Mittwoch, 31. August 2016

Cessna Flug übers Okavango Delta


Die vergangenen 3 Tage verbrachten wir in Maun, dem Ausgangsort für Touren ins Okavango Delta.
Wir gehen den ersten Tag entspannt an, chillaxen am Pool und gehen am Abend auf einen Sunset Cruise in einem Flussarm  des Deltas. Da es hier eingezäunte Bereiche gibt,  bekommen wir außer Krokodile und sehr ausgefallene, bunte Vögel, keine großen wilden Tiere zu sehen, dafür aber ein bisschen Einblicke in das Leben am Fluss, wo Einheimische gerade ihre Abendwäsche vornehmen, kleine Kinder mit dem Stocherkahn  (Mokoro) unterwegs sind und Kühe und Esel antreiben.  Kurz nach Sonnenuntergang sausen wir mit dem Boot zum Campingplatz zurück - ich komme mir vor wie eine Windschutzscheibe und habe sicherlich etliche Mücken auf dem Gewissen. Einige Beweisstücke kleben mir jedenfalls im Gesicht...Da wir direkt am Ufer campen,  sind die Mücken hier echt ne Plage - und das im tiefsten Malariagebiet- wir sind gut ausgestattet mit Prophylaxe und hartem Insektenspray. Von dem tränen und brennen mir schon seit Tagen die Augen, aber die Mücken trauen sich nicht an uns ran.
Das Highlight ist am 2ten Tag geplant,  mein Geburtstagsgeschenk einlösen: ein Rundflug mit ner Cessna über das Delta. Ich fliege ja nicht wirklich gerne, aber nem geschenkten Gaul....Außerdem wird in jedem Reiseführer erwähnt, dass solch ein Scenic flight hier ein Muss sei!
Wir machen uns am mittag also auf den Weg zum Flughafen Maun, wo es einen eigenen Schalter für Rundflüge gibt und werden mit unserem Pass registriert, müssen wie bei jedem Flug durch einen Sicherheitscheck und sitzen wenige Minuten später zu dritt (inklusive Pilot) in einer Mini-Cessna, bereit zum Abflug. Kurze Sicherheitseinweisung über Notausgang und Spuktüte und los geht's! Der Pilot erzählt noch, dass er auch noch nie so ein Ding geflogen sei (lustig.), da sind wir auch schon  in der Luft. 100 Meter hoch mit 130 km/h.
So ungern wie ich fliege, kommen mir doch bei dieser wunderschönen Landschaft  (und wahrscheinlich weil wir noch nicht bei  Start schon abgestürzt sind) etwas die Tränchen. Wir entdecken von oben die kunterbunte afrikanische Tierwelt, mal aus einer ganz anderen Perspektive! Wir brüllen uns gegenseitig zu, was es auf der jeweiligen Seite zu sehen gibt und fotografieren und filmen wie verrückt.Genial!!!
Wir kommen uns wieder vor wie bei einer TV Reportage, allerdings ist mir beim Fernseh schauen noch nie so übel geworden. Ich versuche mich zu konzentrieren und mein Blick bleibt dauerhaft an der Kotztüte vor mir hängen... geradeaus schauen, Augen zu, rechts aus dem Fenster, Tiere beobachten.... Nichts hilft. Auch Benni hat derweil den Foto nur noch fest in der Hand,  sitzt leichenblass neben mir und symbolisiert mir, dass er nicht mehr reden kann. Das Flugzeug wackelt, dreht Kreise und der Pilot zeigt uns immer noch begeistert, wenn er Tiere entdeckt. Können wir jetzt bitte umdrehen und landen?! Bitte?!
Bei der Landung bin ich schon wieder über dem Berg und lache mich neben Benni kaputt. Der hingegen findet gar nichts lustig und muss sich nach der Landung erstmal aufs Rollfeld setzen. Während ich schon wieder begeistert Bilder und Videos des Flugs anschauen kann, liegt Benni in der Ankunftshalle, kann sich nicht bewegen und erzählt irgendwas von Foltermethoden.... Perfekter Zeitpunkt für mich um Souvenirs zu shoppen :D
Cirka 4 Stunden später hat Benni dann auch wieder Farbe im Gesicht und kann sogar zu Abend essen und fast schon drüber lachen. Fast. Unser Fazit: wir würden Jedem empfehlen, diesen tollen Flug mal zu machen. Aber selbst einsteigen werden wir nicht mehr!!!
Wir sagen für heute den Ausflug ins Delta ab, wo wir eigentlich noch mit einem Einbaumboot (Mokoro) auf Pirsch gehen wollten (erstmal nichts machen, was schwankt oder schaukelt...) und legen einen Relax- Tag am Pool ein... 
Sogar ausschlafen wollten wir ausnahmsweise, aber das wusste das Äffchen, dass uns heute morgen aufs Dachzelt gedonnert ist, scheinbar nicht...

Auf den Fotos gibt es größtenteils viele Tiere zu entdecken. Suchen!





Montag, 29. August 2016

2 Tages Tour: Sambia, Zimbabwe & Vic falls


Heute steht Einiges auf dem Programm: Besuch der Viktoria Fälle in Sambia!
 Da die Einreise nach Sambia mit dem Auto zu kompliziert und teuer sei,  lassen wir unseren Jeep in Kasane stehen und lassen uns mit einem Transfer ins cirka 60km weitere Livingstone (Sambia) bringen. 
Da wir dafür das 4-Ländereck Namibia,  Botswana, Sambia und Simbabwe über einem Fluss kreuzen müssen, gestaltet sich der Transfer nicht ganz so chillig... Naja, wir sind eben auf Reisen, nicht im Urlaub...  1. Guide holt uns ab, bringt uns zum Ausreise-Büro,  dann zum Boot. Die Auto und LKW- Schlange geht über Kilometer weit und wir sind froh, das Auto stehen gelassen zu haben. Dann, der 2. Guide setzt uns mit dem Boot am anderen Flussufer  ( herzlich Willkommen in Sambia!) ab und übergibt uns dem 3. Guide, der uns zum Einreisebüro bringen soll. Hier erklärt sich die lange Autoschlange, denn auf  die Fähre passt immer nur genau ein LKW... Zwischen Boot und Einreise wimmelt es schon von etlichen Einheimischen um uns herum, die uns zu jeglicher Währung Souvenirs, Fisch und 5 Billionenscheine (?!) andrehen wollen. ( für mich stress pur, aber benni lehnt höflich aber bestimmend ab) Das Einreisebüro hingegen nimmt nicht jede Währung...  50 Dollar pro Person- zu zahlen nur in Dollar möglich. Nicht mal einen 5 Billionenschein nehmen sie ...Wie immer haben wir Dollar natürlich nicht... Man kann nämlich nirgends wechseln. Unser Reiseführer bringt uns in den Hinterhof zu einem Wechselschalter, der unbesetzt ist, da der Beamte gerade den defekten Geldautomaten repariert. Hilft alles nichts... Wir verlassen ohne eingereist zu sein die Grenze und lassen uns zu einem merkwürdigen "Büro" bringen, wo man uns weiterhelfen kann. Ungefähr hier waren meine Nerven schon etwas überstrapaziert und ich freue mich, dass wir eine Stunde später in einer wunderschönen Lodge sitzen, wo  Affen, Krokodile,  Elefanten und Nilpferde treue Besucher sind. Es ist noch früh am Morgen,  also machen wir uns direkt auf den Weg zu den Viktoria Fällen.  Mit einem (offiziellen!) Taxi lassen wir uns dort hinbringen, wo man die Wasserfälle am Besten sehen kann. Das ist  nicht etwa ein gewöhnlicher Sigthseeingstop, sondern die Grenze zu Sambia... Für heute noch nicht genug Ein- und Ausgereise,  wir verlassen nach circa 4 Stunden Sambia und holen uns den Einreisestempel für Simbabwe. Auf der Brücke zwischen den 2 Ländern werden wir geplagt, von riesigen Pavianen, die uns etwas wegnehmen und Verkäufern, die uns etwas verkaufen wollen. Ich bin gestresst, aber die Aussicht auf die Vic falls ist von Simbabwe wirklich beeindruckend, obwohl derzeit nicht mal viel Wasser fällt. Wir verbringen den halben Tag dort, bevor wir uns erneut an die Grenze begeben, um aus Simbabwe aus- und nach Sambia wieder einzureisen. Wieder über die Brücke, wo Benni den  Verkäufern auf dem Hinweg versprochen hatte, auf dem Rückweg etwas zu kaufen und sich jeder von ihnen ganz genau an uns erinnerte... Hätten wir uns gut informiert, wüssten wir, dass wir nun auch erneut Einreisegebühr zahlen müssen.... Nun ja, zu spät... Aber hat sich ja gelohnt :)
Am Abend  (mir ist von dem ganzen Stress heute richtig flau im Magen) essen wir auf einer Terrasse zu Abend,  wo zwischen Bestellung und Essen, ein Nilpferd zufrieden  vor unserem Tisch schnaubte. 
Wir lassen uns erzählen, dass die Hippos jede Nacht auf dem Gelände zwischen den Hütten zum Grasen kommen und wäre ich nicht von 40Grad Sonne, Hitzschlag und Bauchweh so platt gewesen, hätte ich sicher die ganze Nacht auf unserem  Balkon verbracht....Und wäre vermutlich bei einem Selfie mit nem Hippo erledigt worden...
So haben wir das Schnauben um unsere Hütte herum nur aus dem Bett verfolgt - einmal habe ich sogar den Kopf zur Tür rausgesteckt, aber weiter hätte ich es  mich in der Dunkelheit doch nicht getraut.
Am nächsten Morgen werden wir wieder zurück nach Botswana gebracht, wo wir eine weitere Nacht in Kasane auf dem Campingplatz verbringen, bevor es weiter in den Süden zum Okavango Delta geht....
 






Eine Bootsfahrt die ist lustig, Chobe Cruise II

28.08.16
Relativ früh am mittag kommen wir auf unserem Campingplatz in Kasane an, wo wir die letzte Nacht im Norden verbringen werden. Noch 6 Stunden bis die Sonne untergeht und wir haben nichts zu tun.... klingt nach Urlaub... oder Langeweile.... wir beobachten einige wilde Paviane, die gerade den Stellplatz gegenüber auseinandernehmen und die Essensboxen ausräumen., während die Besitzer einen Ausflug machen, machen lustige Videos davon  und beschließen anschließend, uns nach diesem stressigen 2 Tages Trip was Gutes zu tun und wählen zwischen Essen gehen oder Sunset Boat cruise. Wir entscheiden uns für Letzteres - schließlich haben wir noch genug Nudeln und Soßen im Gepäck....
Die Bootstour war noch spektakulärer als beim letzten Mal und wir wissen gar nicht ob wir nach links oder rechts schauen sollen. Überall Elefanten,  Hippos, Krokodile in einer unbeschreibaren Kulisse. Ich komme mir vor , als würde ich vorm Fernsehen eine Reportage auf VOX schauen, so unwirklich erscheint mir das. 
Vollkommen reizüberflutet fallen wir nach leckeren Nudeln mit Soße ins Dachzelt, sagen uns noch hundert Male gegenseitig, wie schön das alles ist (das machen wir jeden Abend) und schlafen gegen acht Uhr tief und fest...
Am Morgen geht's dann weiter nach Gweta, eine Zwischenstation vor Maun, da die gesamte Strecke zu weit gewesen wäre. In unseren Unterlagen finden wir die Info, dass wir heute eine Hütte inklusive 3 Gang Menü,  Frühstück und einem Bush Walk inklusive haben. Warum auch immer... Wir haben keine Ahnung aber nehmen es dankbar an.  Vor allem, als wir die tolle Hütte von innen sehen... (Fotos). Der Bush Walk entpuppte sich als Vogelbeobachtungswalk und endete bei Sonnenuntergang an einem Wasserloch, wo wir mit Cider und Popcorn angebundenen Eseln und einem Pony beim Grasen zuschauten. Naja. Sieht man ja auch nicht alle Tage....Essen schmeckt super, die Cocktails auch...Aber das ist alles heute total unwichtig - wir warten einzig alleine auf die Nachricht aus Deutschland, dass endlich unser kleiner Neffe auf die Welt gekommen ist. Der 4 Stunden Strom und somit auch Handynetz- Ausfall kamen damit heute relativ ungelegen, aber wir verpassten nichts.... Um 5Uhr Nachts, pünktlich zur Nachricht aus Pforzheim schaut Benni aufs Handy... Nun können wir beruhigt, glückselig, ( zum 2. Mal) als frisch gebackener Onkel und Tante einschlafen  ❤