Dienstag, 29. August 2017

Shark Attack



Der Plan, es bei unserer letzten Etappe ruhiger angehen zu lassen, hat bisher nicht geklappt. Wir versuchen es weiterhin - ohne Erfolg. Es gibt einfach zu viel zu Erleben in Südafrika - man kommt nur schwer um Abenteuer herum. Wir lieben dieses Land!
Unterwegs von Addo nach Knysna kommen wir ein bisschen mit schönen Landschaften, holprigen Straßen und 350km Fahrstrecke runter. Eine Wanderung darf zur Abwechslung nicht fehlen und wir erkunden einen Park entlang eines Berges, mit Blick auf das Meer und etliche Seebären. Die Wellen sind so heftig, dass uns geraten wird, umzudrehen - gerade als wir eine komplette Sanddüne runter gelaufen sind - also alles wieder hoch... der Weg unten war dicht, da hätten wir tatsächlich etwas schwimmen müssen :)

Auch der nächste Tag soll rein zur "Entspannung" dienen - eine einfache Fahrt, 3,5 Stunden, bis nach Hermanus. Leider und zum Glück finden sich auch hier kleinere und größere Umweg... wir suchen einen guten Beobachtungsspot für Wale auf, sehen dort auch direkt einen und sind etwas "hinter der Zeit". Ich suche eine Abkürzung über Schotter und gefühlten 1 Millionen Schlaglöchern, da endet plötzlich die Straße und wir stehen vor einem Fluss. Direkt werden wir von einigen Arbeitern auf eine handbetriebene Fähre gewunken und weil wir eh schon spät dran sind, spannen wir uns die Seile um und ziehen mit. Die Arbeiter freuen sich und grölen und lachen - wir freuen uns, grölen und lachen. Win win Situation für alle!
Wir passieren anschließend noch den südlichsten Zipfel Afrikas, wo sich indischer und atlantischer Ozean treffen. Schnell ein Foto und weiter....

Als wir in Hermanus ankommen, ists  schon Zeit für Abendessen. Hier ist alles anders - schicke Leute, Strandpromenade, Touris wohin das Auge reicht - daran muss man sich nach unserer Safaritour erstmal gewöhnen.... wir halten uns einfach an die wunderschöne Landschaft, in die Hermanus eingebettet ist und erfreuen uns außerdem an ganz vielen Walen, die wir in einer Bucht beim Abendessen beobachten können. Sehr Wallastig unser Urlaub - super!
Wir gehen früh ins Bett, weil für morgen schon wieder ein Ausflug ansteht. So viel zum Thema Entspannung: um 5.30h klingelt der Wecker.
Aufgeregt fahren wir 40km nach Gansbaai, der beste Ort um mit weißen Haien tauchen zu gehen. Mamas, Papas, bevor ihr einen Herzinfarkt bekommt: es ist vorbei, nichts passiert und es war der absolute Hammer!!!!!!! (Wir haben nachdem die Geparden mit uns spazieren waren schon entsetze Mails von unseren Eltern empfangen - deshalb werden wir die  imposanten, furchtbar gefährlichen Haibilder in diesem Blog in wunderschöne Landschaftsaufnahmen davor und danach einbetten :D Außerdem wird die Story dazu nun etwas verharmlost geschrieben):
Los gehts um 6.45h mit einem Frühstück, zu dem Reisetabletten empfohlen werden. Wird wohl windig und wackelig. Die letzten 5 Tage konnten die Schiffe gar keine Touren zu den Haien fahren, weil das Wetter nicht mitgespielt hat... Danach erfolgte eine Sicherheitseinweisung, mir dreht sich alleine beim Anblick des Käfigs, in den man vom Boot aus ins Meer gelassen wird (oder auch aufgrund der Reisetabletten) bereits vor Abfahrt der Magen um.
15 Minuten später sitzen wir an Deck und brettern über die hohen Wellen hinaus - die ersten hängen schon über der Rehling, während wir uns gemütlich zurücklehnen.
In einer Bucht werden die Anker geworfen und dann warten wir... und warten....und
warten... Während ein Guide uns erzählt,  dass die weißen Haie in den letzten Wochen hier von Orcas angegriffen wurden und sich deshalb kaum mehr blicken lassen, geben wir die Hoffnung schon fast auf und ich erschrecke mich zu Tode, als genau in diesem Moment ein riesiger weißer Hai direkt vorm Boot schwimmt.  Rein in die Neoprenanzüge und ab in den Käfig. Bevor ich überhaupt verarbeitet habe, was hier gerade so passiert, steht Benni schon im Käfig und wartet darauf, dass sich ein weiterer Hai blicken lässt, Ich weiß nicht, ob es an den Reisetabletten liegt oder an der  surrealen Situation, dass Benni da unten mit weißen Haien schwimmt, aber mir ist ganz schwummrig und ich fühle mich leicht benebelt.  Ich habe mich erst gar nicht gemeldet mit in den Käfig zu gehen, ich hab das Trauma, dass ich früher bei meiner Oma immer mit meinem Bruder den weißen Hai schauen musste, bis heute scheinbar nicht verarbeitet... Außerdem muss ja jemand krasse Pics von oben machen. Ich. Es dauert eine gefühlte Ewigkeiten, bis ein weiterer Hai kam. Zumindest fühlt es sich wie eine Ewigkeit an wenn man im eiskalten, (15 Grad!)Wasser steht, sich nicht wirklich bewegen kann und friert. Die Taucher tun mir fast etwas leid und ich genieße meine gute Aussicht von oben. Ich beobachte sogar einen kleinen spielenden Seehund neben dem Boot und dann bin tatsächlich ich es, die den nächsten Angriff von oben aus schreiend mitteilt: Hai von links! Da dieser erstmal ums Boot rumschwimmt, habe ich am meisten von ihm, versuche Fotos zu machen und freue mich. Leider bin ich vor lauter Aufregung (oder aufgrund der Reisetabletten) ständig auf den Aus-Knopf gekommen, statt Bilder zu schießen, aber einige sind mir zum Glück doch gelungen...
Nach 1 Stundenund 25 Minuten, mehreren abgefrorenen Fingern und Zehen, wird Benni aus dem Käfig geholt und hat dann auch noch das Glück, dass er anschließend einen vierten Hai von Deck aus beobachten kann... er kann sich zwar total durchgefroren nicht mehr wirklich bewegen, aber hat nen Hai von oben gesehen.
FAZIT: Krasser Ausflug. Würde ich auf jeden Fall wieder machen, allerdings habe ich keine Sekunde bereut, nicht in den Käfig gestiegen zu sein. Diese fürchterlich gefährlich aussehenden Fischis sind absolut beindruckend, mit einer Länge von ca. 3,50m und wie schnell die durchs Wasser flitzen und die Zähne - wuuuuahhhhh, nix für schwache Nerven.  Benni war im Käfig beeindruckt, hat vor Anspannung dann auch fast vergessen die Kamera unter Wasser zu positionieren - nicht zu verübeln, wenn das Ding da tatsächlich 30cm vor der Nase planscht...
Nicht alle gut erhalten (wir beide aber schon!) wieder an Land gabs noch ein Mittagessen und ein während des Ausflugs aufgenommenes Video wurde gezeigt. Ich will ja nicht angeben, aber es gab den einen oder anderen, der auch sehr beeindruckt von meinen Aufnahmen war...


Wanderung




Ratet mal was passiert, wenn einem ein schweres Fernglas um den Hals baumelt und man hoch hüpft....! (Zum Glück versteckt mein Haar die Folgen...)


Seebären 




Hohe Wellen....






Fähre


Voller Einsatz...


Am südlichsten Zipfel Afrikas



Los geht's zum Haitauchen


Benni im Käfig 


Hi Fisch! (Vom Sonnendeck aus fotografiert)












...und aus Bennis Perspektive:










Hier für unsere Eltern noch ein paar süße Tieraufnahmen:

Dassie, der sich auf einem Felsen sonnt...


Schnuckeliger, spielender Seehund (frisst gerade übrigens einen kleinen Hai!)


Gestern habe ich wahrscheinlich ein Geschwisterchen davon als Steak auf meinem Teller gehabt...




Das Video zum Blog:




https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1649619528395696&id=486817001342627



Samstag, 26. August 2017

Bei Fuß, Gepard!


Am Nachmittag werden wir herzlich auf der Gepardenfarm in Empfang genommen- man richte noch kurz 2 Geparden und werde uns dann aufs Gelände holen. Was auch immer das heißen mag...
Wir gehen mit einem Mitarbeiter entlang der Gehege, die wir gestern schon besichtigen durften und es wird uns erklärt, dass die Gepardendame, die gemütlich in der Sonne liegt eigentlich heute mit Auslauf dran wäre und keine Anstalten zeigt sich bewegen zu wollen. Darum habe man jetzt 2 andere Gepardenbrüder fertig gemacht, die sich wohl freuen, ihr (großes) Gehege verlassen zu dürfen. Wir werden gebeten stehen zu bleiben und ohne jegliche Infos, was nun passieren wird, zurück gelassen. Wir beobachten, wie 2 Geparden  behutsam an einer Leine aus dem Gehege in Richtung eines kleinen Transporters mit offener Ladefläche gebracht werden. Dort angekommen springen die 2 ganz geschmeidig auf die Ladefläche und man winkt uns, dass wir zum Auto kommen können.
Der Mitarbeiter sagt, wir sollen auch aufspringen und uns ein noch freies Plätzchen dort oben suchen. Ich lache, guter Witz - aber er steigt vorne ein und eine weitere Mitarbeiterin, die bereits mit den 2 Kätzchen auf dem Auto sitzt sagt uns, dass wir schon hochkommen müssen, wenn wir mit wollten...
Ganz vorsichtig, bleich vor Angst und Respekt springe ich - sicherlich sehr viel weniger grazil als die Geparden- auf die Ladefläche, schleiche mich um diese riesigen,(mir bis zur  Hüfte hoch gehenden), gefährlichen Wildkatzen herum, bedacht darauf, wenig aufzufallen und auf keinen Fall auf einen Schwanz zu treten und frage mich, ob wir eigentlich bescheuert sind. Oder die. Oder wir alle. Wahrscheinlich Letzteres. Jedenfalls kann ich es nicht glauben, dass wir gerade mit 2 Geparden gemeinsam auf einer Ladefläche Auto fahren.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, die Farm beherbergt wilde Raubkatzen, die entweder verletzt sind, vor einem durch Inzucht auftretendem Gendefekt geschützt werden sollen, privat gehalten und schlecht vorsorgt wurden, alles mit dem Ziel: die Tiere wieder auszuwildern. Begonnen hat das Projekt 2001, als erforscht wurde, dass bis 2011 vermutlich alle Geparden aussterben werden. Also absolut kein (Streichel)- Zoo, sondern ein soziales Projekt, dass durch Spenden finanziert wird. Die Mitarbeiter wirken relativ vertraut mit den Katzen- allerdings werden  sie auch überhaupt nicht beachtet - es werden den Raubkatzen keinerlei Anweisungen durch "in eine Richtung lenken" oder die Tiere ansprechen und Kommandos geben, wie man es von Zoo- oder Zirkustieren kennt, gegeben - bzw. Ab und zu schon, interessiert die Geparden aber nicht.
Nach cirka einem Kilometer hält der Fahrer an und mein Herz, dass vor Angst sicher stehen geblieben ist, fängt aufgeregt wieder an zu schlagen - sobald die Geparden vom Auto springen,
Nun geht der "Auslauf" also los. Mit 2 Leinen bestückt  stolzieren die Katzen los. Wir dürfen eine Leine halten und bekommen die Anweisung, einfach mitzulaufen und wenn der Gepard ziehen sollte, keinen Zug aufbauen, sondern loszulassen. Die Geparden laufen, wohin sie wollen, durch Gestrüpp und wir hechten hinterher.... es dauert nicht lange, da bleiben die 2 apprupt stehen, weil sie in weiter ferne Schafe entdeckt haben. Sie setzen sich hin und beobachten... und beobachten... und beobachten. Wir nutzen die Zeit für Fotos, Selfies und Streicheleinheiten und werden mit einem sanften Schnurren belohnt. So schnell kann es gehen, dass man den Respekt vor wilden Tieren verliert - aber jetzt wäre es eh zu spät. Weglaufen wäre kein guter Plan - dann könne man uns noch leichter mit Beute verwechseln und ne Chance hätten wir eh nicht. Also lieber noch ein Selfie!


Nun wird's interessant- die Geparden packen ihren natürlichen Jagdinstinkt aus und wir spielen mit: immer wenn ein Schäfchen schaut, wird sich schnell geduckt und auf allen vieren hinter einem Busch versteckt - danach wieder langsam an die Beute angepirscht. Den Kätzchen wirds gar nicht langweilig, sie schnurren vergnügt und die Pfleger werden sichtlich nervös, ob sie es heute noch schaffen, die Geparden wieder zurück zu locken... da sich mit Kommandos und Befehlen nichts machen lässt und die Geparden nicht erzogen, sondern  möglihsth  "natürlich" behandelt werden sollen, muss mit einigen Tricks gearbeitet werden... Die Pfleger werfen Steine in Richtung des Autos und versuchen so, die Aufmerksamkeit von den Schafen auf das Geräusches des aufdotzenden Steines zu lenken. Dies klappt nur bedingt. Ich finds lustig, dass die Katzen kaum drauf reagieren, weils zeigt, dass die Katzen das Sagen haben - schließlich müssen sie sich bald draußen in der Natur auch noch durchsetzen können... Andererseits zeigte das natürlich auch, wie schwierig die Arbeit und der Umgang mit diesen wilden Tieren ist. Eine Hauskatze drückt und schiebt man einfach mal in die gewünschte Richtung- das traut sich hier niemand - und auch mit Futter bestechen funktioniert nicht. Dies wird nicht mit der Hand angereicht, sondern durch eine Sicherheitstür in die Käfige verfrachtet.
Die Pfleger sind sichtlich erleichtert, dass die Geparden nach wohl etwas längerem Auslauf selbstständig die Ladefläche wieder behüpfen und wir den Rückweg antreten können...
Wir also wieder rauf auf den Hänger und volle Fahrt voraus. Wir kommen an der Farm an, dann posieren wir noch für ein gemeinsames  Gruppenfoto und als ein paar andere Touris und Besucher der Farm uns ungläubig anschauen, wie wir da mit 2 Raubkatzen vom Auto springen, werden wir uns dessen auch wieder bewusst. Wir fahren und gingen  mit wilden Raubkatzen spazieren. Danach im Auto sitzen wir erstmal schweigend nebeneinander, im Kopf ratterts und wir sind uns unschlüssig, was wir davon halten sollen. Nicht, weil die Tiere dort eingesperrt sind - dies hat wie gesagt nur den Zweck, sie wieder auswildern zu können, sondern wie schnell man vergisst, mit was man es da zu tun hat und was man da eigentlich macht.... In jedem Nationalpark wird verboten aus dem Auto zu steigen - Arme dürfen nicht aus dem Fenster baumeln... Hätten wir vorher gewusst, was auf uns zukommt - keine Ahnung, ob wir das gemacht hätten. Aber so können wir jetzt wenigstens erzählen: ein Gepard war mit uns spazieren! Miau.






Bitte einsteigen!


Stehen wir wiklich gerade mit 2 Geparden auf der Ladefläche?! Wir haben sie doch nicht alle!?!



Gepard geht mit Benni Gassi...



Schmusekatze



Wo sind die Schafe?!


Selfie





Addo Elefant Park - törööööö


Bevor unser Trip "zu Fuß durch den Busch " endet, gibt es noch eine letzte Ausfahrt im Jeep. Ich möchte gar nicht viel dazu schreiben, weil ich mich sonst wieder darüber ärgere, da ja mittlerweile beide Autos nicht mehr den Berg hochkommen und so wurde aus der Löwenverfolgung eine gemütliche Kaffeefahrt in der Ebene, von der wir lediglich Fotos von Fußabdrücken, (die wir leider nicht verfolgen konnten, weils für unser Auto zu steil war), mitnehmen konnten. Naja und aufregend war noch ein kurzes Abwürgen des Motors, bei dem es so einen Ruck gab, dass ich samt Rucksack gegen die vordere Sitzreihe geflogen bin und seither nen wirklich schönen blauen Fleck am Knie trage...
Wir stellen dann bei Abreise und beim Warten auf unseren Shuttle zurück nach Johannesburg fest,   dass unser Voucher falsch datiert wurde und unser Shuttle gestern hätte kommen sollen. Kam er zum Glück nicht - heute aber auch nicht. Nach einigen Anrufen und durch einen zufälligen Transfer anderer Gäste, erwischten wir für die 500km Strecke doch noch ein Plätzchen und bedanken uns hiermit bei der Agentur, die das verbockt hat. Den Schlamassel hätten wir selbst mindestens genauso gut hinbekommen und weniger für gezahlt. Nun ja. Wir kommen sicher und pünktlich für unseren Flug morgen an. Das ist jetzt die Hauptsache...
Am Abend gibts im Guesthouse ein Abendessen - Buffet: erst schöpft man die Beilagen auf den Teller, dann wird der Teller gewogen, danach das Fleisch mit drauf und wieder gewogen. Mit einer scheinbar außergewöhnlich schweren Formel wird das ganze dividiert, multipliziert und wieder addiert. Zumindest so kompliziert, dass unsere Bedienung währenddessen wir futtern, mit dem Taschenrechner an unserer Rechnung knobelt.  (Nur zur Info: Restaurantpreise: 2x Salat, 2x Hauptspeise, 2x Dessert und 3 Bier = cirka 15Euro)

Am nächstenTag gehts mit dem Flieger von Johannesburg nach Port Elisabeth, wo wir einen Mietwagen abholen und ich mich nun endlich wieder auf meinen Fahrer verlassen kann. Zwar nehmen wir schon mal das ein oder andere Schlagloch mit, aber das wird zumindest durch einen kurzen Schrei vorher deutlich angekündigt.
Heutiges Ziel für 2 Tage ist Addo, wo wir für diese Reise wohl unsere letzten Safaris machen können. Wir beschließen heute ruhig angehen zu lassen, erstmal mit Lebensmitteln einzudecken und dann mal schauen, was der Tag so bringt.
Wir erkundigen uns bei der (weißen)Lodgebesitzerin nach einem Supermarkt und werden mit folgenden Informationen ausgestattet: "Cirka 25km von der Lodge entfernt ist ein Spar - es sind sehr viele Schwarze in der Stadt, aber habt keine Angst!" Ich dachte erst, ich hab mich verhört und aufgeregt stellen wir fest: Huch, sind wir etwa wirklich in Afrika gelandet?! Da wir nun natürlich beim Einkauf vermehrt darauf achten, stellen wir fest: So viele Weiße wie hier haben wir seit 3,5 Wochen nicht gesehen. Alle - im Gegensatz zur schwarzen Bevölkerung mit nem Auto unterm Hintern, schicken Klamotten und keiner von ihnen steht am Straßenrand und verkauft Orangen oder wedelt mit nem Schein um mitgenommen zu werden... Wir haken unsere Lodgedame als unsympathisch ab und kommen aber irgendwie immer wieder kopfschüttelnd auf ihre Aussage zurück. Dass sie uns beim Checkout noch sagt, dass es bei unserem nächster Stop, der Ort Knysna,  sehr viele Schwarze gibt, es aber trotzdem sehr schön dort ist, bestätigt, dass wir sie tatsächlich richtig verstanden haben - wir hatten noch Hoffnung...
Der Tag ist noch jung, deshalb beschließen wir heute noch eine Gepardenfarm in der Nähe zu besuchen, wir bekommen für eine kleine Spende eine persönliche Führung durch die Farm, erfahren, wie die Tiere hierher gekommen sind, was das Projekt bezweckt  (v.a. verletzte, verwaiste Tiere aufpäppeln und die Geparden vor einem durch Inzucht auftretendem Gendefekt schützen) und wie die Tiere gepflegt, versorgt und anschließend ausgewildert werden.


Eine tolle Sache, die wir noch mit einer kleinen Spende unterstützen.  Wir dürfen zum Schluss mit einer Mitarbeiterin in ein Gepardengehege gehen - aber der Gepard zeigt keinerlei Interesse und verpennt unseren Besuch...
Wir bekommen das Angebot am nächsten Nachmittag nochmal wiederzukommen und die Geparden bei einem Spaziergang zu begleiten. Mit keiner Ahnung, was uns erwartet, sagen wir natürlich zu und lassen uns einfach überraschen.

Am nächsten Tag stehen wir also extra früh auf, damit wir sowohl den Addo Elefant Park besuchen und auch zu unserer Verabredung in der Gepardenfarm können.
Wir sind sofort begeistert, vom Addo Park, die Vegetation ist hier wieder ganz anders als bisher und an vielen Stellen hat man eine weite Sicht - die perfekte Tierbeobachtungs- Voraussetzung!
Direkt zu Beginn finden wir den berühmten und vom Aussterben bedrohten  Addo-Mistkäfer, der angstrengt den Dung der Elefanten aufräumt. Schilder im Park weisen darauf hin, dass diese Käfer immer Vorfahrt haben und so warten wir, bis der kleine Kerl es über die Straße geschafft hat.......
Wir entdecken auch schnell ein paar Vögel, die sich über einen noch frischen Kadaver hermachen - und weil wir bei unserem Ranger im Busch immer gut ausfgepasst haben, wissen wir, dass dann die Löwen mit vollem Bauch nicht weit weg sein können... wir finden sie 20 Meter vom Straßenrand entfernt, schlafend und sichtbar gesättigt - Warzenschwein,  Vogelstrauss und wir, nichts scheint sie jetzt noch zu interessieren...
Einige Sichtungen später wundern wir uns, dass dieser Park Elefanten Park heißt, denn die lassen sich irgendwie gar nicht blicken. Als hätten sie uns gehört, ünerraschen sie uns direkt darauf mit einer gemeinen Attacke. Vorne eine Mama, die ihr Baby beschützt, treibt uns wild trompetend in den Rückwärtsgang - zum Glück törötet es von hinten mindestens genauso laut, sonst wären wir nämlich mit dem Papa zusammengestoßen. Wobei, wahrscheinlich hätten wir mit unserem Auto unter den Beinen durchfahren können - der Elefant war nämlich riesengroß! Ich schreie aufgeregt "rückwärts, rückwärts, nein, vorwärts, oh mein Gott, vorwärts" und wir manövrieren unser Auto mehr oder weniger geschickt durch das Familienglück. Ich atme auf und bemerke, dass ich das ganze Spektakel aus Versehen auch noch komplett gefilmt habe. Aufgrund der Tonaufnahmen komme ich hier auf gar keinen Fall mutig raus...
Wir passieren noch einige Elefantenherden mit den kleinsten, noch felligen Elefantenbabys , die wir je gesehen haben - immer mit genug Abstand und Absprungbereit...
Ein wirklich toller Park! Timons (Erdmännchen) und 2 kleine Hyänen verabschieden uns noch auf den letzten Metern und wir machen uns auf zu unserem Date mit den Geparden...







Der wohl außergewöhnlichste Ausblick vom Pisoir: Nashorn, Büffeö, Vogelstrauss...
Aufgenommenen an einem Rastplatz.



Müll, wohin das Auge reicht...



Besuch im Gepardengehege:


Zu ihnen dürfen wir nicht ins Gehege...





ADDO-MISTKÄFER BEI DER ARBEIT



Timon (auf der Suche nach Pumba)



Ein Kadaver gibt Hinweis auf Raubkätzchen in der Nähe 



Tadaaaaaa!



Baby Elefanten 














Hyänen




Elefantenangriff



https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1646034242087558&id=486817001342627