Samstag, 13. August 2016

Wanderung in der Namib Wüste

Voller Tatendrang beginnt unser erster grosser Ausflug bereits um 07.00Uhr am frühen Morgen.  Die erste Nacht im Dachzelt war gar nicht mal so bequem wie gedacht - aber auch nicht jedes Hotelbett ist gleich am Anfang gemütlich....
1 Stunde Fahrtzeit - währenddessen die Landschaft sich von trocken in noch mehr trocken und rot ändert- und wir stehen am Eingang des Naturparks mit der zweithöchsten Düne der Welt  (cirka 300m hoch) mitten in der Namib Wüste! Allradwagen läuft auf Hochtouren  (im Gegensatz zum Kühlschrank). Zum Glück sind, anders als erwartet,noch nicht viele Touristen  unterwegs (man erkennt sie übrigens sehr gut an Tarnhose, grüner (Pfadfinder?) Weste und nem peinlichen Safarihut), denn  bei jedem entgegenkommenden Auto sieht man auf den Straßen bzw. Sandigen,  umgeteerten  Pisten erstmal eine halbe  Minute gar nichts!
Unser heutiges Vorhaben: Das Sossusvlei, eine grosse Lehmsenke, die von Dünen umschlossen wird - also Sanddüne erstmal von unten anschauen, mal probieren, wie hoch wir kommen und zu allererst aber Otto anrufen und das Kühlschrank Problem klären.  Guter Plan - wäre es gewesen, wenn man vorher mal drüber nachgedacht  hätte, dass es mitten in der Wüste wahrscheinlich eher Kein Empfang gibt .... Wir verschieben den Anruf und beginnen die Dünentour. Zunächst setzen wir uns in einen Jeep, der uns zum Anfang der Düne bringt. Man könnte dort wohl auch selbst hinfahren, aber mit wenig Allradbetrieb Erfahrung wird eher geraten (wenn man noch was anderes erleben möchte, als auf Hilfe zu warten,  angeschoben und rausgezogen zu werden), den angebotenen Shuttle zu bevorzugen.
Mittlerweile ist es 10 Uhr und es wird langsam echt warm. Wir sehen von unten die kleinen Pfadfinder- trotz der guten Tarnkleidung- die bereits das Ziel ganz oben erreicht haben und marschieren los...
Einige überholen,  einige drehen um und wir kämpfen uns eisern die ersten Meter durch den heißen Sand.  Eins steht nach wenigen Minuten fest: 2 Liter Wasser sind für die Wanderung auf jeden Fall zu wenig!!! Aber man muss ja alles schleppen. Wir wechseln uns mit dem Tragen des Wassers fair ab- Benni trägt Düne herauf, ich den später leeren Rucksack die Düne runter. Die Sonne brennt und wir begeben uns mit Hühnerdepperle langsam und sicher auf die Zielgerade. Wasser leer,  mindestens 35Grad und nichts gefrühstückt.... aber keine Sorge, schließlich trage ich die perfekte Anti-Tarn-Kleidung, wir werden in jedem Falle vorm Verdursten gefunden.... kurz vorm Verdursten werden  wir ganz oben mit einer wunderbaren Aussicht  belohnt. Ausserdem kommt jetzt der schönste Teil der Wanderung - mehrere 100 Meter Düne abwärts rennen, einfach quer durch bis runter aufs Salzfeld! Fix und fertig kommen wir schließlich am Ziel an, vorbei an den Dead Vlei  und freuen uns ausserdem  noch über ein paar Vogelstrausse,  die zwischen den Bäumen auf uns warten...
Am Auto angekommen freuen wir uns auf nen kühlen Drink. Ach, da war doch was.... Wir fahren zum Ausgang des Parks und Benni fragt einen Mitarbeiter nach einem Mechaniker.  Sofort springen 2 Leute los, telefonieren  organisieren und keine 2 Minuten später stehen wir  mit offener Motorhaube auf einem Platz und 3 hilfsbereite Mechaniker versuchen unser Auto zu reparieren. Einer hängt im Kofferraum, der zweite schraubt an der Batterie rum, der dritte liegt bereits unter dem Auto und kontrolliert die Kabel...Eine Stunde und  verschiedene Reparaturen später verlassen wir dankbar und mit funktionierendem Kühlschrank, fest geschraubter Batterie, die scheinbar bei jedem Hubbel einen Kurzen veranlasst hatte weshalb unser Auto scheinbar ständig hupte - gegen einen Sixpack Bier und 6€ die "Werkstatt" und machen uns auf den Weg zum Campingplatz. Jetzt wissen wir zum ersten Mal, was unser Guide Mario meinte: ja, funktioniert wie in Deutschland- nur besser. Geh in Deutschland  mal mit nem kaputten Auto zu einer Werkstatt und versuche dein Auto sofort und für 6€ und nen Kasten Bier reparieren zu lassen....

Noch nicht genug für heute, werden wir bei Ankunft im Camp von einer Herde Springböcke überrascht,  die sich vor unserem Platz zum Grasen treffen...
Wir sind nach 2 Tagen schon so überwältigt von diesen traumhaft wechselnden Landschaften,  der Tierwelt und den netten Begegnungen, dass wir uns um 19uhr zum Ausruhen (und einschlafen) ins Dachzelt begeben, um für den kommenden Tagen wieder fit und aufnahmefähig zu sein....

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