicht weiß, was damit gemeint ist, kann das gerne googlen. Einfach ekelhaft!!!
Ich hatte am ersten Tag die Schnauze schon voll von diesem abartigen Massen- und Sextourismus! Es ist nämlich genau so, wie es mittags auf RTL gezeigt wird. (Nicht, dass ich das gucken würde - ich weiß es aber!)

Naja, dafür sollte man in dieser Stadt zumindest Ersatzladegeräte für ipad, Handy und Foto bekommen... Aber auch das gestaltete sich gar nicht sooo einfach.
Wir gehen in ein Elektrogeschäft und bevor wir überhaupt schauen können, ob wir ein passendes Ladegerät für meinen Foto finden können, werden wir von 2 Mitarbeitern ins Obergeschoss geschickt. Man kann sich nicht vorstellen, was da los war. Laden an Laden voll mit einzelnen Ladegeräten für alles, was man laden kann. Wahrscheinlich liegt da auch irgendwo meins dazwischen... Der Markt wirkt wenig vertrauenserweckend. Verrückt, dass man von einem seriösen Elektrogeschäft hierher geschickt wird?!
Bei jeder Frage, die man den Verkäufern der Lädchen stellt, versichern sie natürlich mit "yes my friend", dass die Dinger funktionieren und genau auf meine Geräte passen. Wir probieren die Ersten aus und sie passen natürlich nicht. ("oh my friend, sorry, but do you need anything else?!") Endlich etwas passendes gefunden, noch im Geschäft getestet und im Hotel gemerkt, dass es genau 3 Sekunden läd und dann abbricht. Juhu! Wie gerne hätte ich jetzt einfach einen Kassenzettel, Rechte und mein Geld zurück... (Falls jemand ein Ladekabel für ein iPhone mit asiatischem Stecker benötigt - ich hätte da eins!)

Also nochmal los. Ein Originales aus dem Apple store, der in Phuket nicht fehlen darf... Wenigstens braucht man hier nicht handeln. Spätestens nach diesen ganzen Einkäufen haben wir nämlich keine Lust mehr auf handeln & beschissen werden... Obwohl wir das mittlerweile ganz gut können... Dafür schlagen wir uns gut bei unserem nächsten Stopp am Ausflugscounter! Phuket gefällt uns nicht, also müssen wir hier raus: Der Ausflug zu einem James Bond Drehort wirbt mit Rettungsweste und Lebensversicherung inklusive. Klingt doch nach einem sicheren Ausflug! (...) wir verlängerten unsere Aufenthalt um einen Tag, bekommen zur Ausflugsbuchung noch das Weiterreiseticket nach Koh Phi Phi zum Schnäppchenpreis und freuen uns auf unseren Tagesausflug:
Wir fahren mit einem Auto nach Khao Lak und besichtigen zunächst eine buddhistische Höhle, in der auch Affen wohnen. Danach geht's weiter mit einem Longtailboot zu einem schwimmenden muslimischen Dorf, in dem es Mittagessen gibt. Man wird zwar von hier nach da gejagt und hat nicht mal Zeit um aufs Klo zu gehen, dafür gab es viel zu sehen! Vor allem der Drehort von James Bond war prima. Hier hatte man sogar 30 Minuten Zeit, sich bei den ganzen 3000 anderen Touris an die Front zu kämpfen und ein paar schöne Fotos zu machen!
Danach stiegen wir um in ein Kanu, mit dem wir durch kleine Höhlen gepaddelt werden. Sehr schön! Aber auch hier die Tourifalle: Mitten in einer Höhle werden Cocktails aus Kokosnüsse serviert. Ein Wunder, dass es nicht noch eine Höhle gab, in der es Souvenire zu kaufen gibt.... Insgesamt ein toller Ausflug!
Am Abend beschließen wir uns nochmal durch die Stadt zu kämpfen und machen es uns ein bisschen abseits des Trubels an einer Bar gemütlich, die aus einem pinken VW- Bus an der Strandpromenade Getränke serviert. Der letzte Tag war nun wirklich sehr schön und wir besuchten zum Abschluss noch das Hard Rock Café, in dem eine super Band ein Konzert gab. Noch nie jemanden so schüchtern headbangen sehen wie die kleinen asiatischen Sängerinnen! Aber auch hier haben sie wohl die Vorgabe während ihrem Auftritt durchs Publikum zu laufen und die Männer heiß zu machen. Komische Insel!!!

Meine Weisheit aus Phuket: niemals ein Getränk mit Eiswürfeln bestellen. -> Auf dem Heimweg sehen wir einen Laster voll mit Eiswürfeln. Mittendrin stehen Arbeiter mit ihrem nackten Füßen drin und schaufeln das Eis in Tüten, um diese dann den Barbesitzern in die Hand zu drücken! Gott sei dank gab es im Hard Rock Café Bier aus Flaschen ;-)

Fotos:
Ein Affe und ich in der buddhistischen Höhle,
Longtailboot mit schwimmendem Dorf im Hintergrund,
Fotos vom James Bond Drehort,
Schlauchbootfahrt,
VW-Bus-Bar,
Stadt und Hard Rock Café