Dienstag, 30. Oktober 2012

13 Stunden Fahrt, höchster Berg - Mission vorzeitig abgebrochen...

Standort: Xigaze, Tibet, China
Gestern früh um 7:30h machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: 5 Stunden Fahrt nach Shigatse, dort ins Hotel einchecken und dann 4 Stunden weiter auf 5120m Höhe in Richtung Everest.
Auf der Strecke nach Shigatse jedoch schon der erste Zwischenfall. Wir werden kontrolliert und müssen berichten, wo wir hin wollen... Wir dachten uns noch nichts dabei, aber unser Reiseleiter wurde nervös, weil das unüblich ist. D.h., wir konnten nicht einfach Richtung Everest fahren und schauen, wie weit wir kommen (stehen wohl überall welche, die einen nicht weiter lassen könnten), wie wir es eigentlich vor hatten, sondern wir mussten erst nach Shigatse zur Polizei und uns registrieren lassen und um Erlaubnis bitten, die Strecke weiter fahren zu dürfen. Und hier endete unser Ausflug... Wir bekamen die Erlaubnis nicht und mussten den Ausflug abbrechen. Dabei hatte alles so gut angefangen. Die Strecke von Lhasa nach Shigatse war so schön zu fahren. Tolle Landschaft, viele Tiere. Da man auf der gesamten Strecke nur 60km/h fahren darf, stehen alle 50km Stationen, an denen man halten muss. Dort wird anhand der Zeit zwischen den Stationen kontrolliert, ob man zu schnell gefahren ist. Da unser Fahrer immer zu früh war, hielten wir immer kurz vorher ab und machten 15 Minuten Pause im Nichts, bzw. kleinen Dörfern.

Die Enttäuschung war gestern sehr groß, Benni redete kein Wort mehr und auch das Alternativprogramm, ein Markt und das Kloster Tashilumpo, konnte das nicht wirklich retten... Obwohl auch das wirklich schön war, vor allem die ganzen Mönche dort bei ihren Arbeiten zu beobachten und das ganze Kloster gleicht einfach einem kleinen niedlichen Dorf.
Der Markt dagegen war furchtbar. Überall lagen Eingeweide fein sortiert von Schafen (Fotos im Anhang) und man musste schauen, dass man nicht auf ein entsorgtes Bein tritt...
Aber die Leute waren wieder sehr nett, grüssten uns freundlich!

Gegen Abend sind wir uns Hotel zurück gekommen und waren ganz schön geschafft. Wir sind hier noch 200m höher als in Lhasa und dann noch ein entscheidender Fehler: wegen der langen Fahrt habe ich den ganzen Tag nichts getrunken, ich wollte verhindern, dass ich an unmöglichen Stellen oder auf unmögliche Toiletten (die gibt's hier leider ständig) gehen muss. Gestern Abend wurde mir dann richtig dolle übel und ich hatte so schlimme Kopfschmerzen, dass ich heulen musste. Das nächste mal bevorzuge ich die unhygienischen Toiletten. Gestern war somit also der Tiefpunkt unserer Reise...
Aber unser Reiseleiter hat uns versprochen, dass wir dafür heute einen noch schöneren Weg nach Lhasa zurück nehmen, wir sind gespannt, denn es geht in 15 Minuten los...
(Muss gerade schnell gehen, weitere Bilder folgen - Rechtschreibung keine Beachtung schenken! Danke!)
Fotos:
Schafsfüße, Markt, Kloster und Landschaft

Tibet 28.10.

Standort: Lhasa, Tibet, China

Wir kommen genau richtig nach Lhasa: strahlend blauer Himmel, mitten in den Bergen und jede Menge Pilger unterwegs...
Wir haben heute den Potala Palast und den Jokhang Tempel besichtigt. Absoluter Wahnsinn! Unser Reiseleiter spricht zwar nur englisch, aber kennt sich mit allem sehr gut aus und ist den ganzen Tag am erzählen und erklären. Ich komme schon ganz durcheinander mit den vielen verschiedenen Buddhas...
Das einzige Makel an Lhasa: überall Polizei, Militär und Kontrollen.

Da ich mit meinen Einträgen zurück liege und gerade nur kurz Internet for Free habe, fasse ich mich kurz und lade lieber noch ein paar Bilder hoch.
Übrigens: die Bilder sind nicht bearbeitet-die Farben sind hier tatsächlich so schön!!!

Und noch eine kleine Weisheit:
In China gibt es keine Glückskekse!!!
Fotos:

Blick über die Stadt,
Pilger,
Blick auf den Tempel.

Montag, 29. Oktober 2012

Xi'an / einzigartiges "Tibet" auf 3600m Höhe

Hatten in Tibet bis heute kein Internet, darum kommt heute erst der Eintrag vom 26.10. & 27.10.!

Trotz der versmogten Atmosphäre in der ganzen Stadt, hatten wir noch einen super Sightseeing-Tag in und um Xian herum. Zunächst haben wir eine Fabrik besichtigt, in der die Terrakotta-Figuren nachgebaut werden. Ich bin froh, dass wir weder Wohnung, noch einen gemeinsamen Garten zu Hause haben, denn sonst würde bald ein große Paket in Deutschland ankommen, in dem sich eine 1,80m große Figur mit Bennis Kopf drauf befindet. Der Verkäufer dachte tatsächlich, wir würden uns das andrehen lassen und hätte am liebsten direkt Fotos von Bennis Kopf gemacht, um den Gesichtsausdruck auf der Figur perfekt abzugleichen. Der Spaß kostet 1000 Euro, mit Versicherung und Lieferung in den Garten. Wenn man überlegt, was man für ein Flugticket bezahlt, fast billig.
Die Ausgrabungen und Restaurierungen der Armee sind aber wirklich beeindruckend. Wir durften auch den Mann kennenlernen, der 1974 die ersten Teile (zufällig beim Wasser holen), des sogenannte 8. Weltwunders, entdeckte. Dieser Bauer sitzt seitdem regelmäßig im zugehörigen Shop, signiert Bücher und trifft sich mit der Highsociety...
Danach haben wir uns noch das Wahrzeichen der Stadt, die Wildganspargode angeschaut und einiges über den Buddhismus gelernt. Aber bei einer Religion sollte es nicht bleiben. Auch die größte der 18 Moscheen und eine riesige "Fressgasse" durften wir besichtigen, bevor wir am Abend eine Show besuchten, die zu den besten Shows Chinas zählt und von der Tang-Dynastie erzählt. Wir wurden mal wieder behandelt, als hätten wir selbst die Terrakottaarmee gefunden: großer Tisch für uns alleine, Freigetränk und Popcorn for free... Die Show war eine Mischung zwischen beeindruckend und beeindruckend schrecklich. Chinesische Livemusik, Gesang und traditioneller Tanz. Das ging alles noch. Aber als der Panflötenspieler loslegte und Vögel imitierte, wurde es Zeit für den inkludierten Cocktail und auf einmal mussten auch verdächtig viele Besucher auf Toilette...

Außerdem wurde uns das Visum für Tibet erteilt, so dass unserer weiteren Fahrt nichts mehr im Wege stand. Wäre da nicht dieser kleine Fehler von Bennis Geschlecht auf den Papieren... Naja, dieser verhalf uns zu einem 1. Klasse Check-in und so machten wir uns auf den Weg nach Lhasa.
Hier ein paar Zitate aus der Luft:
Schau mal, wie schön die Berge! Oh shit, was war das für ein Geräusch?! Ach du meine Güte, wir fliegen gleich gegen nen Berg. Oh super, dass muss ich fotografieren. Aaaah, das ist die kleinste Landebahn der Welt! Ein Mitschnitt der Landung wird es dann geben, wenn Facebook wieder funktioniert-hier gehen keine Videos hochzuladen, aber auf den Bildern im Anhang erkennt man die Kulisse, durch die wir ganz nah durchgeflogen sind, auch sehr gut... mir graut es schon vor dem Weiterflug!
Vom Flughafen fuhren wir mit unserem Reiseleiter nach Lhasa. Das Hotel ist mal wieder schön und sehr zentral. Nur man hat das Gefühl, dass man keine Luft bekommt! Man merkt so richtig, von den Beinen bis zum Kopf, wie der Sauerstoff fehlt und die Haut pelzig wird. Erstmal etwas Essen. Schließlich hatten wir erst Frühstück und Mittagessen im Flugzeug- da fehlt noch das richtige Mittagessen: Gegrilltes Hühnchen für mich und Benni isst zum ersten mal in seinem Leben ein Yak-Steak.
Nach dem leckeren Essen ließen wir es uns trotz der Nebenwirkungen der wenigen Luft (schlapp, Kopfweh, müde) nicht nehmen, die Stadt zu erkunden. Hier soll man aufgrund der Unruhen nicht so spät nach Hause kommen. Unser Reiseleiter ist sehr auf unsere Sicherheit bedacht und gibt uns Tipps.
Die Stadt ist sooo schön! Vor allem die jüngeren Einwohner freuen sich über unseren Besuch und grüssen uns an jeder Ecke und kichern dann ganz verlegen, wenn man auch grüßt oder winkt. Man sieht keinen anderen Ausländer weit und breit... Wir hatten wohl großes Glück, das Visum bekommen zu haben...normalerweise bekommt man nur in Gruppen ab 5 Personen mit gleicher Nationalität das Visum. Bei uns haben die drei anderen wohl storniert... :-)
Morgen haben wir wieder viel Programm und hoffentlich nicht mehr so eine Matschbirne. Das ist ganz schön anstrengend, man atmet ständig tief ein aber irgendwie tut sich nichts...

Fotos:
Weitere Teile von Bennis Jak,
Vogelperspektive,
Terrakottaarmee (findet ihr uns?),
Fressgasse in Xi'an (Spiegelei am Stiel),
Dynasie-Show.



Freitag, 26. Oktober 2012

Ich will Regen!

Standort: Xi'an, Shaanxi, China
Wir sind bereits in Xi'an angekommen. Gestern hatten wir noch einen super sonnigen Tag in Peking mit einigen Highlights. Am frühen Morgen ging es zur chinesischen Mauer. Dort fragte uns die Reiseleiterin, ob 2 Stunden reichen oder wir länger Zeit brauchen. Entweder wir haben die Mauer unterschätzt oder uns komplett überschätzt. Respekt an diese ganzen älteren Menschen, die an uns vorbei ziehen, als würden sie jeden Tag gefühlte 30.000 Treppenstufen zurück legen. Nach jedem Turm erschreckt man aufs Neue, dass es noch weiter geht. Der Arme, der jeden Tag weit oben den "ich-habe-die-chinesische-Mauer-bestiegen-T-Shirt-Verkaufsstand" öffnen muss... Hoffentlich durfte früher der Turmwächter wenigstens schon unten die Zeitkarte stechen :)
Nach 1,5 Stunden haben wir es dann doch geschafft. (Aufgehalten haben uns allerdings auch mal wieder die ganzen Paparazzi, die mit mir ein Foto möchten - aber hauptsächlich lag diese schlechte Zeit tatsächlich an der Kondition.) Tja, aber irgendwie muss man ja trainieren, wenn die Fitnessgeräte ständig besetzt sind...
Danach ging's noch zu der heiligen Allee und zu den Ming Gräbern und dann noch zu den Pandas in den Pekinger Zoo.
Heute Morgen mussten wir ganz früh raus, da der Flug nach Xi'an auf dem Programm stand. Der dann allerdings Verspätung hatte... Jeder der mich kennt, weiß wie gut ich drauf bin, wenn ich umsonst früh aufgestanden bin...
Umso schöner war der Empfang am Flughafen Xi'an von unserer neuen Reiseleiterin, die ungefähr so viel redet wie ich und das auch noch in gutem Deutsch. Ab sofort kommt Benni also nicht mehr zu Wort.
Am Flughafen gab es dann erst mal Essen.
Gestern machten wir uns noch lustig über die Kaiser, die vollkommen übertrieben gelebt haben und dann kommt unser Mittagessen und wir wissen schon bevor alles auf dem Tisch steht, dass wir satt sind und nicht besser sind als Könige... Lecker aber viel zu viel. Vor allem, wenn man schon Nudeln, Reis und Teigtaschen gefrühstückt und im Flugzeug zu Mittag gegessen hat... Verrückt!

Wir besichtigen die Stadtmauer und ich bin geschockt, wie neblig diese Stadt ist. Was hatten wir für ein Glück in Peking. 1 Tag vor unserer Anreise hat es geregnet, deshalb hatten wir dort strahlenden Sonnenschein. Hier nichts als Smog zu sehen. Wir kommen uns schnell vor, als hätten wir in der letzten Stunde ne Packung Zigaretten geraucht. (Mama,ich weiß natürlich nicht wie das schmeckt - aber so stell ich es mir vor!) Hier will man am liebsten nicht einatmen...
Wir checken ins Hotel ein und wissen nicht so genau, ob wir ein Doppelt- oder ein 10er- Zimmer gebucht haben. Platz für 10 wäre hier jedenfalls...
Wir überlegen eine große Party zu feiern. Einen geeigneten Dancefloor hätten wir, die 0,6l Flasche gutes Bier (vergleichbar mit Heineken) kostet 2 RMB, also 25 Cent. Hätten wir heut mittag ne Tupperdose gehabt, hätten wir auch noch nen Snack für alle - aber wir sind zu kaputt und haben morgen viel vor.
Wir sind also nur noch mal durch die Stadt gelaufen und haben viele lustige Sachen gesehen. Mehr dazu: Fotos.

Weisheit:
In China isst man nicht nur ALLES mit Stäbchen, (z.B. auch ein gekochtes Ei - was ich übrigens schon sehr beeindruckend finde) - sondern auch die Müllmänner und Straßenreiniger heben alles mit Stäbchen auf. Foto im Anhang...


Fotos (leider kann ich die hier nicht richtig sortieren):
Chinesische Mauer,
Fototermine,
Panda,
Übertriebenes Mittagessen,
Übertriebenes Zimmer,
Xi'an im Smog,
Lustiges: Zahnarztpraxis mit Schaufenster, Einkauf, Nüsse-Verkauf, Teleskop auf Dreirad unterwegs.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Hell Fügel & Flau Schillel

Standort: Beijing, Beijing, China
Wir halten am letzten Abend unserer Transsibfahrt an der Bahnhofsgrenze Mongolei - China an, und es ertönt am Bahnsteig "from a distance" in einer Instrumentalversion. Wie schön passend... Die letzte Etappe war sehr spannend und anstatt nach Bären zu suchen, freuen wir uns jetzt über die Kamelherden, die in der Wüste Gobi überall herumstehen, als hätten sie nichts zu tun. Anders als erwartet ändert sich das Wetter alle paar km: Von Sonnenschein zu Regen bis Schneefall. In der Wüste! Das stellt man sich irgendwie anders vor. An alle Kinder: Kinderbücher stellen Wüsten einseitig dar. Es gibt Kamele die in der Wüste im Schnee wohnen!
Umso erfreulicher erwartete uns Peking gestern mit 20Grad.
Wir lesen am Bahnhof auf einem Schild unseren Namen und werden freundlich von unserer Reiseleiterin begrüßt, die uns zu unserem Auto bringt, das mit einer Fahrerin schon um die Ecke auf uns wartet. Im Hotel eingecheckt fühle ich mich wie ein neuer Mensch: Dusche, Toilette und ein ordentliches Bett.(Meiner Meinung nach kann man das auf den Bildern auch sehen!)
Benni beeindruckt das alles gar nicht, aber ich packe vor Freude sogar das erste mal meine sieben Sachen aus (hier handelt es sich nicht um ein Sprichwort - mehr hab ich wirklich nicht...), trinke den Nescafé, der für umsonst im Zimmer steht (hoffe dabei schon, dass er morgen wieder nachgefüllt wird) und verliere dann keine Minute mehr, die Stadt anzuschauen.Wir hatten gestern noch kein gebuchtes Programm, also machten wir uns alleine auf den Weg zum Olympiastadion. Nur noch kurz Geld wechseln...von wegen! Hier dauert diese Prozedur ungefähr so lange, wie es bei uns dauert einen Kredit zu beantragen und dazu noch ein Konto zu eröffnen. Nach 7 ausgefüllten Formularen und dem Beobachten einer Wachablösung (in der Bank!!!), bewertet Benni am Schalter mit dem Knopf "amazing" den Service, eine Computerstimme spricht laut seine Bewertung einmal durch die ganze Bank und die Frau am Schalter freut sich...
Aber jetzt machen wir uns mit der Metro auf den Weg und schaffen es noch pünktlich zum Sonnenuntergang ans Stadion.
Obwohl Metro-fahren gar nicht so schlimm ist, wie es bei uns dargestellt wird - nämlich nicht voller als in jeder anderen Großstadt auch- und es außerdem lustige Projektionen an den vorbeifahrenden Wänden gibt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum "Tempel of Heaven" ( und hier meine ich nicht die berühmte Sehenswürdigkeit, sondern unser Hotel, welches tatsächlich so heißt!) und hören auf einmal hinter einem Busch laute, fröhliche Musik... Auf einem Parkplatz befinden sich ungefähr 40 Menschen, jung und alt, und tanzen miteinander! Unsere Reiseleiterin erklärt uns heute, dass einsame Menschen sich abends überall treffen um miteinander zu tanzen. Um neue Leute kennenzulernen und sich nicht zu langweilen. Super Sache! Genau das gleiche erleben wir auch heute im Park: etliche Leute treffen sich generationsübergreifend zum gemeinsamen Yoga, Karten- oder Indiaca-Spielen. Und es ist erstaunlich, wie gelenkig die älteren Herrschaften sind und mit welcher Power sie die Beine in die Luft schwingen, um den Ball zu treffen!!! Fitness-Parks findet man an jeder Ecke und die Geräte sind alle belegt! Und heute morgen hatte ich mich noch gefragt, wie diese ganzen Kohlenhydrate, die ich zum Frühstück schon zu mir genommen habe, wieder abgebaut werden sollen... Jetzt weiß ich es - aber die Geräte sind ja leider immer alle besetzt ;-)
Apropo Essen. Heute wurden wir nach dem ausgiebigen Frühstück von unserer Reiseleiterin und Fahrerin abgeholt und haben den größten Platz der Welt, die verbotene Stadt und den Himmelstempel besichtigt. Danach sind wir zum Mittagessen (alles inklusive) in ein Restaurant gebracht worden und bekamen von der Reiseleiterin 4 Gerichte zur Auswahl: Huhn, Ente, vegetarisch und Suppe. Wir sagten ihr, dass wir Huhn möchten und sie schaute komisch und ging. Der Kellner kam mit dem Huhn und 2 Schüsseln Reis. Was ein Essen!!! Vor allem nach den ganzen Tütengerichten... 5 Minuten später kam die Bedienung wieder mit einem weiteren Teller. Ente. Hm, wir wussten nicht so richtig, warum wir noch etwas bekamen und verstanden es erst, als er zwei weitere Male Nachschub lieferte: vegetarisch und Suppe fehlte ja schließlich noch. Das ganze handelt sich nicht um eine Auswahl!!! Danach eine Teeprobe im Nachbarhaus zur Verdauung? Warum nicht!... Spätestens hier wäre meine Zeit für einen Mittagsschlaf gewesen-aber dafür ist keine Zeit. Schließlich warten einige Leute auf uns, die ein Foto von bzw. mit uns wünschen. Ab sofort werden wir in diesen Situationen als Beweis immer dagegen fotografieren (siehe Bild im Anhang).
Abgerundet wurde der Tag heute mit einer Kungfu Show-das Highlight in Peking- einer der weltbesten Shows! Die machen hier nen Flickflack und landen auf dem Kopf!!!!!Wirklich unbeschreibliche, mit tollen Effekten und sogar einer Geschichte verkämpft, verspielt, vertanzt - es war von allem etwas dabei!
Reisetipp:
Man braucht zum Geldwechseln in China den Reisepass und viel Zeit.

Fotos:
Unsere Fans beim Fotos von uns schießen,
und noch mehr Fans!,
unser Mittagessen...,
Welche Straße suchen wir nochmal?!
Endstation Peking,
unsere Reiseleiterin und
ein Baum, der Liebe schenkt.





Montag, 22. Oktober 2012

Kurze Meldung zwischendurch...

Standort: Gobi Desert
Gestern noch mit dem Foto auf Kameljagd und heute schon im Land der Leuchtreklamen!
Nach über 7000km mit der Eisenbahn sind wir heute Mittag gut in Peking angekommen und haben schon den ersten Kampf mit Stäbchen hinter uns...
Haben heute schon wieder so viel erlebt, dass wir jetzt direkt ins Bett fallen... Morgen früh klingelt der Wecker und es steht einiges auf dem Programm!
Mehr News und Fotos gibt's dann morgen wieder!
P.S.: Fb ist für die nächsten 18 Tage wohl nicht drin... Aber hier bloggen scheint wohl zu funktionieren ;-)

Samstag, 20. Oktober 2012

18.10.-20.10. Grenze & Ulan Bator

Standort: Ulaanbaatar, Mongolia
Wir machen es uns mal wieder in der Eisenbahn gemütlich... Wenn doch nur die Grenzübergänge nicht wären... Bennis Geburtstag verbringen wir also zunächst 4 Std. im letzten Kaff von Russland: Nauschki. Da gibt es ungefähr...Nichts. Nach 3 Stunden Wartezeit und 25x Gleiswechsel unseres Abteils (wenn man draußen aufs Klo will, muss man immer aufs Neue den Zug suchen), verlassen wir Russland und halten ca. 10 Minuten später wieder an... Jetzt darf die Mongolei ran. Gleiches Prozedere: Alle raus aus dem Abteil, Ecken ableuchten, Decken abschrauben, alle rein ins Abteil, Taschen zeigen, Rede und Antwort stehen und den Drogenspürhund einmal im Kreis laufen lassen... Der Grenzbeamte stempelt unseren Reisepass und während die Russen sich nicht von uns verabschieden, werden wir freundlich von den Mongolen mit "welcome to mongolia" empfangen! So fängts doch gut an!
Wir steigen früh morgens aus dem Zug aus und werden von einem pick-up Service zum Hostel gebracht. Von wegen... werden schon wieder von einem Taxifahrer verarscht. Gott sei dank geben sie sich hier mit weniger zufrieden und wir verlieren "nur" 5 Euro.
Übrigens: Die Hauptstadt Ulan-Bator fasst mehr als 1/3 der gesamten Bevölkerung der Mongolei. Jedoch sind viele Menschen noch nicht in der Stadt angekommen. Neben Deluxe Klamottenläden stehen Jurten, in denen die "Stadtbewohner" hausen. Unvorstellbar. Das passt doch eher in die Steppe. Wir wollen es genauer wissen und buchen einen Ausflug in den Naturschutzpark, 1,5 Std. entfernt von Ulan Bator, inklusive einem Ausritt und Verpflegung in einer Normadenfamilie...
Gott sei dank war es zu früh zum Frühstücken. Bei diesen Straßen und der Verkehrsregelung, in der sich keine Regel befindet, wäre das niemals gut gegangen! Unser Fahrer hält nichts von geteerten Straßen, sondern bevorzugt die Nebenstrecke. Es ist ungefähr wie Achterbahn fahren, nur der Looping bleibt (zum Glück) aus. Ausgewichen wird rechts, links oder auch beides schnell hintereinander, weil vor allem Schlaglöcher- aber auch Kühe, andere Autos oder Kamele im Weg stehen. Auf dem Weg sehe ich mein erstes Kamel und den ersten Yak in freier Wildbahn!!!! ... aber geht von den Strassen runter!
Kreuzungen werden hier von Ampeln und zusätzlich von 2 Helfern pro Fußgängerüberweg und außerdem noch 2 Polizisten mitten auf der Kreuzung geregelt. Absolutes Chaos! Wir fragen uns, was ein Autofahrer von hier wohl bei uns denken würde, wenn er sieht, dass eine Ampel die Kreuzung auch ganz alleine besser schaffen kann als zusätzlich 10 Arbeiter, die bei jeder Grünphase aufs neue ihr Leben riskieren!
Wir kommen nach einigen vielen Vollbremsungen und mehrmaligem Ausweichen an und werden zum Warten in eine Jurte gesetzt. Nach einiger Zeit sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir "horse riding" oder vielleicht "house waiting" gebucht haben. Aber in einer Normadenfamilie gibt es keine Uhr - da können 5 Minuten auch mal ne Stunde dauern! Um so mehr freuen wir uns, dass es endlich los gehen kann. 2 Stunden Reittour auf Pferden ist angesagt! Mein Pferd, ein wilder, großer Hengst. Bennis Pferd, meiner Meinung nach, auf jeden Fall...ein Esel!
Wir reiten los. Ich auf Fjuri, Benni auf I-a, begleitet von einem Hund und einem Mann, der den Esel antreiben muss. ...vorbei an Tierherden, kleinen Flüssen, einer toten(!) Kuh mitten im Feld und ...einem Golfplatz!!! Unfassbar!!! Leider war das ziemlich am Anfang, als wir noch nicht ganz sattelfest im Trab die Grassteppen entlang galoppiert sind, weshalb es keine Fotos davon gibt...
Zuhause angekommen bekommen wir Reis und Fleisch(?!) serviert und haben dann noch 3 Stunden Zeit, durch die Landschaft zu schlendern... (Fotos!)
Da unser Fahrer sich zur vereinbarten Zeit nicht blicken lies, lud uns die Familie, von der wir zuvor Essen bekommen haben, noch in die Küchen-Jurte ein. Interessant... Hier liegt also das rohe Fleisch, von welchem Tier auch immer, mitten auf einem Bett... Guten Appetit! Aber es hat geschmeckt .Ich darf auf einem Sack Reis Platz nehmen und bekomme einen leckeren Tee serviert!
Wir werden abgeholt und erleben zunächst das gleiche Abenteuer wie auf der Hinfahrt. Und dann musste getankt werden... Drei Frauen rennen hektisch von Auto zu Auto und tanken für die Fahrer. Das Geld gibt man direkt aus dem Auto, die Frauen rennen in die Tanke rein und holen Restgeld. Unser Fahrer bezahlt, die Frau schreit, unser Motor wird ausgeschaltet und wir werden an die Seite geschoben. Nein, das Auto braucht kein Diesel, Benzin!
Währenddessen das Auto aufgebockt (auf mehrere Autoreifen gehievt) wird, und sie versuchen, Diesel aus dem Tank fließen zu lassen, dürfen wir in das Tankstellenhaus gehen und den weiteren Verkauf managen. (Allen Kunden erklären, dass wir nichts verstehen und kein Geld annehmen können, während die 3 Tankstellen- Frauen mit unserem Auto beschäftigt sind.) Fast wären wir sogar ans klingende Telefon ran gegangen...
Wir bekommen als Entschädigung einen Kaffee für umme, sitzen im warmen und können alles aus der ersten Reihe beobachten. Das aufgebockte Auto wird schnell zur Nebensache- ein Anhänger mit jeder Menge Krimskrams und mitten drin/drauf einem Pferd kommt gefahren.... Das nächste Auto möchte tanken, hat seine Ladung jedoch unterschätzt und ist zu hoch beladen...Und zum Schluss entdecken wir in der Tankstelle noch jede Menge Warnhinweise, die die 3 Frauen zu beachten haben, z.B.: das Auto darf nicht zur Seite kippen beim Tanken - es wurde jedoch nicht explizit auf den Unterschied zwischen Benzin und Diesel hingewiesen... :-)
Nach einer Stunde steigen wir wieder ein und unser Fahrer lacht sich über den Vorfall kaputt. Und dass, obwohl er nur mit Trainingsjacke im Schnee stand und selbst Hand anlegen musste- unvorstellbar wie ich zu Hause wahrscheinlich geschimpft hätte...

Heute war der letzte Tag in der Mongolei. In 5 Stunden geht das Taxi zum Bahnhof und wir fahren den letzten Teil der Strecke zu unserem Ziel am Montag mittag: Peking!
Da ich nicht weiß, wie, bzw. ob ich in China und Tibet überhaupt ins Internet komme, werde ich evtl. für die nächsten Etappen vorschreiben müssen und kann erst in Kambodscha berichten...
Unser Plan für die nächsten 19 Tage;
Peking, Xi'an, Lhasa, Schiffsfahrt und Shanghai.

Fotos im Anhang:
Warten in der Jurte,
Landschaftsbilder,
Fjuri und I-a,
Grassteppe,
Tankstellen-Beobachtungen.

Freitag, 19. Oktober 2012

17.10. letzter Tag in Irkutsk

Da unsere Reise mit der Eisenbahn erst heute Abend weiter geht, schlendern wir noch einmal in die Stadt...und kommen an einem "Zoo" vorbei. Ein Zoobesuch in Sibirien-warum nicht. Die Frau an der Kasse erklärt uns:"3 floors and more." Wir schauen uns um und befinden uns in einem Haus mit 2 kleinen Außengeländen, was insgesamt ungefähr so gross ist wie eine 3-Zimmer-Wohnung. Bzw. für einen Zoo so klein... Okay, da werden sie wohl so 4-5 Tiere haben, dachten wir uns. An der Eingangstür stand schon ein großes Schild mit "Vorsicht Spinnen". Wir sind uns nicht sicher, ob die frei rumlaufen oder zu den Zootieren zählen und gehen vorsichtig angeekelt den Flur entlang. Es stinkt, komische Geräusche von überall und ich erschrecke vor einer Wand, an der ein Spiegel hängt...
Bei näherer Betrachtung des Zoos: Der absolute Wahnsinn. In diesem kleinen Gebäude werden riesige Krokodile, Affen, Stachelschweine, Kängurus, ein Vogelstrauss, 100 Reptilien, viele Vögel und Eichhörnchen gehalten. Tauben und Hühner dürfen natürlich auch nicht fehlen. Alle Tiere bunt durchmischt und übereinander gestapelt. Absoluter Schock! Aber es kommt noch besser... Was erwartet uns wohl im ersten Außengelände?
Vermutlich noch eine riesige Kuh und Rehe. Wir lagen richtig und besuchten den zweiten Teil des Geländes und standen vor einem Leoparden. Ich wollte gerade schon gehen aber höre ein Poltern von der Seite, sehe eine beschlagene Scheibe, gucke neugierig rein und erschrecke mich zu Tode. Ein riesengroßer Löwe schaut mich aus ungefähr 10cm Entfernung an. (Das Foto ist harmlos dagegen!)
Und jetzt kommt das sonderbarste: pro 50Rubel, darf man sich ein Fenster zum Gehege öffnen lassen und ein Foto machen... Im Angebot wären ein Emu, ein riesiger Bär, Löwe und Löwin, Leopard, Krokodile und etlichen Schlangen...Schön übrigens auch die Totenköpfe an den Gittern, dass man die Finger nicht rein halten soll. Bestimmt eine sehr beeindruckende Warnung für Kinder.
Reisetipp: Beim Besuch einen Fenstergriff in der Tasche haben und man kann die Fenster einfach selbst öffnen. Allerdings hat man dann evtl. auch nur noch so viele bzw. wenige Finger wie die Zoowärterin...
Verrückte Welt.
Noch einmal schlendern wir über den Markt, kaufen leckeres Essen für die nächste Transsibfahrt ein (u.a. Tütensuppen) und bestellen zum Abschied noch einmal "irgendwas auf russisch" zum Essen.
Nächster Stopp am 19.10.: Ulan Bator.


Fotos im Anhang:
Ein Fall von "Essen-was auch immer",
Warnung vor den beißenden Tieren,
der größte Schock in meiner Zoobesuch-Karriere(!) und
die Fenster vor den Käfigen.