Donnerstag, 10. Januar 2013

Die letzten Stunden rücken näher...

Wir halten stolz einen Aufkleber in der Hand, auf dem steht, dass wir die Route 309, die vom Wasserpark in Richtung hot water beach führt, überlebt haben. Die Straßen hier sind nicht zu vergleichen mit unseren Landstraßen, ständig wird es mit nur kurzer Vorwarnung einspurig, verschiedene kleinere und größere Tiere (vor allem Truthähne und Vögel) sitzen auf den Straßen, sodass man andauernd bremsen oder ausweichen muss und die Landschaft lenkt dazu noch ab, dass man schon mal neben der Spur fährt, weil man gefangen von den Farben hier und da hinschaut...
Wir kommen gegen halb 9 abends erst am hot water beach an, wo wir die warmen Quellen ausbuddeln und darin baden wollen. Wir sind damit ca. 1 Stunde später als geplant (weil der Wasserpark so spannend war) und der Wind peitscht beim Parken ums Auto, dass man kaum die Türen öffnen kann. Ich dachte schon, dass unser Vorhaben mal wieder am Wetter scheitert, aber wir ziehen uns etwas über und laufen los. Wir gehen mit unseren Schaufeln ca. 500m am Strand entlang und sehen schon von weitem einige Leute, die in ihren bereits gebuddelten Löchern sitzen oder mit ihren großen Spaten noch Löcher graben. Einige Löcher sind schon gegraben, gefüllt mit heißem Wasser und es sitzt niemand drin - könnte man es sich auch einfach drin bequem machen... Aber wir wollen lieber unser eigenes buddeln, schließlich sind wir heute auch mal bestens ausgerüstet... Wir schauen, welches der Löcher am heißesten ist und fangen an mit unseren Kinderplastikschaufeln (!!!) (zu weit weg von der Quelle) zu graben. (Das merken wir daran, dass wir direkt nach Spatenanstich mit den Füßen im eiskalten Wasser stehen...) Wir graben trotzdem erstmal weiter und ab und zu läuft auch mal warmes Wasser nach. Nachdem aber eine Welle von dem Meer auch noch überraschend in unser Loch läuft, ist es unbrauchbar... Während Benni Fotos schießt (Anhang), suche ich also ein neues Plätzchen und grabe uns eine neue Badewanne. Leider war der Sand schon so nass und kalt, dass mein Rand nicht so gut hält und so bricht ziemlich schnell alles zusammen und wir können uns an der heißen Quelle von dem Loch nebenan bedienen, da das Wasser jetzt direkt in unser Loch läuft. Und jetzt ist es so heiß, dass man aufpassen muss, dass man sich nicht verbrennt, denn das Wasser wird bis zu 60 Grad heiß. Ansonsten kann man gemütlich in der "Badewanne" liegen und in die Sterne schauen, während das Meer nebenan rauscht. Ein paar Fledermäuse fliegen dazu über unseren Köpfen umher. Der Weg hat sich mal wieder gelohnt!
Als wir zurück zum Auto wollen, rauscht der Wind über den Strand und wir bekommen von allen Seiten den Sand an die Haut geklatscht. Gott sei dank gibt es Duschen hier. Leider nur eiskalte, aber besser als nichts. Wir duschen uns ab und bis wir von der Dusche wieder am Auto (5 Meter Entfernung) sind, sind wir schon wieder voll mit Sand. Könnt euch vorstellen, wie unser Mietwagen jetzt aussieht...
In der Nacht wollen wir noch Richtung Auckland zurück, um von dort an der Küste entlang den Norden zu erkunden. Wir haben kein bestimmtes Ziel, sondern Benni will fahren, bis er müde ist. Unsere Arbeitsteilung in Neuseeland bleibt gleich: Benni fährt und ich navigiere, suche nach schönen Zielen, schieße unbrauchbare Fotos (obwohl ich schon besser darin geworden bin) und reiche Getränke und Kekse an. Aber nach dem ganzen buddeln und dem ganzen Tag bin ich fix und fertig, schlafe noch während der Fahrt auf dem Beifahrersitz ein und wache am nächsten morgen überrascht zwischen einer Touri-Info und einer Toilette auf einem Parkplatz kurz vor Auckland auf. Ich steige aus um die Lage zu checken und stehe in Unterhose da. Habe wohl gestern vor lauter Müdigkeit vergessen, meine Hosen zuzubinden. Guten morgen Neuseeland!
Wir fahren weiter Richtung Norden, vorbei an Auckland und auf dem Weg zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Ich navigiere Benni und wir halten immer mal in kleinen Dörfern an, um uns umzuschauen. Wir überlegen, dass wir noch eine Kajaktour machen möchten und ich schlage vor, nach Pahai zu fahren, ohne zu Wissen, was dort und wie es dort ist. Liegt auf meiner Karte aber direkt schön am Meer. Dort angekommen sehen wir auf den Werbeplakaten schon am Ortseingang Delphintouren im Angebot. Benni fängt sofort an mich anzubrüllen, dass das ein fieser Trick von mir war und hört erst nach ungefähr 10 Minuten Monolog auf mir vorzuwerfen, dass seine ganze Reise von Delphinen bestimmt ist und dass ich aufhören soll zu träumen, dass ich als Delphinmutter einen Delphinschwarm anführen und mit ihnen den 8. Ozean entdecken werde, wo nur Delphine wohnen und Einhörner hinweg darüber auf einem Regenbogen reiten. Das Ende bekomme ich nur noch halb mit, weil mir die Tränen vor lachen laufen, ich nach meinem Geld krame und während Benni noch langsam weiterfährt, die Tür aufreiße und bereits mit einem Fuß in Richtung Ausflugsschalter unterwegs bin. Wir lachen jetzt beide und buchen für den nächsten morgen 08:00 Uhr eine 4- stündige Tour. Da mittlerweile schon Nachmittag ist und wir bis in den Norden für 200km noch ca. 3 Stunden brauchen, werden wir es heute nicht mehr ganz hin und zurück schaffen. Wir fahren trotzdem los und schauen wie weit wir kommen. Unser nächster Stopp ist ein Supermarkt, denn wir brauchen noch Brot und Wurst zum Abendessen. Sollte man frühzeitig dran denken, da die Läden hier gegen 18 Uhr schließen und oftmals weit und breit keine andere Gelegenheit, z.B. (k)ein Restaurant in Sicht ist... Der nächste Stopp kommt ca. 10 Minuten später, als ich geschockt feststelle und losbrülle, dass wir weder geladene Fotoakkus haben, noch die Handys funktionieren. Das heißt, wir haben für morgen früh keinen Wecker!!! Auf zum Einkaufszentrum, denn wir brauchen entweder ein Autoladegerät oder einen Wecker. Wir finden einen Wecker, kaufen noch Batterien dazu und merken beim Testen, dass das Ding zwar im Notfall mit Batterien funktioniert, aber wir erst Strom zum stellen etc. bräuchten. Also wieder rein ins Einkaufszentrum, Geld zurück und immer noch keinen Wecker. Benni verspricht mir, dass er einfach die Nacht wach bleibt und morgen auf dem Boot schlafen kann, weil er Delphine mittlerweile eh doof findet, aber die Idee finde ich blöd, schließlich soll er Fotos von mir machen! ;-) Ich verzweifle schon fast, weil wir nie im Leben pünktlich um 7 Uhr aufwachen, als wir an einem Mc Donalds vorbei fahren, wo wir dann den Abend an der Steckdose verbrachten... Strom ist wirklich das einzige, dass uns durch unsere Übernachtungen im Auto tatsächlich fehlt. (Memo an mich: nächste Reise Ladegeräte fürs Auto mitnehmen.)
Gegen 1:00 Uhr nachts kamen wir wieder in dem Ort an, an dem unsere Tour am nächsten morgen startet. Die Parkplatz-Suche gestaltet sich heute schwieriger, überall sind nur zeitlich begrenzte Parkplätze und übernachten wird als verboten ausgeschildert. Wir entscheiden uns für den 240 Minuten Parkplatz, da der unserer verbleibenden Schlafenszeit zumindest am nächsten kommt. Die Polizei fährt 3 mal langsam vorbei und beschließt dann uns nicht zu verjagen. Ich beobachte noch ein bisschen die Straßen und die Millionen Sterne am Himmel, während Benni schon tief und fest schläft. Der Wecker klingelt pünktlich um 7 Uhr. Los geht's zur Delphintour. Wir trinken noch schnell nen Kaffee und dann drängele ich mich vorbei an ungefähr 30 Leuten, die schon in der Schlange stehen, damit ich auch ja einen guten Platz erwische. (Das hab ich von Benni gelernt: wir haben schließlich bezahlt - und sogar mehr als die kleinen Kinder - und da die noch mehr Zeit haben das alles nochmal zu erleben, nehmen wir nur Rücksicht auf ältere Menschen.)
Wir bekommen eine kurze Einweisung, bevor wir dann mit ca. 50 anderen Gästen durch den Ozean düsen. Falls Delphine zu sehen sind, überprüfen die Guides, ob ein Baby dabei ist, da man dann nicht mit den Delphinen schwimmen darf. Außerdem gibt es ganz genaue Vorschriften, wie lange die Boote einem Schwarm hinterherfahren dürfen und wie viele Leute gleichzeitig ins Wasser dürfen. Außerdem gilt: wer nass ist, muss die 15Dollar Aufpreis bezahlen, egal ob die Delphine da bleiben oder direkt wegschwimmen. Ich wünsche mir seit gestern ganz fest, dass wir auf keinen Fall ein Baby sehen... Wir finden schnell eine ganze Horde. Mit einem kleinen Baby. Menno! Erst bin ich stinke sauer, aber als das kleine Ding (laut Guide ca. 4 Tage alt) versucht kleine Bogen zu springen und dabei immer wieder aufklatscht, finde ich es doch ganz süß.
Auf zur nächsten Gruppe - die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch eine weitere Delphingruppe ist schnell gefunden, die Gäste eines anderen Bootes springen schon ins Wasser, während wir mit Schnorchel und Schwimmflossen ausgerüstet werden und kurz davor sind ins Wasser zu springen... 20 Minuten fährt unser Boot insgesamt den Delphinen hinterher, während wir alle ungeduldig aufs ins Wasser springen warten, aber die Delphine hatten kein Bock auf Fotoshooting, sondern wollten lieber alleine ein paar Stunts hinlegen und verschwanden dann in die Ferne. Enttäuscht legen wir die Ausrüstung zurück und setzen uns wieder auf Deck. Das war's dann wohl, somit ist auch der dritte Versuch mit Delphinen zu schwimmen leider gescheitert und kommt nun auf die von uns errichtete 'to do liste der 101 Aktivitäten und Träumen', die wir uns noch erfüllen wollen, bevor wir mal sterben.
Eigentlich wollten wir danach noch eine Kajakfahrt machen, schmeißen aber mal wieder unseren Plan um und fahren stattdessen wieder in Richtung Norden. Dieses mal wollen wir es aber ganz nach oben schaffen und so stehen wir ca. 3 Stunden später an unserem nächsten Ziel, einer riesigen Sanddüne, auf der man mit Boogie boards runter brettern kann. Wir leihen uns 2 boards und wandern in der prallen Sonne nach ganz oben. Ganz schön anstrengend, vor allem wenn das Brett ständig wegdriftet, weil der Wind dagegen donnert und man so in den Sand sinkt, als wäre es Tiefschnee. Wir kommen aber bis oben und sehen auf der anderen Seite das Meer (Fotos). Danach hält uns nichts mehr und während Benni im Leerlauf runter saust, ziehe ich sozusagen eher die Handbremse, weil man da echt ganz schön schnell wird. Wir kommen wieder unten an und sind zu kaputt um nochmal hoch zu wandern. Also weiter Richtung Norden, 20 km müssen wir noch fahren... Am nördlichsten Punkt gehen wir ein bisschen spazieren, zu unserer linken am Tasmanischer See und zur rechten am pazifischen Ozean. (Fotos)
Die Nacht haben wir auf einem Parkplatz in einem kleinen Dorf zwischen den Bergen verbracht, von wo wir heute früh nach Auckland gefahren sind. Wir wollen dort auf dem höchsten Punkt der südlichen Hemisphäre nämlich angeseilt auf dem Skytower einmal außen herum laufen. Auf dem Weg finden wir zufällig noch eine öffentliche (eiskalte) Dusche und freuen uns, dass wir den Sand endlich mal wieder loswerden und unsere letzten halbwegs sauberen (...) Kleider anziehen können. Wurde auch mal wieder Zeit... (Übrigens schlafe ich im Auto viel besser als auf den Schiff und meine Rückenschmerzen von dem Seegang in der Nacht sind mittlerweile auch verschwunden.)
Da wir vor einigen Tagen in der Zeitung auf der Titelseite gesehen haben, dass irgendwas beim Skywalk passiert ist, haben wir gestern angerufen und uns versichert, dass der Skywalk heute möglich ist. Wir kommen dort an und stehen vor einem Schild, dass er bis auf weiteres und für mindestens 1 Woche geschlossen ist... Blöd. Wir fahren dann eben nur mit dem Aufzug hoch und genießen den Ausblick auf Auckland durch das Fenster. Auch gut... (Foto)
Heute ist der letzte Abend auf unserer Reise (abgesehen von den nächsten 38 Stunden im Flugzeug...), deshalb waren wir lecker essen, ein Bier trinken und zum Abschluss im Kino: The Hobbit in 3D und HFR, um noch einmal Hobbiton und die Landschaft auf Großleinwand zu sehen...
Nach insgesamt 2950km roadtrip in 7 Tagen können wir behaupten: Neuseeland ist der absolute Hammer. Meiner Meinung nach hat es hier alles was Australien hat, nur schöner und viel viel günstiger. Australien ist auch super, aber lohnt sich nur dann, wenn man genug Geld hat und nicht zu geizig ist die überteuerten angebotenen Ausflüge zu unternehmen. Zwar haben die meisten Ausflüge hier in Neuseeland irgendwie entweder nur nach mehrmaligen Versuchen oder gar nicht geklappt, trotzdem findet man schnell Alternativen. Außerdem waren wir hier auch selbst Schuld, da wir jetzt zum Ende unserer Reise einfach ziemlich planlos waren und einfach in den Tag hinein gelebt haben... Und das war im Endeffekt auch gut so! Wir sind jetzt trotzdem ziemlich platt von der letzten Woche und werden gleich am Flughafen in Auckland, wo wir uns eine weitere Nacht um die Ohren schlagen unsere letzten 2 Biere des Sixpacks trinken, den wir vor 1 Woche gekauft haben. (!!!) Wir haben uns jeden Abend vorgenommen gemütlich auf den Parkplatz vorm Schlafen noch ein Bier zu trinken, tatsächlich war die letzte Amtshandlung immer eine andere: Rückenlehne runter, während die Augen schon zugefallen sind...

In ein paar Stunden geht es also zurück... Wir sind traurig und können uns gerade gar nicht vorstellen wieder daheim zu sein. Ich habe schon überlegt, was ich zu Hause Wichtiges in meine Gürteltasche packen könnte, weil ich mich so sehr an sie gewöhnt habe, dass ich mich komisch fühlen werde, wenn ich sie nicht trage. Außerdem müssen wir uns abgewöhnen ständig irgendwo Toilettenpapier zu klauen - falls ihr uns doch mal dabei erwischen solltet, weist uns einfach kurz darauf hin, dass wir wieder in der Zivilisation sind.
Wir freuen uns aber auch darauf, daheim noch viel mehr Einzelheiten unserer Reise erzählen zu können. Wir haben es tatsächlich geschafft fast allen Deutschen und anderen Menschen hier aus dem Weg zu gehen (ein ruf Stammtisch auf Bali war geplant, ist aber leider gescheitert) und haben deshalb bis auf der Kreuzfahrt und mit unseren Reiseleitern in China & Tibet mit niemandem wirklich gesprochen. Das lag allerdings auch an unserem schnellen Tempo der Reise - wir hatten gar keine Zeit Kontakte zu knüpfen. Und auf junge betrunkene backpackers hatten wir gar kein Bock und keine Zeit. Trotzdem ist uns nie langweilig geworden, (im Gegenteil!), weil wir immer wieder über die aufregensten, schönsten, traurigsten und lustigsten Sachen der letzten Wochen reden können und so ging uns auch nie der Gesprächsstoff aus. Zum Glück haben wir die ganzen Erlebnisse zu zweit erlebt, sonst würde ich manche Sachen selbst gar nicht mehr glauben können...

Übrigens: Auch wenn mein Name aus Indonesien stammt (dachte eigentlich aus Holland, aber tatsächlich gibt es ihn auch in Indonesien und er wird dort "tschaskia" ausgesprochen), bin ich froh, dass mein Papa vor 30 Jahren das Jobangebot dort abgelehnt hat und ich in Deutschland aufgewachsen bin.

Fotos:
Hot water beach,
Delphintour,
Sanddünenrennen,
Nördlichster Teil Neuseelands,
Übernachtung.
































Sonntag, 6. Januar 2013

Enttäuschung mit happy end?!

Während wir bei jeder Weiterfahrt, jeder Tour und jedem Einkauf, den wir in Südostasien getätigt haben, misstrauisch bezahlt und dann gebetet haben, dass Bus, Boot, Fähre oder Zug kommen und wir nie enttäuscht wurden, fällt hier in Neuseeland in 2,5 Tagen(!!!) bereits der vierte Ausflug flach... Und keiner wegen Eigenverschulden. Bisher konnte die Alternative zwar die Enttäuschung immer weit übertreffen, trotzdem fragen wir uns, was wohl noch so unsere Pläne durchkreuzen wird. Es bleibt wie immer spannend...
Gestern morgen haben wir uns dann um 7 Uhr auf den Weg zum Hafen gemacht, um noch ein Ticket für den Boottrip zu ergattern, bei dem 4-5 Stunden nach Wildlife Ausschau gehalten wird (Wale, Seelöwen, Haien und Co) und als großes Highlight mit den wilden Delphinen im Meer schwimmen darf. Wir kommen pünktlich und erfahren, dass der Trip heute ausfällt, weil zu hoher Wellengang ist. Menno! Wir lassen uns für morgen vormerken und werden von dem Kapitän noch auf dem Boot zu Kaffee und Keksen eingeladen. Eine Stunde später verabschieden wir uns und suchen mal wieder eine Alternative. Warum nicht erst einmal einen Strandspaziergang... (Foto) da wir für heute Nacht ein Hostel in Matamata gebucht haben (es wird mal wieder Zeit für Strom und ne Dusche), fahren wir also in diese Richtung und informieren uns an der Touriinfo, was man hier so machen kann. 2 Minuten später halten wir stolz die Eintrittskarten für Hobbiton, dem von Peter Jackson errichteten kleinen Ort im Auenland, an dem Szenen von Herr der Ringe gedreht wurden. Wir laden noch schnell nebenan im Mc Donalds 10 Minuten Bennis Fotoakku und dann geht's auch schon mit dem Bus 20 Minuten durch die hügeligen Landschaften in Richtung Hobbiton. Im Preis inklusive ist die Anfahrt, ein Reiseführer, der uns im Ort erklärt, welcher Spot wann im Film zu sehen ist, wie dabei getrickst wurde, z.B., aus welcher Perspektive gefilmt wurde, um die Hobbits kleiner erscheinen zu lassen, und ein Freigetränk. Während Benni fotografiert, halte ich nach Hobbits Ausschau... Hätte ja sein können, dass da noch einer rumspringt, so authentisch wie das Dorf in liebevoller Kleinarbeit gebaut wurde. Umliegend sind überall große Felder (Fotos), auf denen tausende Schafe und Kühe weiden. Während der Dreharbeiten, an denen übrigens ca. 500 Leute vor Ort beschäftigt waren, während weitere 750 schon unterwegs waren, um weitere Spots vorzubereiten, mussten die Bauern während der Aufnahmen ihre Tiere vertreiben, damit ja kein Schaf mit ins Video springt. Am Ende hab's gratis noch ein Bier in Frodos Stammkneipe für jeden, dass man mit Blick auf Hobbiton genießen konnte. Ziemlich Platt von der 3-stündigen Tour in der prallen Sonne und der kürzeren Nacht im Auto checken wir im Hostel ein und machen erst mal einen Mittagsschlaf. Daneben der Lademarathon, da wir nämlich nur einen Adapter haben, müssen wir nach einer Prioritätenliste unsere Geräte einstecken und stündlich wechseln. Tipp für weitere Reisen: Mehrfachstecker.
Am Abend holen wir uns noch eine Pizza und schlafen wieder mal viel zu wenig, da 1. der Wecker aufgrund des wechseln unserer Geräte, die zum aufladen in der Reihe liegen ständig zur Erinnerung klingelt und 2., weil wir für den nächsten morgen um 8Uhr den Delphin-trip gebucht haben. Um 6:15 Uhr geht's also wieder zurück nach Tauranga, um dort zu erfahren, dass der Trip wieder nicht statt findet, weil die Wellen noch zu hoch sind. Wir können alternative eine Tour im Hafen drehen, welche wir ber ablehnen, denn den kennen wir ja schon. Aaaaah! Sowas ist uns in Asien nie passiert. Wir hatten extra vorher nochmal angerufen um uns zu versichern, dass wir nicht umsonst 100km Umweg fahren, aber so ist's eben...
Mal wieder geht die Suche nach einer Alternative, was sich hier zum Glück sehr einfach gestaltet... Motor an und einfach mal drauf los fahren. Wir landen auf dem Pacific Highway Richtung Coromandel - klingt schon gut und entschädigt mal wieder den ausgefallenen Ausflug. Wir fahren am Meer entlang, Essen am ersten menschenleeren Strand unsere Pizzareste, am nächsten trinken wir nen Kaffee und fahren dann zum hot water beach, an dem sich bei Ebbe durch sprudelnde Thermalquellen die aus dem Boden sprudeln alle mit Händen und Schaufeln gebuddelten Pools mit heißem Wasser füllen. Leider war heute morgen schon Ebbe, so dass wir nur noch Leute mit Schaufeln vom Strand weg laufen sehen. Heute Abend um 21:30 Uhr ist wieder Ebbe und falls wir nichts noch spannenderes finden, werden wir nochmal hier vorbei schauen. Ich finde mal wieder einen Flyer einer ähnlichen Bootstour, die in 1 Stunde startet. Dafür müssen wir allerdings erstmal zum Abfahrtshafen kommen. Also ab durch die hügelige Landschaft nach Whitianga, wo wir kurz vor knapp noch pünktlich ankommen, um zu erfahren, dass auch diese Tour gestrichen wurde. Menno! Wir schauen uns die Bootsroute nochmal genau an und beschließen, alleine zu einem Punkt der Route zu fahren. Also wieder 30 Minuten zurück und wir stehen am Cathedrale Cove, einem Strand, umringt mit Felsen und großen Wellen, die gegen die Felswände schlagen. Der Haken: 45 Minuten Fußmarsch bergab. Und bekanntlich wandere ich relativ ungern und schon gar nicht im Anschluss alles wieder bergauf. Ich lasse mich zum Spaziergang überreden und die Gedankenblase über meinem Kopf, in der ich mich in einem Bootchen umringt mit Delphinen fahren lasse, zerplatzt. Benni sucht uns dafür einen Parkplatz in der ersten Reihe, womit ich aber auch nicht zufrieden bin, da wir im Halteverbot stehen. Während ich noch schimpfend marschiere und überlege, wo hier abgeschleppte Autos wohl hingebracht werden, genießt Benni schon die Aussicht. Naja, der Weg lohnt sich, super Strand mit einem beeindruckenden Felsen, der wie ein Tor zwischen zwei Stränden steht. Wir verfolgen noch die Landung des Rettungshubschraubers an einem kleinen Strandstück, der einen Verletzten abholt und ich bin froh, dass ich nach oben laufen kann und bin mir jetzt sicher, dass unser Auto abgeschleppt wurde, weil es evtl. dem Rettungsdienst den Weg versperrt...
Weiter geht es Richtung Coromandel. (Auto war noch da und alles gut... und der Verletzte wurde auf einer Wiese weit weg vom Parkplatz umgelagert...) Benni musste den Strafzettel, den ich in meinen Gedanken schon an der Scheibe kleben hatte, nicht für mich zahlen. Wir wählen zur Weiterfahrt nicht die Strandstraße, sondern eine 25km lange, unbefestigte, kurvenreiche Straße, die mitten durch die Berge führt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt ca. 30 km/h, da man nicht nur bei jeder Kurve, sondern auch bei jedem entgegenkommenden Auto stark Bremsen muss, da die Straße eigentlich eher einspurig ist. Dazu kommt, dass in Neuseeland fast alle Brücken nur für eine Spur ausgelegt sind und man immer konzentriert schauen muss, ob man Vorfahrt hat. Eine geniale Vollbremsung hat Benni deshalb schon hinlegen müssen...die Straße führt vorbei an kleineren und größeren Wasserfällen, in denen Benni sich erfrischt. (Foto) Mir war das Wasser viel zu kalt! Benni wollte direkt vom Wasserfall oben die 5 Meter ins Wasser springen, aber ich habe geschrien und es ihm verboten. Die letzten Tage habe ich keine Lust auf gebrochene Arme oder Handgelenke. Wir haben unser Rückflugticket bereits, brauchen also auch keinen günstigen Krankentransport.
Wir haben mittlerweile übrigens in einem Supermarkt Kinderschaufeln gekauft (die Schwaben geben für eine Mietschaufel doch keine 10Dollar aus!!!) und sind fest entschlossen, um halb 8 pünktlich unseren Pool am hot water beach zu graben. Doch dann entdecken wir mitten im Wald einen Themenpark über Wasser, welcher zuletzt 2011 zum zweiten mal als bester Park Neuseelands ausgezeichnet wurde. Hat zwar schon geschlossen, aber die Kassiererin lässt uns trotzdem noch rein und zeigt uns den geheimen Hinterausgang. Wir probieren viele physikalischen Experimente aus, spritzten mit verschieden betriebenen Pistolen Wasser durch den Park und entdeckten dann noch den Abenteuerspielplatz. (Fotos) Spätestens jetzt haben wir die Zeit vergessen... Und wir waren noch lange nicht durch. Jetzt kommt noch der richtige Spaß. Ein Sprungbrett, mit dem man in einen Fluss springen kann. Wir waren alleine, also zog Benni die Hose runter und machte nackig eine Arschbombe ins Wasser. Mitten in einem Themenpark!!! (Bild darf ich hier nicht veröffentlichen, kann aber per privater Nachricht verschickt werden...)
Bis wir mit allen Experimenten und Spielsachen fertig waren, war es schon halb 8 (wer aufgepasst hat findet den Fehler), also ging es schnell auf der ausgebauten Landstraße, ohne Umwege und mit nur einem Fotostopp, um euch den Wald zu zeigen, durch den wir gefahren sind und in dem wir die gigantischen red Wood Bäume entdeckt haben! (Foto)

Fotos:
Spaziergang in Tauranga,
Hobbiton (Frodos gelbe Haustür),
Bier mit Blick auf Hobbiton,
Cathedrale Cove,
Wasserfall,
Themenpark,
Sprung in den Fluss,
Adler frisst Opossum,
Wälder,
Frühstück am Strand,
Heli am Strand.

































Freitag, 4. Januar 2013

Das Ende der Kreuzfahrt und der Start unseres Roadtrips durch Neuseeland...

Die letzten Tage auf dem Schiff...
Bevor es zum letzten Ausflugsziel "Tauranga" geht, genießen wir noch einen sonnigen Tag auf dem Deck, dass am dichtesten an Bar, Grill und Eis-Stand liegt. Der Morgen beginnt mit einem Silvesterbrunch (einen Tag zu spät, da am 1.1. kein Seetag war) mit viel zu großer Auswahl. (Fotos)
Die Sonne brennt und wir lassen uns verwöhnen, trinken einen Cocktail zum halben Preis, weil der Kellner für mein Getränk anstatt Apfel-Vodka den Mango-Vodka genommen hat (die Vorräte gehen wohl dem Ende zu) und verabreden uns mit Ulf und Franziska (unsere sehr netten Tischnachbarn aus Karlsruhe) für einen gemeinsamen Tagesausflug in Tauranga am nächsten Morgen. Am Abend noch ein Varieté im Schiffstheater, bevor uns die Wellen in den Schlaf wiegen und die Kleiderbügel im Schrank dazu monoton klappern...
Früh morgens geht unser Ausflug los. Wir organisieren uns schnell einen Mietwagen und düsen los Richtung Landesinnere, mit dem Ziel, Geysire zu besichtigen. Vorbei an schönen Landschaften mit stechenden Farben, Wäldern, Seen und vielen Schafen, sehen wir schon von weitem Qualm über den Dächern. Wir kommen in einem touristischen Maoridorf an, in dem wir zum Eintritt eine Führung von einer Anwohnerin bekommen. Es stinkt bestialisch nach Schwefel und überall im Dorf brodelt und qualmt es. Unter einer Brücke sitzen die Dorfkinder in einem Fluss und betteln. Ich denk mir noch, der arme kleine Junge mit der dicken Backe hat bestimmt Probleme mit den Weisheitszähnen und muss hier trotzdem zum betteln im Fluss sitzen, aber bei genauerem hinsehen glitzert es zwischen seinen Zähnen. Die Kinder warten nämlich drauf, dass Touris von der Brücke Münzen ins Wasser schmeißen, nach denen tauchen sie dann und stecken sich das Kleingeld einfach in den Mund, damit sie für den nächsten Tauchgang die Hände frei haben. Tagelohn: ca. 45€ am Tag! Die Führung war stinke langweilig und wir seilten uns schnell von der Reisegruppe ab. Auch die Maori-Tanzvorführung schenkten wir uns, weil alles so touristisch unecht verpackt wird, dass es schwer fällt zu glauben, dass hier tatsächlich noch Maori-Familien leben... Tun sie aber! Wir schauen uns also alleine um, würgen immer mal wieder, weils so ekelhaft stinkt und kommen genau richtig, um einen riesigen Geysir ausbrechen zu sehen. (Foto) Alles richtig gemacht, unsere Reisegruppe verpasst es... Wir beschließen dann noch eine andere Attraktion zu besuchen und fahren zum Kiwi-Park. Eintritt wieder zu teuer für so ein paar Vögel... Wir entscheiden uns für etwas mehr Spaß und laufen zum Park nebenan: einmal mit der Gondel auf einen Berg, dann auf zum Seifenkistenrennen und wieder mit der Gondel nach unten. Wir hatten riesen Spaß, jeder wollte als erstes unten sein und wir lieferten uns deshalb rasanten Überholmanöver in den Kurven. Zwischendurch immer Vollbremsungen, damit man vom Hintermann auch noch ein schönes Foto schießen kann... (Fotos) War mal was anderes. Dann ging's zurück zum Schiff und bevor wir uns zum Abendessen fertig machen, essen wir noch Burger, Pizza, Nudeln und Eis. Schließlich ist es der letzte Abend, bevor wir wieder selbst jagen und fischen müssen, um uns über Wasser zu halten...
2 Stunden später treffen wir uns wieder zum Abendessen, werden von Ulf zu einer Flasche Wein eingeladen und die Stimmung ist super. Wir haben alle gar keinen richtigen Hunger und sitzen nach dem Dessert wie immer überfressen noch zusammen und quatschen, bis unser Kellner kommt und Ulf darauf hinweist, dass sie ihre Hochzeitstorte noch gar nicht in Anspruch genommen haben... Eine Horde weiterer Bedienungen stellen sich um unseren Tischen in Reih und Glied und stimmen zur Melodie von 'happy Birthday to you' eine Eigenkreation eines Hochzeitsliedes, nämlich 'happy Honeymoon to you' an, füllen die Pausen mit einem hohen 'Kiss Kiss' und überreichen feierlich die Torte. Mir vergeht das Lachen, als ich zu Burger, Nudeln, Pizza, Eis und dem 5 Gänge Menü nun auch noch ein riesiges Schokotortenstück vor mir liegen habe. Gott sei dank haben Benni und ich uns in Trinklaune an Silvester nicht noch vom Kapitän trauen lassen, (Ulf und Franziska wollten unbedingt Trauzeugen sein und wollten uns bis zum letzten Abend noch dazu überreden) - noch so eine Torte und wir wären geplatzt...(Benni bereut es, er hätte gerne morgen früh zum Frühstück oder für die Weiterfahrt in der Tupperdose eine gehabt...)
Wir verabredeten uns noch für den nächsten morgen zum Frühstück und genießen die letzte Nacht in der Kabine - wer weiß, wann man mal wieder so luxuriös lebt. In der nächsten Woche jedenfalls nicht, denn da sind wir vorwiegend im Mietwagen zu Hause...

Am nächsten morgen kommen wir in Auckland an und werden nach dem Frühstück von Bord geworfen. Da der Mietwagen erst ab 13Uhr abgeholt werden kann, schauen wir an der Touri-Info nach einem Lückenfüller. Whale watching klingt gut! Ich bin total begeistert und bei genauerer Planung ziemlich schnell enttäuscht, da die Tour bis 18Uhr am Abend geht und die Autovermietung dann schon geschlossen hat. Wir telefonieren und bekommen unser Auto für 11:30Uhr zugesichert. Wir fahren schnell mit dem Shuttle zum Flughafen, wo wir von der Autovermietung abgeholt und zu deren Büro gebracht werden sollen. Alles läuft nach Plan und wir liegen perfekt in der Zeit, um noch pünktlich mit dem Auto wieder in der Stadt am Hafen zu sein, bis der Shuttle direkt vor unserer Nase wegfährt und erst nach einem erneuten Anruf, 20Minuten später wieder kommt. Ich schimpfe und Ärger mich über den A****, wegen dem wir die Tour dann leider tatsächlich verpasst haben. Also Planänderung! Wir blättern in den Reiseführern, suchen nach Alternativen und beschließen, erst einmal in den Süden zu fahren und buchen online für den nächsten Tag Blackwater rafting in den waitomo caves. Ein Hotel sparen wir uns, da wir nicht wissen, wie weit wir heute kommen und so unabhängiger sind. Außerdem können wir das Geld dann in schöne Ausflüge anlegen, die hier zwar immer noch das zehnfache als in Südostasien, aber nur noch die Hälfte als in Australien kosten... Wir finden ziemlich schnell den schnellsten Weg Richtung Strand und sind absolut begeistert von der Landschaft. Wir stoppen ca. alle 10 Minuten, um Fotos zu schießen. (Anhang) Dann geht's erstmal zu einem beeindruckenden Wasserfall (Foto), der in natura noch besser aussieht als in jedem Reiseführer. Die whale watching Tour ist spätestens vergessen gewesen, als die Westküste uns mit den tollsten Stränden ever überrascht. Wir gurken über ungeteerte Landstraßen, auf denen man höchstens 30 km/h fahren kann und kommen gegen Abend in Waitomo an. Da wir noch fit sind, fahren wir weiter Richtung Süden und nehmen uns vor, die Nacht am Nationalpark im Auto zu schlafen und dort morgen früh den Vulkan und die umliegenden Berge zu besichtigen, bevor wir gegen 10Uhr wieder zurück nach Waitomo düsen wollen, um in den Höhlen zu raften. Wir fahren bis spät in die Nacht und ich sehe am Himmel so viele Sterne wie noch nie in meinem Leben!(Foto) Irgendwo im nirgendwo werden wir dann doch zu müde, suchen einen Mc Donalds, da man dort sowohl unsere Fotos, etc. Laden und auch für umme ins Internet kommt und lesen in der Nacht die Nachricht, dass unsere Blackwater - rafting Tour für den nächsten Tag ausgebucht ist. Hat das online Buchungsprogramm wohl versehentlich freie Plätze angezeigt...Wir überlegen uns, dass wir erstmal schlafen und am nächsten Tag darüber nachdenken wie es weiter geht. Parkplatz gefunden, Augen zu und tief und fest bis morgens halb 10 geschlafen... Mir fällt morgens ein, dass es sicher noch weite Tourenanbieter in Waitomo gibt. Also zurück zum Mecces ins Internet, nichts klappt (Homepages funktionieren nicht) und Benni überredet mich, auf gut Glück nochmal die 1,5 Stunden zurück zu fahren und vor Ort nachzufragen. Der Vulkan läuft schließlich nicht weg...
Gesagt, getan, befinden wir uns einige Stunden später im Thermoanzug bekleidet in einem Van auf dem Weg zu den Höhlen... Und wir haben sogar Glück: billiger als die vorherige Tour, ein zusätzlicher waterfall (Erklärung dazu gleich) und man darf den eigenen Foto mitnehmen.
Wir bekommen eine kurze Einweisung und stehen kurz später in einer stockfinsteren Höhle, die nur durch Millionen Glühwürmchen beleuchtet ist. Leider kann man die so schlecht fotografieren, aber es sah wirklich super aus. Dann ging der Trip im Wasser weiter. Erst steht man kniehoch im Wasser, ich hatte schon Angst, dass das kleine Mädchen hinter mir untergeht und dann legt man sich in einen kleinen Reifen, der Vordermann hält den Hintermann an den Füßen fest und so geht es in einer langen Schlange durchs dunkle mit Blick auf die vielen Glühwürmchen. Zwischendurch macht unser Guide kleine Späße, bei denen ich mich zu Tode erschrecke (er imitiert eine Kuh und haut danach fest mit dem Reifen aufs Wasser, so dass man denken könnte, eine Kuh wäre die 100m von der Weide in die Höhle gefallen) und ich bin immer mal wieder froh, wenn ich kurz das Licht am Helm anschalten kann. Dann kam der versprochene "waterfall". Der Reiseleiter zeigt uns, wie man am schmerzfreisten die 1,5 Meter in einem Reifen herunterkommt, da das Wasser nicht tief genug ist, um zu springen: rückwärts an den "Springturm" stellen, Reifen unter den Hintern halten und einfach gerade rückwärts nach unten fallen lassen. Es tut einen riesigen Schlag und ich dachte, der verarscht uns und lache. Aber es war sei ernst. Also stand ich kurz später mutig dort oben und lasse mich schreiend in das Wasser plumpsen. Ich bin total begeistert, dass ich mich das getraut habe und Benni lacht sich kaputt und hält mir vor, dass es wahrscheinlich nichts ungefährlicheres gibt, als umgeben von 2 Reiseleitern und mit Helm geschützt in Wasser zu fallen. Mit einem Rettungsring!!! (Auf dem Foto im Anhang kann man sehen, wie ich mich gerade mutig in die Tiefe stürzte!)
Nach 3 Stunden kommen wir wieder ans Tageslicht, dürfen eine heiße Dusche nehmen (praktisch, braucht man auch kein Hostel heute Nacht) und bekommen einen Kaffee ( 2 go, wir wollen schließlich noch zum Vulkan). Auf dem Weg entdecken wir noch Vogelstrauße (Foto) und Lamas. Wir düsen wieder vorbei an unserem Parkplatz von heute Nacht und sehen ca. 10km weiter über den Bergen schon den schneebedeckten (höchsten?!) Berg Neuseelands und nebenan 2 Vulkane. Waren wir heute Nacht wohl schon so kurz vorm Ziel... Wir steigen wieder alle 100m aus bis es dunkel wird, weil es überall so schön ist, sehen dann noch einen rauchenden Vulkan und picknicken bei einem schönen Rastplatz unser Abendessen. (Hier macht das einkaufen wieder mehr Spaß als in Australien, weil es schön günstig ist) Für morgen ist ein Boottrip geplant. Leider haben wir das zu spät überlegt und konnten nicht mehr buchen. Da der Trip laut Flyer schon um 8Uhr morgens in Tauranga startet, wollen wir noch die 200km schaffen und in der Nähe des Hafens parken. Da unsere Handys keinen geladenen Akku mehr haben uns wir somit keinen Wecker stellen könnten, müssen wir alo mitten in der Nacht mal wieder einen Stopp bei Mc Donalds einlegen. Wir stiegen aus und ich muss würgen. Da wären wir wieder, genau neben dem Maoridorf mit den stinkenden Quellen... Guten Appetit! Also schnell Akku geladen, kurz im Internet Blog hochladen und weiter geht's nach Tauranga. Wir finden relativ schnell den Hafen (genau gegenüber hat vor 2 Tagen auch unser Kreuzfahrtschiff gehalten) und dürfen dort nicht schlafen... Overnight Camping steht immer explizit auf den Schildern und kostet, wenn man erwischt wird Strafe... Wir fahren ein Stück weg, suchen ein ruhiges Plätzchen mit öffentlichen Toiletten, klappen die Sitze zurück... Gute Nacht!



Fotos:
Buffet (ohne Worte...),
Penny-Taucher,
Geysir und brodelnde Quellen,
Kurz vorm Seifenkistenrennen (ich trage einen 101 Dalmatiner-Helm),
Seifenkistenrennen,
Wasserfall,
Landschaft Ostküste, (Strände, Meer, Berge, Kühe und Meer),
Blick aus dem Auto,
Traumstrände,
Black-Water-Rafting,
Mein freier Fall,
Landschaftsbilder an der Küstenstraße,
Vogelstrauss mit Straußen-Ei auf dem Boden,
Sternenhimmel...