Donnerstag, 18. August 2016

Robben, wohin das Auge reicht....

14.08.

Für den Morgen wird uns von der Lodge-Besitzerin eine Bootstour in Walvis Bay (gesprochen: Walfisch) empfohlen. Delfine (Delfine!), Robben, evtl Wale und Pinguine solls zu sehen geben. Dazu Shrimps und Champagner. Ich bin ja gerade so im Urlaubsmodus angekommen,  dass ich sofort an Bord gehen wollte (Champagner!) - aber Benni lehnt dankend ab und holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Wir sind Camper, haben heute noch ne weiter Strecke vor uns und brauchen kein Boot zum Tiere beobachten... Ich denke an den eigenen kühlen Wein im -Gott sei dank- wieder funktionierenden Kühlschrank und lasse mich überstimmen. Tatsächlich ist unsere Reise teilweise sehr straff getaktet, sodass wir unsere im Vorfeld durchdachten und gemachten Pläne durchziehen müssen und manchmal etwas weniger Spielraum für längere Umwege haben.  Das liegt vor allem daran, dass es hier sehr gefährlich ist nach Sonnenuntergang noch auf der Strasse zu sein. Sowohl  mit dem Auto,  wegen der vielen Tiere,  die in den Abendstunden auf Jagd oder Wassersuche gehen und auch in den Ortschaften sollte man nur mit Taxi unterwegs sein. Nach Sonnenuntergang wird es übrigens direkt dunkel, die Dämmerung bleibt aus und es wird ziemlich kalt. Einige Male haben wir es tatsächlich nur knapp noch zum Campingplatz geschafft, weil wir uns natürlich doch nicht immer strikt an den Reiseplan halten. Wenn da auf einmal ein Elefant auf der Straße steht fährt man natürlich nicht einfach drunter durch, sondern bleibt einige Minuten, halbe Stunde, Stunden auch gerne mal stehen... wir haben zwar bisher noch gar keinen Elefanten gesehen, aber trotzdem hunderte Gründe zum  Verzug gefunden.. wie auch immer, heute keine Delfine, kein Champagner. Los geht's!
Wir fahren zwei Stunden entlang der Küste, rechts von uns Sanddüne und absolute Trockenheit, links von uns schlägt der Atlantik die Wellen ans Land.  Und wir, mittendrin! Es wird hubbelig unter uns und wir fahren mal wieder  gefühlt ins Nirgendwo...
Eine Fatamogana nach der anderen und kein Ende der Strasse in Sicht... Doch da! Tausend kleine schwarze Punkte. Wir nähern uns der hier lebenden Robbenkolonie. Unfassbar,  Nase zu und nichts wie hin! Auf einem Haufen so viele Robben und alle brüllen,kämpfen,  spielen, schlafen, trinken an der Mama.... Ein unglaublicher Anblick und geräuschvolle Kulisse! Und ein übler Geruch... wir beobachten, wie die Robben durch die Wellen springen (wie Delfine)und verweilen einige Zeit  (viel cooler hier als Boot fahren!), bevor wir die noch vor uns liegenden 250km in Angriff nehmen... Auch hier wieder eine sehr ziehende Strecke,  doch durch die Aussicht wird man immer wieder belohnt.
Angekommen im heutigen Camp entdecken wir verdächtig viele Hinweisschilder "Achtung Elefanten!" - sogar die Innenseiten der Toilettentür ist mit Verhaltenshinweisen beim Antreffen eines Elefanten beklebt.
Wir suchen uns den Stellplatz mit den  meisten Hinweisen auf Elefantenspuren  (in jeglicher Form,  Fußabdrücke, ....) aus und schlagen unser Dachzelt auf. Die Nacht blieb ruhig, keine Hinweise auf Besuch- aber lag der riesige  Kackhaufen eigentlich  gestern schon vor unserem Auto?!?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen