Montag, 15. Oktober 2012

12.10. - die ersten 2144km hinter uns...

Standort: Yekaterinburg, Sverdlovsk Oblast, Russia
Geschlafen wie ein Stein... hat zumindest Benni. Ich war viel zu aufgeregt, wann wir wohl das nächste mal anhalten und wer wann und wo aussteigen und einsteigen wird?! An das Gewackel gewöhnt man sich relativ schnell, die Sitze lassen sich leicht zu einem gemütlichen Bett umbauen und außer einem leisen Schnarchen über mir hört man nicht viel. Der erste Morgen begann gegen 11 Uhr... Also doch gut geschlafen könnte man wohl sagen. Erstmal im Klo Zähne putzen, am Boiler heißes Wasser für den Kaffee abfüllen und das Frühstück auspacken. Dabei natürlich niemals vergessen aus dem Fenster zu schauen!!!!
Und dann der erste Stopp bei Tageslicht: Wjatka. Oder auf russisch auch ganz einfach "Вятка". Die Raucher sind die Ersten, die den Zug verlassen. Außerdem alle die, die zu wenig Proviant dabei haben. Draußen positionieren sich schon ältere Frauen und Männer, die ihre Ware verkaufen möchten. Es gibt alles: Wodka, gestrickte Socken, rohen Fisch, Stofftiere, "frisches" Obst, selbst-gebackene Stückchen,...Es tut einem fast leid, dass man genug Tütensuppe dabei hat! Aber wer weiß, wie lange die noch reichen und wir haben ja schließlich noch einige Stopps vor uns...
Zwischenzeitlich sind wir auch nur noch zu dritt im Abteil. Die eine Frau hatte es wohl nicht so weit. Die andere erklärte mir mit Händen und Füßen, dass sie aus Wolgograd kommt und bis nach Wladiwostok reist - 7 Tage am Stück. Danach hat sie mir einen Stift aus ihrer Heimat geschenkt, mit dem ich jetzt immer extra viel aufschreibe, damit sie merkt, dass ich mich darüber freue. Wenn man sich dank der Sprachbarriere schon nicht anständig bedanken kann, muss man sich eben etwas anderes einfallen lassen.

Mittlerweile sind wir euch übrigens schon 4 Stunden voraus.
Schnell noch das Restaurant suchen bevor es womöglich schließt. Bisher haben wir es nämlich noch nicht weiter als bis zum Boiler und WC geschafft.
Die Bedienungen haben nicht wirklich Lust und zu bedienen und sind sichtlich erfreut, dass wir nichts essen wollen. Erst einmal ein kaltes Bier aus der 0,5l Dose für 2,10Euro mit einem schicken Weinglas serviert. Alkoholfrei. Woher soll ich wissen, dass das erste auf der Karte immer alkoholfrei ist?! Stand nicht im Reiseführer. Wieder etwas dazu gelernt...
Eine Stunde später gehen wir zurück in unser Abteil. Alles ruhig. Nur der nette Zugbegleiter ist noch wach und zeigt uns Bilder des Europa-Asien Obelisk, da wir den 4m hohen Grenzstein heute Nacht leider nicht sehen können. Er bringt uns extra noch einen Zettel, auf dem steht, dass er bei km 1777 kommt. Interessant, wenn wir wüssten, wo wir jetzt gerade sind?!
Wir machen uns noch eine leckere Spaghetti carbonara und wollen auf jeden Fall wach bleiben, bis wir die Grenze passieren...


Fotos im Anhang:
Sergey, unser Zugbegleiter,
Verkäuferinnen am Bahnsteig,
Besuch im Bordrestaurant, Birkenwälder und Landschaft.

1 Kommentar:

  1. Ich will diesen Fisch!!!!! VERDAMMT!!! Meine Jugend: mein alter Nachbar kommt aus der Gegend! er versorgte mich und meinen damals besten Freund in der Halbzeitpause beim Fußball mit diesem Fisch! TOTAL SALZIG! aber geil! ich war danach in der zweiten Hälfte immer an der Linie - DURST!!! aber geil... schick mir diese Fische... Nanni muss davon nix erfahren... ich werde sie auch draußen essen :) ABER SCHICK MIR SO NEN FISCH!!! :-D

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