Sonntag, 30. Dezember 2012

3 Tage auf offener See....

Standort: Milford Sound 9679, New Zealand
Wir melden uns heute nur kurz mit ein paar Bildern zu Wort, da wir nicht viel Zeit hatten unseren Blog zu aktualisieren. Wr waren nämlich die letzten 3 Tage komplett auf dem Schiff und der Tag war ausgefüllt mit essen, schlafen und Filme schauen...
Gestern nach 2 Tagen offener See dann der Tag auf den ich mich seit 6 Monaten freue: durchkreuzen der Fjorde Neuseelands: Dusky Sound, Milford Sound und Doubtful Sound. Morgens um 8:00 Uhr ging es los und wir standen im Regen 1,5 Stunden an der Reling. Wir befinden uns am feuchtesten Punkt von Neuseeland, Regen ist also in Ordnung... Wir freuen uns über Seehunde, die neben unserem Schiff durchs Wasser gleiten und von kleinen Felsen ins Meer rutschen (findet ihr sie auf den Fotos) und natürlich die tolle Landschaft.
Weiter ging es am Mittag mit dem zweiten Fjord. Der Regen ist vorbei und wieder 1,5 Stunden wahnsinnige Aussicht... Der letzte Fjord kam überraschend und laut Programm zu früh, aber wir schafften es rechtzeitig weg vom Fernseher auf Deck und sahen einen großen Seelöwen und viele Delphine vorbei springen. (Fotos) ein Traum!!!!

In den entspannten 3 Tagen haben wir uns mit nette Menschen unterhalten aber auch richtig ekelhafte Kotzbrocken-Menschen kennen gelernt, bei denen uns sogar der Appetit vergangen ist... Uns geht es super und wir fühlen uns jetzt irgendwie tatsächlich wie in einem Urlaub... Nur das Wetter ist doof. Aber das wird jetzt auch wieder von Tag zu Tag besser...(hoffentlich)

Heute haben wir in Dunedin angelegt und eine schöne Citytour gemacht. Mehr dazu und vieles mehr aber ein andermal, sonst verpasse ich nämlich die Weiterfahrt des Schiffs und das wäre doch sehr schade!

Fotos:
Fahrt auf offener See,
Bilder der Fjorde mit Seehunden und Delfinen,
Die High Society reserviert auf dem Schiff sogar Tische mit Handtüchern,
Essensmarathon....

























Mittwoch, 26. Dezember 2012

Weihnachten in Australien...

Standort: Melbourne VIC, Australia
Wir sitzen gerade beim Nachtisch (Eis mit Marshmallows und verschiedene Kekse, Kuchen und Kaffee) und warten auf den Termin beim Immigrationsamt, um die Einreise nach Neuseeland und die Ausreise aus Australien eintragen zu lassen. Heute ist der erste von 3 Tagen auf offener See, von Sydney nach Dunedin in Neuseeland. Die Uhr wurde wieder eine Stunde vorgestellt und so haben wir sowohl das Frühstück als auch das eigentliche Mittagessen verschlafen. (Zum Glück gibt's noch das Buffet...) Damit die Einreise in Dunedin, unser nächster Landstopp am Hafen nicht so lange dauert, wurden Bedienstete vom Immigrationsamt eingeflogen und jeder Passagier bekommt seinen eigenen Termin auf Deck 14 in der Skylounge, damit auch ja keine kostbare Zeit des Urlaubs an einem Grenzübergang verloren geht...
Aber jetzt erstmal zurück zu Weihnachten...

24.12. in Sydney:
Während bei euch langsam die Aufregung steigt, ist hier noch alles relativ entspannt. Sowohl die Australier als auch die Amis feiern schließlich erst am 25.12. Weihnachten und da das Schiff ein amerikanisches ist, wird sich hier am 24.12. noch auf den großen Tag vorbereitet. Am Nachmittag findet erstmal die obligatorische Sicherheitsübung statt, auf die Benni schon seit dem Check-in wartet. Bisher ist noch nichts passiert, der Hafen befindet sich noch auf gleicher Höhe wie am Tag zuvor und auch kein Eisblock ist in der Nähe zu sehen. Wir warten also 7x kurzes und 1x langes Piepsen ab, laufen zum Notausgang gegenüber unserer Tür und werden in die andere Richtung geschickt, da dieser Notausgang nur im wirklichen Notfall benutzt werden darf. (?!) Ab diesem Moment war für Benni die Sicherheitsübung schon gelaufen. ("Woher weiß ich denn jetzt, wo ich bei einem tatsächlichen Notfall hinlaufe?",...) Wir werden alle in das Theater gelotst, wo eine Einweisung über die Leinwand gezeigt wird. Danach sind wir weniger schlauer als vorher und Benni möchte am liebsten Fragebogen verteilen, um zu zeigen, dass diese Sicherheitsübung für den Arsch war und keiner weiß, was im Notfall zu tun ist. Ich beruhige ihn und verspreche, dass ich im Notfall schon irgendwo ein herrenloses Kind finden und klauen werde, dass wir als unserer ausgeben können, damit wir als erstes aufs Rettungsboot gelassen werden. Außerdem werden wir schneller sein, als die meisten hier, es sei denn, sie bauen an die Wände noch Treppenlifte für die älteren. Wir gehen aufs Zimmer und Benni platziert die Rettungswesten in greifbare Nähe.

Am Abend läd die Crew zum Weihnachtslieder singen ein und eine wahnsinnig gute Sängerin gibt danach im Theater ein Konzert. Wir hören uns alles an und genießen am Abend unser tägliches 5-Gänge-Menü. Wir essen in Barolo geschmortes Rindfleischraggout als Appetizer, als Vorspeise einen Waldorfsalat mit Früchten und zur Hauptspeise wählt Benni das gebratene Milchkalbskotelett und ich das kurzgebratene, abgehangene Lendensteak. Zum Nachtisch Schokoladenkuchen und Crêpes.
Nach dem Essen schaffen wir es wieder nur bis zurück zur Kabine, da wir total erschlagen von dem komplett übertriebenem Essen sind. Wir ärgern uns noch kurz über einige Passagiere, die ihre Arroganz an der Besatzung auslassen und damit ihren Kindern schon genau zeigen, dass sie etwas 'besseres' werden / sind, indem sie z.B. Bediensteten zwingen, ein bereits von der Tochter angesabbertes Vanilleeis selbst zu probieren, da es nicht genug nach Vanille schmeckt... (Tatsache!!!) Es gibt ja auch nur ungefähr 20 verschiedene Eissorten, Soßen und Toppings aus denen die Göre einfach ein neues hätte wählen können...Zum Kotzen!
Aber es gibt daneben natürlich auch viele nette Leute hier, jung und alt, nette Familien mit (süßen) Kindern und wenig junge Paare. Überall wo wir waren, ausgenommen die Bediensteten in Russland, sind die Menschen offen und freundlicher als in Deutschland. Das werden wir sicher vermissen!
Unsere Tischnachbarn am Abend sind ein nettes, frisch vermähltes Ehepaar aus Karlsruhe. Zum Essen haben wir also Unterhaltung - den restlichen Tag gehen wir unseren eigenen Weg, wie die letzten Wochen auch, schwelgen in Erinnerung an die vergangenen Erlebnisse und planen die kommenden, liegen am Pool, sitzen im Whirlpool, hören uns Ausflugspräsentationen und Vorträge an, essen, essen, essen, trinken die Cocktailkarte hoch und runter und schlafen so viel, wie auf unserer Reise vorher noch nie... Gehen wir aus dem Zimmer, kommt Mohammed, unser Zimmerbeauftragter und räumt wieder auf, macht das Bett und schaltet Dimmerlicht und ein Fernsehprogramm an, auf dem wir unsere Fotos sehen können, die täglich von den Fotografen in sämtlichen Momenten geschossen werden, die dann per Gesichtserkennung auf uns übertragen werden. Verrückt alles hier!!!

Ab ins Bett, schließlich ist morgen früh online- Weihnachtsfeier mit der Familie und außerdem volles Weihnachtsprogramm an Bord... Unser Tag ist also gefüllt mit Programm. Am frühen morgen skypen wir für 0,75€ pro Minute mit unseren Familien (ich hatte mich vertan: nicht 120 Minuten kosten im Paket 49,99€, sondern nur 90 Minuten... buchen kann man das ganze in der apple ilounge...) und für den frühen morgen hat das Immigrationsamt erlaubt, dass ein Schlitten auf Deck landen darf und so freuten wir uns (gemeinsam mit etlichen verwöhnten Kindern an Bord) über den Besuch und stellten uns nach einem vorherigen ausgiebigen Brunch auch für ein Bild mit dem australischen Weihnachtsmann an. (Foto)
Der 25.12. und somit unser Weihnachtstag ist ein voller Seetag, entlang an der Ost- und Südküste auf dem Weg nach Melbourne. Unser Weihnachtsgeschenk: Wir finden heraus, dass es auch ein 5 Gänge Mittagessen gibt und etliche Bars und Restaurants ebenfalls den ganzen Tag Burger, Sushi und Co kostenlos für uns bereit halten. Dazu Tag und Nacht Kaffee, Softdrinks und Eis.
Für alle die, die denken, dass einem bei einer Kreuzfahrt an Seetagen langweilig werden könnte: neben diesem Essensmarathon, gibt es jede Menge Programm an Bord, vom abtrainieren der Kilos bis zur Kunstausstellung über wissenschaftliche Vorträge, Abendshows mit Sänger, Komödianten und vielem mehr...oder man liegt eben nur den ganzen Tag am Pool und holt sich ab und zu nen Cookie, Obst, Cocktail und dazu nen fetten Sonnenbrand - so wie wir das an Weihnachten gemacht haben... Sieht auch wunderbar aus so ein knallroter Kopf zu einem pinken Cocktailkleid - soweit hatte ich mittags nicht gedacht. Dann muss wenigstens noch eine bessere Frise her. 49,99€ kostet hier waschen, schneiden und fönen im schiffeigenen Friseursalon. Das Geld spare ich mir und drücke Benni die Nagelschere in die Hand... Erst hatte er die Idee mir für den Dinner noch nen komplett neuen Schnitt zu verpassen, aber dafür hatte zum Glück die Zeit nicht mehr gereicht. Schließlich musste auch Benni noch gestylt werden: Anzug sitzt wie maßgeschneidert =) ,5€ Fliege hält, Frisur sitzt! Wir benehmen uns ein bisschen wie an Karneval - so wirklich ernst nehmen können wir dieses hoch- gestochene Schickimicki-Gehabe nicht... Aber dafür lässt sich das Ergebnis sehen. Wir fallen nicht auf... Benni überlegt sich noch ein paar trockene Sprüche für unsere Tischnachbarn "Welcher Schneider hat denn ihren Anzug angefertigt?!" "Ah, ihre Schuhe sind also gar nicht aus Krokodilleder!" und wir stolpern in unseren neuen Schuhen Richtung Speisesaal.
Wir werden von einem Fotograf in steifen Posen professionell fotografiert (Fotos folgen!) und danach wie jeden Abend an unseren Tisch gebracht. Der Kellner legt uns die Stoffservierten auf den Schoß und präsentiert uns die heutige Karte. Yeah! Froschschenkel als Appetizer!
Wir bestellen uns für 9€ ein Glas Champagner (ist ja schließlich Weihnachten) und ca. 2 Stunden später platzt fast Bennis Anzug und mein Kleid aus allen Nähten. (Und das darf auf keinen Fall passieren, da das ja noch nicht der letzte Gala-Abend war... Bei diesem muss ich mir übrigens nochmal mehr Mühe mit Bennis Frisur geben, da ihm auf den Bildern aufgefallen ist, dass seine Locken nicht glatt genug sind und ich sichtlich zu wenig Haargel benutzt habe...)
Im Anschluss steht im Theater eine Rede des Kapitäns an, zu der es einen Champagner für umsonst geben soll. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Auf zum Theater. Das Schiff wackelt und mit meinen Schuhen kann man das nicht ausgleichen. Ich wackele also von links nach rechts stolpernd einmal an der gesamten Besatzung vorbei, die sich zur Begrüßung am Eingang aufstellten und die Freigetränke anreichten. Bei mir schauten sie sich kurz an und überlegten, ob ich überhaupt noch einen Champagner vertrage... (Benni macht sich derzeit eher Sorgen, dass das Schiff wackelt während der Kapitän hier auf der Bühne steht...)
Im Anschluss an den Trinkspruch des Kapitäns gab es noch eine super Musicalshow. Ein schöner Weihnachtstag. Mal ganz anders als sonst, Geschenke gab's nicht, denn bei uns ist grad eh jeder Tag wie Weihnachten. Außer der Familie fehlte es uns also höchstens an einer Bratwurst und nem Glühwein... Die Alternative dazu war aber ja nicht gerade die schlechteste...

Gestern morgen haben wir in Melbourne angelegt und sind nach dem Frühstück, dass wir wie bisher jeden morgen verpasst haben, vom Hafen in die Stadt gelaufen. Dort haben wir den ganzen Tag verbracht, sind die Straßen lang geschlendert und haben an der Einkaufsstraße direkt wieder umgedreht, als wir die Massen an Shopping-wütender Australier gesehen haben. In Australien ist der Tag nach Weihnachten (Boxing-day) in den Einkaufsläden ungefähr so, wie bei uns der Tag vor Weihnachten. Eigentlich hatten wir uns überlegt für tagsüber ein Auto zu mieten und die Strände abzuklappern, aber leider war kein Auto mehr frei.
Apropos Auto. Ich hatte ganz vergessen zu erzählen, dass wir zu unseren Verwarnungen in Australien auch einmal auf einer Landstraße fast einen Unfall gebaut haben. Ich fahre auf einer geraden Strecke schon einige Kilometer als von vorne auf einmal ein Jeep Lichthupe gibt. Ich frage mich, was der wohl will und vor allem: warum fährt das Auto auf meiner Spur geradezu auf mich zu???! Ich schreie kurz auf, schalte den Scheibenwischer an (wollte eigentlich blinken, aber diese Hebel sind ja hier auch vertauscht) und schaffe es noch pünktlich zurück auf meine richtige Spur. Gerade noch gut gegangen. Ab dann musste Benni erstmal fahren, weil ich Angst hatte, dass ich uns noch umbringe. Aber dann sahen wir eine riesige Polizeikontrolle auf der anderen Spur und kurz darauf merkten wir, dass wir in die falsche Richtung fahren... Da Benni keinen internationalen Führerschein hat, wechselten wir die Plätze und ich fuhr in die Polizeikontrolle rein. Ich hatte die Scheibe noch nicht ganz unten, hielt mir der Polizist schon ein Röhrchen unter die Nase. Ich schaute ihn verwirrt an und er fragte mich, ob ich wohl noch nie eine Alkoholtest gemacht hätte?! Alles gut, hier mache ich mal alles richtig und darf weiterfahren.

Aber zurück aufs Schiff: Gestern Nachmittag waren wir dann vom Schlendern und der Melbourner Sonne so kaputt und hungrig, dass wir schnell wieder aufs Schiff kommen wollten. Wir beeilten uns so, weil wir jetzt ja auch noch wissen, dass es mittags am Pool Burger für umme gibt, dass ich zu meinem anfänglichen Sonnenstich auch noch Seitenstechen bekomme und mich kurz hinlegen muss. (Foto)
Wir essen am Pool einen Cheeseburger und müssen uns dann erstmal ausruhen. (Zur Auswahl steht auch Känguru- und Krokodilfleisch, dass wir auf jeden Fall noch probieren werden, aber dafür war heute der Hunger zu groß.)
Vor dem Abendessen schauten wir uns noch eine lustige Show eines Bauchredners an, aßen dann wieder viel zu viel, schauten den Animateuren zu, wie sie den Alten versuchen Salsa beizubringen, nutzten die Heineken happy Hour und gehen ins Bett...

P.S.: Benni hat gestern herausgefunden, dass wir auf unserem flatscreen deutsche sowie sämtlich englische Filme aus einer Filmbücherei auswählen und kostenlos im Zimmer anschauen können. Zum Glück kann man sich jegliches Essen auch aufs Zimmer bringen lassen...

Fotos:
Der Weihnachtsmann kommt in Sydney aufgrund Schneemangel per Bus,
Oper Sydney,
Besuch des Weihnachtsmanns an Bord,
Cocktail am 24.12. geht auf Mama & Papa,
Mittagessen,
Kleidervorschrift Weihnachtsdinner: formal, "elegant- gala",
Speisekarte Weihnachtsdinner,
Knallbonbon mit Krone,
Froschschenkel als Appetizer,
Weihnachtsabend,
Kurze Pause,
Burger auf Deck,
Melbourne.



























Montag, 24. Dezember 2012

(Auf nach Sydney) & fröhliche Weihnachten euch allen!!!

Die Zeit vergeht wie im Flug... Mit 2700km mehr auf der Kilometeranzeige gaben wir am Samstag, nach 7 Tagen, unseren Mietwagen wieder ab. Der letzte Tag unserer Reise durch Queensland führte am frühen morgen noch in die Underwaterworld und am mittag zu einem Nationalpark bei Brisbane. Erst nur durch eine Scheibe getrennt mit riesigen Rochen (Foto) und Haien gekuschelt und dann Wasserfälle (105m hoch!!!) besichtigt, auf den Wegen Kängurus fast überfahren und durch den Regenwald spaziert.
Gegen 18 Uhr tanken wir das Auto für die Abgabe voll und stellen fest, dass die komplette Seite mit schwarzen Spritzern voll ist. (wir vermuten Teer?!) Wir fangen an mit Wasser und Tüchern zu wischen und schon bald ist aus den Spritzern einen große schwarze Fläche geworden... Ich verzweifele schon fast, weil ich zwei neue Türen bezahlen muss, als mir nach ewigem schrubben einfällt, dass ich seit 3 Monaten eine Packung Feuchttücher mit mir rumtrage. Endlich kommen sie mal zum Einsatz - und ich hab weniger zu schleppen. Es funktioniert!
Bei der Abgabe sagt uns die Mitarbeiterin der Autovermietung, dass das Auto nicht sauber zurück gegeben werden muss. Benni hat es ja gleich gesagt, aber ich bin eben sehr pflichtbewusst...und ärgern mich ein bißchen darüber.

Wir fliegen mit Tiger Airways von Gold coast nach Sydney und als ich vor dem Flugzeug von Benni mit dem Tiger-Logo ein Foto schießen will, werde ich verwarnt und gebeten den Foto wegzupacken. Was kann man in Australien eigentlich noch alles falsch machen!?

Angekommen in Sydney stellen wir fest, dass wir zu den letzten Ankünften heute gehören und das Terminal schließt. Ungünstig, denn wir wollen das Geld für ein Hostel sparen und auf dem Flughafen übernachten. Wir suchen den Shuttle zum nächsten Terminal, bezahlen für 1 Station pro Person knapp 5€... Dort angekommen werden wir von der Security abgefangen und in eine Ecke verwiesen, in der schon alle anderen liegen, die die Nacht hier verbringen. Wir schlagen also auch unser Lager auf und machen es uns "gemütlich". Da wir unser Gepäck bewachen müssen, wechseln wir uns mit Schlafen ab. Mitten in der Nacht noch eine Passkontrolle und ein Mitarbeiter versteht nicht, warum wir uns das antun, wo ein Hotel in Sydney doch nur 100-200€ kostet... Als ich morgens bei der Nachtwache eine laute Glocke hörte, hielt ich den Foto bereit und lachte mich laut kaputt, als der Nikolaus Benni weckte und leicht erschreckte. (Foto)
Um 10Uhr morgens fahren wir mit dem Zug zum Hafen. Studentenpreise gibt's hier nur mit lokalem Studentenausweis, also nochmal 15€ pro Person für 18 Minuten Fahrt. Ich vermisse kurz die deutsche Bahn mit ihren "günstigen" Preisen...

Am Hafen sehen wir von der Bahn schon unser große Schiff, dass genau zwischen der Harbor Bridge und dem Opernhaus angelegt hat.
Wir geben um 11h unser Gepäck ab und werden von den Bediensteten gefragt, ob wir Passagiere sind oder zur Crew gehören. Wir werden kurz nachdenklich, welches Jobprofil wohl die besten Konditionen mit sich bringen würden und entscheiden uns dann doch, bei der Wahrheit zu bleiben. Zwei Verwarnungen in 1 Woche sind genug, da muss nicht auch noch Schwarzarbeit dazu kommen... Außerdem wollen wir die Seele baumeln lassen. Ab sofort werden wir ja 24h jemanden haben, der unsere Wünsche erfüllen muss und sich um unser Wohl sorgt...Wobei es bisher auch gut geklappt hat, da wir eine sehr gut Arbeitsteilung haben:
Während ich mich größtenteils um unsere Planung der Route gekümmert habe, hat Benni meist das Programm vor Ort bestimmt. Und z.B. bei der Inspektion und Instandhaltung der Zimmer war Benni für das Ausfindig machen und entfernen von eklige Krabbeltiere und ich für Frösche und Geckos verantwortlich. Morgens macht Benni Weckdienst und während ich müde schlechte Laune verbreite, erträgt er und steuert dagegen. Einige Highlights hätte ich alleine sicher verschlafen... Dafür schreibe ich aber abends noch Tagebuch und kümmere mich um unsere Fotoordnung. Wir sind wirklich in allen Punkten sehr gute Reisepartner.
Wir haben die günstigste Kabine, also dürfen wir erst mittags auf das Schiff einchecken. Wir vertreiben uns die Zeit in Sydney... Auf einmal schauen wir nach oben und sehen, dass Weihnachten in der Luft liegt... (Foto)
Um 15Uhr checken wir ein und werden von einer deutschen Mitarbeiterin mit den Worten: "Ihr seid mal ganz andere Gäste als sonst. Das gefällt mir." Ich erzähle ihr stolz, dass wir für den Galadinner trotz Nasenring und Schlabberlock bestens vorbereitet sind und sie läd uns ein, mal zu ihr auf Deck 12 zum quatschen vorbei zu kommen. Das ist doch ein guter Start, oder?!! Dazu wird uns noch ein Glas Champagner in die Hand gedrückt, dass wir an der Reling mit Blick auf die Oper trinken.
Unsere Kabine hat alles, was man braucht (und nicht braucht). Kühlschrank, Safe, Sitzecke, Flatscreen, auf dem als Bildschirmschoner schon unsere auf Bord professionell gemachten Fotos durchlaufen...Und schon gleich klopft es und Mohammed stellt sich vor, der sich in den nächsten 2 Wochen um uns kümmern wird. Er schickt uns erstmal auf Deck 14 zum Mittagessen. Gute Idee! Wir kommen oben an und können es nicht fassen. Den ganzen Tag ist hier Riesen Buffet, von ausgefallenen Salaten, Antipasti, Pizza, Nudeln,... Und Cookies und Eis mit Smarties, Mandeln.... Ein Traum. Wir bedienen uns und genießen am Fenster die Aussicht auf die Oper.

Während ich es kaum erwarten kann, bald auf offener See nur noch den Himmel uns das Meer zu sehen, geht Benni mit offenen Augen bzgl. der Sicherheit durch das Schiff. Der Teppichboden ist ungünstig, da er sich schnell mit Wasser vollsaugt, die Rettungsboote reichen niemals für alle Passagiere und dass die Sicherheitsübung erst morgen statt findet findet er auch blöd, da wir ja heute schon auf dem Schiff schlafen. Ich beruhige ihn - wir werden am Hafen wohl nicht tief sinken...

Am Abend wollen wir uns die Christmas Show und eine Ausflugspräsentation anschauen. Wenn nur die Rucksäcke kommen würden... Bekleidet mit Badeshorts etc. Darf man hier nicht zum 5 - Gänge Menü und unsere "formelle" Kleidung befindet sich in den Rucksäcken, die irgendwo stecken. Nach dem zweiten mal nachfragen steht meiner vor der Tür, ich werfe mich in Schale und suche nach Bennis (vorbei an 2 a capella Bands) und finde ihn auf Deck 2 - nicht durch den Sicherheitscheck gekommen, weil sich ein Küchenmesser in der Seitentasche befindet. Alles geklärt, kann es jetzt aber los gehen. Benni zieht meine Stoffhose und ein lacosta Shirt aus Indonesien an und wir lassen uns an den Tisch bringen. Ausflugspräsentation und Show haben wir leider verpasst. Dafür werden wir von der Speisekarte erschlagen... Ein paar Bilder im Anhang. (Bennis Kommentar zum Dessert: das ist das Beste, was ich je gegessen habe!)
Es gibt hier Sachen, bei denen wir nicht mal wissen, was es ist - aber das kennen wir ja aus Russland und Asien... Der Kellner kommt, sobald das Brot und Aufstrich fast leer ist und bringt neues. Als ich ein paar Krümel auf dem Tisch hatte, wird das sofort mit einem Spezialwerkzeug vom Tisch entfernt. Benni bestellt einen Salat, der Kellner kommt mit verschiedenen Dressings zur Auswahl direkt an den Tisch. Neben weißem Balsamico Dressing entscheidet er sich für das Sesamdressing zu seinem Mandarinen - Apfel - Rucola und Süßrosinen - Salat. Ich bekomme derzeit eine Suppe aus Mandarinen und Granny Smith Äpfeln.

Wir sind ziemlich kaputt, aber gehen nach dem Essen das Schiff erkunden. Oben auf Deck ein Live - Musiker mit Gitarre, davor eine große Rasenfläche, die mit Picknickdecken und Kerzen ausgestattet sind. Auf der anderen Seite ein Basketballfeld, unten drunter eine live Band, eine Disco und und und... Alles haben wir noch nicht gesehen, dafür waren wir zu müde. Wollten heute ausgeschlafen sein - schließlich ist heute Weihnachten!!!

Das Fitnessstudio lädt mit Zumba, Fahrrädern und Fitness- Workout ein und wirbt mit dem Spruch: durchschnittlich nimmt jeder Passagier 0,5kg zu. Am Tag!!!!!!!!!! Das beeindruckt mich, aber wundert mich bei der Auswahl hier gar nicht.
Ich wollte deshalb heute morgen schon zum Zumba, war aber vom Essen gestern noch viel zu müde...
Wir sitzen jetzt beim Mittagessen und haben gerade darüber nachgedacht, die Landausflüge sausen zu lassen und die Tage am Buffet zu verbringen. Die Zeit bräuchte man nämlich, um alles mal zu probieren...


Zum Glück sind wir hier in einem Land, in dem wir zu der ärmeren Schicht gehören. In Asien wäre das Luxusleben nicht ertragbar gewesen. Wir stellen uns vor, wie die Verkäufer dort am Hafen stehen und ihre Früchte und selbst gemachten Speisen für ein paar Cent verkaufen wollen und die Passagiere nichts kaufen, weil sie auf dem Schiff schon viel zu viel bekommen. Eine traurige Vorstellung! Wir wissen es zu schätzen und nehmen diesen Luxus keinesfalls als selbstverständlich hin.

Aber werden gleich nochmal in die Stadt gehen, um den Internet hotspot bei Mc Donalds zu nutzen. Schließlich sollen euch unsere Weihnachtsgrüße noch pünktlich erreichen.
Für 49,99€ werden wir uns heute außerdem 120 Minuten Internet kaufen, um morgen früh mit unseren Familien zu skypen. (9 Stunden Zeitverschiebung heißt morgen früh 5 Uhr aufstehen, um bei euch zu sein!)
Weihnachten ohne euch ist nämlich doof!!!

Fotos:
Benni wird vom Weihnachtsmann geweckt,
Champagner an der Reling, mit Blick auf die Oper,
Oper & Harbor Bridge,
Unser Schiff neben der Brücke,
Ich fange einen Seestern,
Mittagessen mit Blick auf die Oper,
Aufgabe von Nadine & Kristin graziös erledigt,
Die Dessertkarte,
Abendessen (2x),
Auf Deck am Abend,
Weihnachten liegt in der Luft,
105m hoher Wasserfall und wir auf der Suche nach der besten Perspektive,
Underwaterworld mit Haien, Rochen und Riesenfischis!




































Freitag, 21. Dezember 2012

Unser Besuch im Australia Zoo...

Aufgeregt und überhaupt nicht meckrig ging es heute morgen um 07 Uhr weiter. Schnell aus-checken, einen Kaffee trinken und schon sind wir auf dem sunshine Highway Richtung Australia Zoo... Wir liegen gerade schlag kaputt im Bett und wissen gar nicht, wo wir mit erzählen anfangen sollen. Sooo ein langer, schöner und aufregender Tag!
Wir kommen also am Zoo an und stehen vor verschlossener Türe. 20 Minuten später betreten wir als Erstes - noch vor allen Kindern, die teilweise süß mit Hut und Hemden als Krokodiljäger verkleidet sind- den Australia Zoo. Uns kommt eine Mitarbeiterin mit einem Krokodil auf dem Arm entgegen. Sie hat uns die Erfahrung mit lebensgefährlichen Reptilien wohl schnell angesehen, denn es dauert keine 2 Minuten, da haben wir das Ding schon selbst im Arm. (Lächerlich dieses kleine süße Ding...) Übrigens fühlt sich das auf der Unterseite ganz weich an, ungefähr wie ein Schlange. Wäre ein tolles Material für eine Tasche gewesen - aber halt zu klein (und für Schuhe nicht weiß genug)...
Wir verschaffen uns erst einmal einen Überblick, denn der Tag ist ausgefüllt mit Programm: Fütterungen, Shows, Fototermine, etc. Wir gehen weiter und ich trete fast auf einen kleinen Komodowaran. Die Dinger springen in allen Größen mitten auf den Wegen und in sämtlichen Gehegen mit rum.
Als erstes steht die Show der Riesenschildkröten auf dem Plan. Ganz nett gemacht und informativ. Wusstet ihr, dass Schildkröten ab und zu beim Geschlechtsverkehr auf den Rücken fallen und weil sie von selbst nicht wieder auf die Beine kommen, langsam und elendig sterben? Was ein Vorteil für Zootiere! Kurz später erwischen wir zwei Schildkröten dabei. (Foto) Leider fällt keine um. Das hätte ich zur theoretischen Untermalung sehr lustig gefunden.
Wir setzen uns in den Zoo- Shuttle und fahren ins nächste "Land" und kommen noch rechtzeitig zur Elefantenfütterung in Asien an. Da wollte ich so schnell ja eigentlich nicht wieder hin, aber als ich das Elefantengehege sehe, ist das vergessen... Während ich gekonnt den Elefant füttere, lässt sich Benni in einen Rüssel verwickeln und sieht danach aus, wie nach nem Griff ins Klo. (Foto)
Danach ging's weiter nach Afrika. Die Madagaskar- Insel ist noch im Aufbau, aber Zebras, Nashörner und Giraffen gibt es zu sehen.
Wir laufen weiter Richtung Känguru- Freigehege. Vorher noch kurz eine ausgebrochene Schlange auf dem Weg entdeckt und von den Zoowärtern beruhigt worden, dass das nur eine normal australische Schlange ist - die darf frei rumlaufen. Ach so. Ok. (Foto)
Wir stehen im Kängurugehege und wissen nicht genau, wie man mit diesen Tieren umgeht. Weit und breit niemand zu sehen. Für die australischen Besucher sind die Tiere wohl so langweilig wie für uns Rehe im Zoo. Ich gehe langsam auf ein Känguru zu, wir beschnuppern uns (Foto) und sind gleich beste Kumpels! (Foto)
Schneller ging es noch im Nachbargehege mit den Koalas: Liebe auf den ersten Blick! Wir dürfen kostenlos einen streicheln und Fotos machen.(Foto)
Weiter geht es mit der Krokodilshow, die in einem riesigen Crokoseum statt fand. Zuerst ein Video des verstorbenen Crocodil hunters, Steve Irwin, auf Großleinwand, dann dressierte Vögel, die zu AC/DC Musik von A nach B fliegen und Schlangen, die durchs Wasser geschwommen sind. Dann der große Auftritt der Krokodile. (Foto) Ein hungriges 3-4 Meter langes Krokodil wird von 2 Wärtern mit Fressen gelockt, wobei die Wärter sich mit dem Kroko im Wasser befinden. Uns wird ein bisschen schlecht, als wir sehen, wie hoch diese Krokos mit dem Kopf aus dem Wasser kommen können und an unser kleines, niedriges Boot auf dem Fluss in Borneo und die Begegnung mit dem Kroko in gleicher Größe denken...
Am Ausgang laufen wir an einem Fotostopp vorbei, wo man sich gerade mit einem Koala fotografieren lassen kann. Wir sehen den Preis und ich laufe schon traurig weiter. Während Benni mir einredet, dass wir ja schon ein Bild haben und das sich ja gar nicht lohnenwürde, wird uns beiden sofort klar: ich will so einen Koala auf dem Arm haben und ein Foto davon. Benni darf natürlich mit aufs Bild, aber ich will den halten. Er krallt sich ganz fest an meine Schulter und will mich gar nicht mehr loslassen (Foto). Zur Erinnerung nicht nur ein Foto, sondern auch noch ein paar Striemen. Mein Weihnachtsgeschenk habe ich also schon bekommen und wie praktisch, dass nebenan direkt die Schlange nach einem Bild mit uns verlangt und sich Benni das sooo sehr wünscht...(Foto) Ich finde das ziemlich eklig, aber lasse mir mutig die Würgeschlange um den Hals legen. Fühlt sich übrigens so an wie ein Krokodil auf der Unterseite!
Weiter geht's zur Tigershow! Die Tribüne ist schon komplett voll, aber wir quetschen uns noch mitten rein. Kein Wunder, dass hier so ein Andrang ist, denn die Show ist super! Zunächst ein paar Informationen und dann wird gezeigt, wie die Wärter mit den Tigern spielen. Dazu werden Stangen mit Flatterbänder hochgehalten und die Tiger hüpfen hoch wie kleine zahme Kätzchen. Auf einmal schmeißt die Wärterin die Stange ins Becken und der Tiger macht einen Satz und springt mit Anlauf gegen die Scheibe und landet mit einem Bauchplatscher im Wasser. Scheint ihm Spaß zu machen, gleich nochmal... Dazwischen gehen die Wärter mit ins Becken, um die Spielsachen und ihre Tiger wieder aus dem Wasser zu holen. Es sieht zwar gefährlich aus, aber irgendwie macht es den Eindruck, als hätten die Tiger richtig Spaß dabei. Die Show ist schnell um, aber wir bleiben noch weiter sitzen und schauen beim Spielen zu. Erst als die Wärterin vom Becken aus anfängt die Scheiben zu putzen, damit auch morgen wieder alle gut sehen können, stehen wir auch auf.
Wir drehen nochmal eine Runde durch den kompletten Zoo, vorbei an Komodowarane, Otter, Wombats, Schnepfen, Schlangen, Krokos, Schildkröten, Kamelen und Dingos und stehen kurz vor Schließung noch einmal mitten im Kängurugehege, wo sich gerade alle Tiere zum Abschied für ein Gruppenfoto versammelt haben...(Foto)

Morgen geht es weiter in die Unterwasserwelt und wenn uns kein Hai frisst von dort direkt zum Flughafen. Der Flieger geht um 20h nach Sydney, wo wir die Nacht am Flughafen verbringen werden. Am Sonntag schauen wir dann, ob sie uns mit unseren dreckigen Rucksäcken auf das Luxusschiff lassen. Laut Homepage kostet eine Minute Internet auf dem Schiff 0,75 Euro!!!! Aber das Foto vom Captainsdinner werde ich euch trotzdem keinesfalls vorenthalten! Keine Sorge...

P.S. Abenteuer schreibt man ohne d. Aber wenn die Abende so teuer sind wie in Australien, kann das schon mal passieren...


Fotos:
Koala Nr. 1,
Mein Kumpel,
Mini - Kroko,
Beschnuppern mit Känguru,
Elefantenfütterung,
Känguru zeigt Benni wie es auf 2 Füßen und seinem Schwanz stehen kann,
Vorsicht, nicht drauf treten!
Krokodilshow,
Steve Irwin,
Krokodil mit Hunger,
Schildkröten beim Geschlechtsverkehr,
Schlange auf dem Weg entdeckt,
Benni nach der Elefantenfütterung,
Bennis Weihnachtsgeschenk,
Krokodil ohne Hunger,
Schwimmender Tiger,
Springender Tiger,
noch ein Kumpel,
Krokodilshow,
Fototermin mit Steve,
Gruppenfoto!