Dienstag, 23. Oktober 2012

Hell Fügel & Flau Schillel

Standort: Beijing, Beijing, China
Wir halten am letzten Abend unserer Transsibfahrt an der Bahnhofsgrenze Mongolei - China an, und es ertönt am Bahnsteig "from a distance" in einer Instrumentalversion. Wie schön passend... Die letzte Etappe war sehr spannend und anstatt nach Bären zu suchen, freuen wir uns jetzt über die Kamelherden, die in der Wüste Gobi überall herumstehen, als hätten sie nichts zu tun. Anders als erwartet ändert sich das Wetter alle paar km: Von Sonnenschein zu Regen bis Schneefall. In der Wüste! Das stellt man sich irgendwie anders vor. An alle Kinder: Kinderbücher stellen Wüsten einseitig dar. Es gibt Kamele die in der Wüste im Schnee wohnen!
Umso erfreulicher erwartete uns Peking gestern mit 20Grad.
Wir lesen am Bahnhof auf einem Schild unseren Namen und werden freundlich von unserer Reiseleiterin begrüßt, die uns zu unserem Auto bringt, das mit einer Fahrerin schon um die Ecke auf uns wartet. Im Hotel eingecheckt fühle ich mich wie ein neuer Mensch: Dusche, Toilette und ein ordentliches Bett.(Meiner Meinung nach kann man das auf den Bildern auch sehen!)
Benni beeindruckt das alles gar nicht, aber ich packe vor Freude sogar das erste mal meine sieben Sachen aus (hier handelt es sich nicht um ein Sprichwort - mehr hab ich wirklich nicht...), trinke den Nescafé, der für umsonst im Zimmer steht (hoffe dabei schon, dass er morgen wieder nachgefüllt wird) und verliere dann keine Minute mehr, die Stadt anzuschauen.Wir hatten gestern noch kein gebuchtes Programm, also machten wir uns alleine auf den Weg zum Olympiastadion. Nur noch kurz Geld wechseln...von wegen! Hier dauert diese Prozedur ungefähr so lange, wie es bei uns dauert einen Kredit zu beantragen und dazu noch ein Konto zu eröffnen. Nach 7 ausgefüllten Formularen und dem Beobachten einer Wachablösung (in der Bank!!!), bewertet Benni am Schalter mit dem Knopf "amazing" den Service, eine Computerstimme spricht laut seine Bewertung einmal durch die ganze Bank und die Frau am Schalter freut sich...
Aber jetzt machen wir uns mit der Metro auf den Weg und schaffen es noch pünktlich zum Sonnenuntergang ans Stadion.
Obwohl Metro-fahren gar nicht so schlimm ist, wie es bei uns dargestellt wird - nämlich nicht voller als in jeder anderen Großstadt auch- und es außerdem lustige Projektionen an den vorbeifahrenden Wänden gibt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum "Tempel of Heaven" ( und hier meine ich nicht die berühmte Sehenswürdigkeit, sondern unser Hotel, welches tatsächlich so heißt!) und hören auf einmal hinter einem Busch laute, fröhliche Musik... Auf einem Parkplatz befinden sich ungefähr 40 Menschen, jung und alt, und tanzen miteinander! Unsere Reiseleiterin erklärt uns heute, dass einsame Menschen sich abends überall treffen um miteinander zu tanzen. Um neue Leute kennenzulernen und sich nicht zu langweilen. Super Sache! Genau das gleiche erleben wir auch heute im Park: etliche Leute treffen sich generationsübergreifend zum gemeinsamen Yoga, Karten- oder Indiaca-Spielen. Und es ist erstaunlich, wie gelenkig die älteren Herrschaften sind und mit welcher Power sie die Beine in die Luft schwingen, um den Ball zu treffen!!! Fitness-Parks findet man an jeder Ecke und die Geräte sind alle belegt! Und heute morgen hatte ich mich noch gefragt, wie diese ganzen Kohlenhydrate, die ich zum Frühstück schon zu mir genommen habe, wieder abgebaut werden sollen... Jetzt weiß ich es - aber die Geräte sind ja leider immer alle besetzt ;-)
Apropo Essen. Heute wurden wir nach dem ausgiebigen Frühstück von unserer Reiseleiterin und Fahrerin abgeholt und haben den größten Platz der Welt, die verbotene Stadt und den Himmelstempel besichtigt. Danach sind wir zum Mittagessen (alles inklusive) in ein Restaurant gebracht worden und bekamen von der Reiseleiterin 4 Gerichte zur Auswahl: Huhn, Ente, vegetarisch und Suppe. Wir sagten ihr, dass wir Huhn möchten und sie schaute komisch und ging. Der Kellner kam mit dem Huhn und 2 Schüsseln Reis. Was ein Essen!!! Vor allem nach den ganzen Tütengerichten... 5 Minuten später kam die Bedienung wieder mit einem weiteren Teller. Ente. Hm, wir wussten nicht so richtig, warum wir noch etwas bekamen und verstanden es erst, als er zwei weitere Male Nachschub lieferte: vegetarisch und Suppe fehlte ja schließlich noch. Das ganze handelt sich nicht um eine Auswahl!!! Danach eine Teeprobe im Nachbarhaus zur Verdauung? Warum nicht!... Spätestens hier wäre meine Zeit für einen Mittagsschlaf gewesen-aber dafür ist keine Zeit. Schließlich warten einige Leute auf uns, die ein Foto von bzw. mit uns wünschen. Ab sofort werden wir in diesen Situationen als Beweis immer dagegen fotografieren (siehe Bild im Anhang).
Abgerundet wurde der Tag heute mit einer Kungfu Show-das Highlight in Peking- einer der weltbesten Shows! Die machen hier nen Flickflack und landen auf dem Kopf!!!!!Wirklich unbeschreibliche, mit tollen Effekten und sogar einer Geschichte verkämpft, verspielt, vertanzt - es war von allem etwas dabei!
Reisetipp:
Man braucht zum Geldwechseln in China den Reisepass und viel Zeit.

Fotos:
Unsere Fans beim Fotos von uns schießen,
und noch mehr Fans!,
unser Mittagessen...,
Welche Straße suchen wir nochmal?!
Endstation Peking,
unsere Reiseleiterin und
ein Baum, der Liebe schenkt.





1 Kommentar:

  1. am coolsten finde ich das strasßenschild :-) aaah jaa... so findet man sich ja auch wirklich problemlos zurecht :-) zum glück habt ihr die reiseleiterin! voll die schönen reiseberichte! umarmung von näschi

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