Am ersten Tag in Emu Park sind wir ja schon ein Stück mit dem Auto gecruist, so dass wir wissen, dass der nächste Tag ein Strandtag werden muss. Aber das heißt bei uns nicht, dass wir uns einfach an den nächsten Strand legen - wir schauen uns alle genau an und bleiben an den schönsten eine Weile liegen, plantschen im Meer und fahren weiter zum nächsten. Wir kommen uns vor als hätten wir 'deluxe' gebucht: Absolute Traumstrände und die meisten haben wir sogar für uns alleine!
Am Abend kommen wir wieder in Emu Park an und ich will unbedingt noch ein Foto von mir an einer großen Weihnachtsbeleuchtung. Mein Fotograf hantiert mit Blitz und verschiedenen Einstellungen, aber irgendwie müssen wir noch kurz warten, bis es dunkler wird... Zum Glück, denn ein paar Minuten später mein Highlight des Tages: es kommen auf einmal aus einer Richtung riesige Fledermäuse über uns geflogen! Auf den Bildern ist es schwer zu erkennen, aber die hatten alle eine Spannweite von ca. 80cm!!! Unfassbar, ich wusste gar nicht, dass es solche gibt und frage mich, warum im Zoo immer nur die kleinen Dinger ausgestellt werden?! Eine Halloween-Beleuchtung hätte jedenfalls besser als Kulisse dazu gepasst...
Aber jetzt Zeit fürs Abendessen. Da es uns wieder gut geht, fängt das Problem der Nahrungsmittel-Beschaffung wieder an. Wir fangen an die Südostasiatischen leckeren und günstigen Essensstände zu vermissen...
Wir entscheiden uns für Nudeln mit Käse drüber und suchen den billigsten Laden. Nach dem billigsten Käse für 5€ ist uns das Salz für 89 Cent zu teuer, da holen wir uns lieber für je 25 Cent ein Softeis bei Mc Donalds und nehmen das Salz dort gratis mit...
Ein gelungener Tag. Wir nehmen uns für den nächsten Tag vor den Sonnenaufgang um 5:06h nicht zu verpassen - aber ich meckere, so wie ich das morgens gerne mal mache und so geht's erst um 9 Uhr los... Wir haben eine Strecke von knapp 600km nach Noosa vor uns und dafür bis abends 20h Zeit. Also keine Eile...erstmal Reste- Frühstück am Strand, gemütliche Sightseeing-Fahrt über den Touri- drive und immer ein Gang langsamer mit unserem Automatikauto, damit wir ja kein Känguru oder Koala verpassen oder überfahren. Außerdem immer mal anhalten und den Strand genießen... Und so vergeht die Zeit...wir haben es mittlerweile etwas eiliger, da das Hostel nur bis 20Uhr besetzt ist. Gegessen haben wir auch noch nichts. Das wird knapp. Und dann... Ich schaue aus dem Fenster (wie schon die letzten 10 Stunden) und da sind sie endlich. Ich schaue bedacht in den Rückspiegel und sehe eine lange Schlange Autos & Trucks hinter uns und beschließe, dass es ungünstig ist jetzt los zu schreien. Also befehle ich Benni etwas langsamer zu fahren und mal kurz anzuhalten. Dann kann mich nichts mehr halten: sofort umdrehen, am Straßenrand sitzen Kängurus! Lebende!!! Und so fahren wir zurück, ich springe im Bikinihöschen - keine Zeit verlieren - über die Straße und da sitzen sie noch. Dann freue ich mich etwas zu laut und sie verschwinden. Naja. So haben wir sie wenigstens mal hüpfen sehen... (Beweisfoto im Anhang)
Am Abend gegen 21 Uhr kommen wir in Noosa an. De Rezeption ist unbesetzt, aber es hängt der Schlüssel für mich an der Tür, mit der Bitte, morgen früh um 08Uhr an der Rezeption zu bezahlen. Das passt uns gar nicht, denn da wollen wir schon wieder weg sein. Das nächste Abenteuer wartet auf uns und der Wecker klingelt um 4:30 Uhr. Es geht wieder zurück in Richtung Norden, laut map24 sogar 2,5 Stunden... Absolute Fehlplanung der Schlafgelegenheit, aber der Plan wurde nach der Buchung erst aufgestellt. Ich habe wieder schlechte Laune, nur 4 Stunden geschlafen und will am liebsten heute einen Tag Blau machen. Gott sei dank ist Benni voller Tatendrang und zwingt mich aufzustehen. Wir fahren los und stehen viel früher als angenommen, nämlich gegen 6:30 Uhr an einem Strand in Tin Can Bay - vor uns: ein Pelikan und 2 wilde Delphine!!! Der Tag ist gerettet!
Wir befinden uns an einem Strand & Hafen, an dem Freiwillige eine enge Freundschaft zu Delphinen aufgebaut haben. 1950 kam der erste Delphin dort an Land, war verletzt und wurde von den Menschen gesund gepflegt. Dieser hat mit der Zeit andere Delphine mitgebracht und so kommen jeden morgen zur etwa gleichen Zeit aus dem Pazifik 1-2 wilde Delphine angeschwommen und können dann von Besuchern im Meer gefüttert werden. Für alle, die denken, dass das total touristisch sei - gar nicht! Die Tiere kommen freiwillig aus dem Meer zu der Stelle, können kommen und gehen wann sie wollen und man sieht an den Flossen, dass sie schon einige wilde Kämpfe hinter sich haben. Außerdem ist der Spaß kostenlos. Man muss nur den Fisch bezahlen, wenn man sie füttern will. Wir waren am Anfang komplett alleine und gegen 08 Uhr kamen dann noch einige Familien mit Kindern, weil die Sommerferien hier gerade angefangen haben... Die Freiwilligen machen das ganz toll, passen auf, dass niemand die Delphine anfasst und da wir die ersten waren, durften wir sogar noch 45 Minuten mit den Füßen ins Wasser und die Delphine sind um uns herum geschwommen. (Foto) Einer war so nah bei mir, dass er mich beim atmen aus seinem Loch nass gespritzt hat. Ein paar Kinder kommen auch noch dazu und wollen in die erste Reihe, aber wir machen keinen Platz. Aber auf einmal bewegte sich etwas ganz schnell und die Freiwillige erschreckt ganz doll und schreit "ein Hai!" - aber es stellte sich schnell raus, dass es nur ein weiterer Delphin mit seinem kleinen Baby war. Das Baby war zuvor nie am Strand zu sehen, so dass die Helfer auch sehr freuten, dass es scheinbar wirklich gut ist, was sie machen, sonst würde eine Delphinmama niemals ihr Baby mitbringen.
Ab 8 Uhr kann man sich dann einen Fisch kaufen (Fotos) und den Delphin füttern. Hier wird auch darauf geachtet, dass jeder Delphin nur höchstens 3kg bekommt, damit sie auch selbst noch jagen müssen. Wir sitzen im 9 Uhr morgens wieder im Auto auf dem Weg zum Rainbow beach und können es kaum fassen, was wir bereits erlebt haben. Wir fahren auf den Parkplatz und treffen einen deutschen Auswanderer. Netter Typ, aber er hatte auf jeden Fall einen Vogel! (Foto)
Gegen 11 Uhr hatten wir bereits genug vom extrem sunburning und nutzten die Gelegenheit unser Hostel bezahlen zu gehen, was essbares zu beschaffen und aßen fast Food am sunshine beach. Die Namen der Strände sagen schon alles..
Der Nachmittag verbrachten wir im Nationalpark in Noosa auf Koalajagd. Leider erfolglos. Dafür erschreckten uns 2 große Eidechsen und ich entdeckte eine Riesenschildkröten im Meer. Immerhin... Oder mit Bennis Worten: Das sehe ich in Rottenburg nicht mal zufällig auf der Straße.
Ein toller Park, kostenlos und mit verschiedenen Routen. Wir wählten erst die Standorte, dann die Dschungelroute und am Ende die Eukalyptusbaum- bepflanzte... Quer durch den Dschungel laufe ich mutig vorneweg und versuche heimlich Schlangen zu vertreiben, indem ich ca. alle 20m laut Elefantengetrampel imitiere. Hat funktioniert. Alle Schlangen krochen schnell weg, bevor wir sie sehen konnten.
Jetzt geht es weiter in den aus dem Fernsehen bekannten Australia Zoo - mit Krokodilen kennen wir uns schließlich aus.
Obwohl Südostasien und Australien in vielen Sachen sehr gegensätzlich sind, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten: tolle Strände, interessante Landschaften und die Menschen sind unfassbar freundlich (was allerdings auch daran gelegen haben kann, dass Emu Park 1999 zum freundlichsten Ort Australiens gekürt wurde...)
Und auch wenn wir vieles aus Asien vermissen, habe ich mir heute einen weiteren Granny Smith gekauft und auch endlich seit 2,5 Monaten Wasser mit Kohlensäure getrunken!!! Jetzt noch einen Ring Fleischwurst und Weihnachten wäre gerettet... Einen Truthahn haben wir auch schon gefangen... (Foto!)
Im Anhang: (mal wieder sehr tierlastig...)
Fledermaus,
Schildi,
Truthahn,
Eidechse,
Kängurus
Delphine,
Pelikan,
Wir beim Sport am Strand,
Der Mann hat einen Vogel,
Strand, Strand, Strand...
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