Freitag, 19. August 2016

Weiter geht's in den Norden Namibias (1500km sind gefahren!)

15.05.
Unser heutiges Ziel ist ein Camp auf halber Strecke in Richtung Etosha Park. Wir kommen immer nördlicher, Touristen sieht man immer weniger, die kleinen Orte,  die aus wenigen Hütten, zusammengelegten Platten oder einfach Unterstellplätzen zum Wohnen bestehen, werden immer trauriger anzuschauen. Trotzdem wird gewunken und sich über uns gefreut, sei es das Kind,  das auf der Straße steht, die Oma,  die unter einem Baum liegt und wartet, dass irgend jemanden sie mitnimmt in den nächsten 50km entfernten Ort oder die Männer im Eselkarren, die uns entgegenkommen.
Viele möchten gerne bei uns mitfahren- aber klare Ansage unseres Guides zu Beginn: nicht anhalten, niemanden mitnehmen... Und trotzdem winken sie uns freundlich,  während wir mit schlechtem Gewissen vorbeifahren.

Im Camp angekommen bekommen wir einen tollen Stellplatz zugewiesen, von dem man eine tolle Aussicht hat und Tiere beobachten könnte. Wir sehen in der Ferne Schafe und dann wird es auch leider schon dunkel und wir sehen nichts mehr....
Gegen 2 Uhr nachts hören wir Schreie und Geblöke auf der Fläche vor unseren Stellplatz und sitzen beide zeitgleich senkrecht im Zelt. Leider konnte man nicht erkennen, was uns da auf schreckte , aber es klang entweder nach Kampf oder ner Geburt... Da nichts des Campingplatzes umzäunt gewesen ist, muss man gerade in der Nacht sehr vorsichtig sein und verlässt das Zelt am besten nicht vor Sonnenaufgang...Und  Benni musste doch so dringend aufs Klo... Das war lustig (für mich !)...

Am nächsten morgen müssen wir so früh wie möglich los, da wir eine lange Strecke vor uns haben und das Gate zum Etosha um 16Uhr schließt.  Wir sind seit 6uhr auf den Beinen,  Brötchen für die Fahrt sind geschmiert,  Zähne geputzt und Dachzelt eingeklappt und stehen um halb 7 an einer "Grenzkontrolle", wo unser essen nach frischen Fleischprodukten durchsucht wird, da das nicht mit nach Nordnaminibia genommen werden darf. Praktischerweise  wohnen an diesem Grenzposten ein paar einheimische, die am frühen Morgen fast nackt am Feuer sitzen und sich über unser aussortieres Essen freuten. Die Wurst wurde sofort aufgerissen und übers Feuer gehalten... Unsere Räder wurden desinfiziert, wir dürfen weiter fahren und schon stehen 2 Giraffen neben der Straße im Sand. Keine 5km weiter, ca. 07:10Uhr wir fahren gerade über einen kleinen Strassenhügel, steht neben Benni ein grosser Elefant - unser 1. Elefant hier, wir sind total überfordert, die Kamera stellt nicht scharf - Elefant, höchstens 10meter entfernt schaut total unbeeindruckt und läuft weiter. Verrückt!

Auffällig sind hier vor allem dir ständige wechselnden Tier-Hinweisschilder auf den Straßen,  die zwischen Kuh, Elefant, Springbock, Warzenschwein und Vogelstrauss wechseln. Anders als bei Uns in Deutschland   kommen auf jedes Hinweisschild jedoch auch tatsächlich direkt mindestens 10 Lebendexemplare am Straßenrand, auf der Straße oder zumindest in Sichtweite, sodass man diese Schilder hier nicht nur gleich viel ernster nimmt, sondern auch als Safari Guide benutzen kann:

Übrigens sind die Tiere hier in freier Natur unterschiedlich leicht / schwer zu entdecken, während der Elefant heute morgen sich gut in graue Umgebung angepasst hat, sodass Benni ihn während der Fahrt gar nicht entdeckt hatte, tun sich die Giraffen relativ schwer zu verstecken, weil sie trotz schüchternem Hals-Einziehen noch meterhoch aus den Baumkronen luken! Bei den häufiger vorkommenden Tieren schätzen wir aus der Entfernung und freuen uns beim näherkommen, wenn einer von uns richtig lag. (Im Moment liegt Benni vorne, aber der hat auch bessere Augen als ich. Extra vor der Reise noch ne Brille bestellt - leider hat misterspex zu lange gebraucht, sonst würde ich vorne liegen...)
Oryx und Springböcke erkennt man schon  von weitem, weil die so lange Hörner haben, dass man  sich nicht wünscht, mal mit Kopf nach unten von denen begrüßt zu werden,  Vogelstrauss ist gut  versteckt hinter nem Gebüsch,  der Hals als Ast getarnt schwierig, aber vor allem beim Rennen relativ günstig zu entdecken und die Warzenschweine sind sehr langsam im Bewegung und wackeln Süß mit dem Hintern,  wenn sie sich vor unserem erschrecken...

Je näher wir dem Etosha Park kommen,  desto mehr Tiere entdecken wir und wir freuen uns auf die nächsten 5 Tage,  die wir in einem Camp mitten im Park verbringen werden....

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