Freitag, 14. Dezember 2012

Die letzten 24 Stunden in Südostasien sind angebrochen...

Die letzten Tage in Südostasien sind angebrochen und wir möchten noch ein paar schöne Tage auf Bali verbringen... Aber da macht uns ein fieser Infekt nen Strich durch die Rechnung, den ich mir scheinbar auf Lombok eingefangen habe und jetzt unter Übelkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerz leide. Ich dachte erst, es läge noch an unserem Cruise über die Insel, aber den habe ich mittlerweile verdaut und finde übrigens, dass dieser Tag mal wieder ein Highlight unserer Reise war! Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass wir nicht nur ständig anstatt zu blinken den Scheibenwischer angeschmissen haben, sondern auch mal falsch herum in den Kreisverkehr und in eine zweispurige Einbahnstraße gefahren sind. Den indonesischen Verkehr lahm zu legen ist gar nicht einfach, dass muss uns erstmal einer nachmachen! Schließlich können die Indonesier im Straßenverkehr so einiges. Zum Beispiel ohne Vorwarnung die Straße vor uns sperren und uns auf die 2-spurige Gegenfahrbahn lotsen. Der Gegenverkehr wurde natürlich auch nicht gewarnt und so fährt nicht jeder einfach links auf einer eigenen Spur, sondern kreuz und quer, wo man eben gerade durch passt. Ich lege die Hände vor die Augen, während Benni hupt und winkt.
Ein gelungener letzter Tag auf Lombok, den wir mit einem Abendessen in unserer Unterkunft abschließen. Einmal irgendwas von der Karte - ich war selbst überrascht, was ich da vor mir hatte - roch irgendwie wie auf einem Mittelaltermarkt, eigentlich lecker, aber hängt mir wortwörtlich 2 Tage später noch zum Halse raus...
Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Bali. Dieses mal mit der langsamen Fähre. Geld sparen für Australien ist angesagt!
Die fährt so langsam, dass man außerdem länger die Delphine beobachten kann, die neben uns aus dem Wasser hüpfen!!!!
Aber bis das Schiff erstmal los fuhr, war ein halber Tag vorbei... Von einem Shuttle abgeholt, am nächsten Verkaufsstand abgesetzt, 30 Minuten Aufenthalt und weiter geht's zum Hafen. Dort mussten wir uns an bestimmt 50(!) Verkäufern vorbeischlagen, die alle das günstigste und frischeste Obst, die größte und leckerste Portion Reis und das kälteste und billigste Wasser für uns hatten. Auf der Fähre ging es direkt weiter mit live Unterhaltung und einem herumgereichtem Hut und auch die Händler drehten drin noch jeder seine 4-5 Runden.
Gott sei dank haben sie alle vor der Abfahrt noch den Ausgang gefunden und so wurden wir nur noch von einem sehr laut und eklig schnarchenden Nebensitzer genervt. Die Luft ist stickig, es läuft auch schon zum zweiten mal die selbe (schlechte) Karaoke-DVD durch, also packen wir unsere Sachen und suchen uns einen Platz im Freien. Benni entdeckt noch einen leeren Tisch und so hatten wir einen Deluxe Platz auf dem Sonnendeck, von dem wir super nach den Delphinen Ausschau halten konnten. Neben uns gackerte es plötzlich merkwürdig - wir hatten aus Versehen die Hühner geweckt, die neben uns in einem Stall mitfuhren... (Foto) Wir wundern uns über nichts mehr... Vielleicht gibt es an der Bar Reis mit Chicken zu bestellen...
Nach 5 Stunden Fahrt stiegen wir wieder in einen Minibus und fuhren das letzte Stück der Strecke und kommen der Zivilisation immer näher. Gerade eben waschen sich am Straßenrand die Menschen noch im Fluss und aus Matschlöchern, in denen von der anderen Seite gerade das Abendessen gefischt wird und jetzt stehen wir zwischen Leuchtreklamen, Fastfoodrestaurants und großen Shoppingmalls. Unglaublich. Wir haben unsere Reise gut abgestimmt, sodass uns beide Seiten noch nicht abschrecken oder nerven.
Für die letzten Tage auf Bali ist noch etwas Programm geplant. Vor allem nach dem Erhalt unserer Kreuzfahrtunterlagen... Wir stellen fest, dass wir dafür nämlich Kleidertechnisch noch viel schlechter ausgerüstet sind, als bei der Bergbesteigung... Direkt neben unserem Hostel ist ein Schneider, wie praktisch. Innerhalb von 5 Minuten hatte der "Schneider" Benni's Maße aufgenommen und während Benni sich noch über seine Modellmaße freut, haben wir uns für einen Stoff, eine Farbe, die Form und ganz wichtig, die Knopf- und Taschenanzahl geeinigt. Wir haben ja ehrlich gesagt beide keine Ahnung, was man da so nimmt, aber unser Gegenüber wirkt auch nicht kompetenter. Man darf gespannt sein. Jedoch vermute ich, dass Bennis Anzug neben meinem Cocktailkleid in ziemlich auffälliger Farbe, zur Nebensache wird. Das ist auch gut so, dann fallen seine Turnschuhe unter der Stoffhose nicht so arg auf.
Das Captainsdinner kann kommen!!!

Wir waren gestern dann so kurzzeitig in einem Kaufrausch, Benni legte sich pünktlich zum Surferparadies hier noch eine coole Frisur zu (Foto) und die passenden Highheels fürs Kleid waren zum Glück auch noch vor dem Eintritt der Übelkeit gefunden.
Danach war der Tag gelaufen... Wir zwangen uns noch zu einem Italiener, bei dem zwei Alleinunterhalter (Zweizusammenunterhalter?!) für uns alleine schief sangen und sich nach jedem Lied für unseren Applaus, den wir nicht gaben, bedankten.
So und seitdem ist nichts passiert, außer dass ich im Bett liege und darauf warte, dass die Bauchschmerzen weg gehen. Benni war alleine frühstücken, rennt fürsorglich warmes Wasser für neuen Tee holen und wir freuen uns, dass wir ein TV auf dem Zimmer haben mit super Sendern...

Das sind also die letzten Stunden in Südostasien. Das habe ich mir anders vorgestellt, zumal ich noch einiges zu erledigen habe: mir fehlen noch viele verschiedene Accessoires, damit nicht auffällt, dass ich immer das gleiche Kleid trage. (Was bei der Farbe sehr schwierig werden könnte), wir haben es endlich geschafft, unsere Wäsche mal wieder abzugeben - abgeholt werden muss sie noch und morgen früh ist Bennis großer Moment: Abholung des maßgeschneiderten Anzugs. Wenn er nicht passt, werden wir wohl auf die billigsten Sonderangebote zurückgreifen müssen, denn viel Zeit bleibt nicht mehr...
Morgen Abend geht's dann nämlich weiter mit dem Flieger nach Kuala Lumpur. Dort eine Übernachtung auf dem Flughafen, da es morgens früh von dort nach Australien geht...

Und ich muss wirklich sagen, dass ich mich auf die westlichere Welt freue... So langsam habe ich genug von dem ständigen verhandeln, von unorganisierten Fahrten, leeren Versprechungen, Reis und 1 Millionen hupende Rollerfahrer. Das soll nicht heißen, dass es mir hier nicht gefällt - ich bereue keinen einzigen Tag (mit Ausnahme der Bergbesteigung), aber für mich wird es gerade Zeit für mehr "Zucht und Ordnung" :)

Einen richtigen Plan für Australien gibt es noch nicht. Wir haben ein Auto gemietet, mit dem wir von der Gold coast nach Rockhampton fahren... Und von dort dann auch wieder zurück... Mal sehen, was uns unterwegs so begegnet und wo wir sonst so landen...

P.S.: falls jemand weiß, wo ich in Kuta einen frischen, grünen Granny Smith herbekomme, bin ich für Tipps dankbar. Das ist tatsächlich das EINZIGE, auf das ich Appetit habe.


Fotos:
Baby Delphine,
Benni beim Schneider,
Kuta-Beach,
Benni beim hairstylist,
Benni nach dem Styling,
"Nette" Atmosphäre auf der Fähre (kuschelige Betten können gemietet werden...)
Hühner & Sonnendeck,
So sehe ich nach einem Spaziergang irgendwie immer aus. Vielleicht sollte ich vor Einschiffung mal duschen...

(Ich vermute übrigens, dass Benni schnell einen Ausweg gesucht hat, da ich ihm den Vorschlag gemacht habe, seine Haare beim Captainsdinner mit Gel zurück zu kleben.)



























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