Freitag, 19. Oktober 2012

17.10. letzter Tag in Irkutsk

Da unsere Reise mit der Eisenbahn erst heute Abend weiter geht, schlendern wir noch einmal in die Stadt...und kommen an einem "Zoo" vorbei. Ein Zoobesuch in Sibirien-warum nicht. Die Frau an der Kasse erklärt uns:"3 floors and more." Wir schauen uns um und befinden uns in einem Haus mit 2 kleinen Außengeländen, was insgesamt ungefähr so gross ist wie eine 3-Zimmer-Wohnung. Bzw. für einen Zoo so klein... Okay, da werden sie wohl so 4-5 Tiere haben, dachten wir uns. An der Eingangstür stand schon ein großes Schild mit "Vorsicht Spinnen". Wir sind uns nicht sicher, ob die frei rumlaufen oder zu den Zootieren zählen und gehen vorsichtig angeekelt den Flur entlang. Es stinkt, komische Geräusche von überall und ich erschrecke vor einer Wand, an der ein Spiegel hängt...
Bei näherer Betrachtung des Zoos: Der absolute Wahnsinn. In diesem kleinen Gebäude werden riesige Krokodile, Affen, Stachelschweine, Kängurus, ein Vogelstrauss, 100 Reptilien, viele Vögel und Eichhörnchen gehalten. Tauben und Hühner dürfen natürlich auch nicht fehlen. Alle Tiere bunt durchmischt und übereinander gestapelt. Absoluter Schock! Aber es kommt noch besser... Was erwartet uns wohl im ersten Außengelände?
Vermutlich noch eine riesige Kuh und Rehe. Wir lagen richtig und besuchten den zweiten Teil des Geländes und standen vor einem Leoparden. Ich wollte gerade schon gehen aber höre ein Poltern von der Seite, sehe eine beschlagene Scheibe, gucke neugierig rein und erschrecke mich zu Tode. Ein riesengroßer Löwe schaut mich aus ungefähr 10cm Entfernung an. (Das Foto ist harmlos dagegen!)
Und jetzt kommt das sonderbarste: pro 50Rubel, darf man sich ein Fenster zum Gehege öffnen lassen und ein Foto machen... Im Angebot wären ein Emu, ein riesiger Bär, Löwe und Löwin, Leopard, Krokodile und etlichen Schlangen...Schön übrigens auch die Totenköpfe an den Gittern, dass man die Finger nicht rein halten soll. Bestimmt eine sehr beeindruckende Warnung für Kinder.
Reisetipp: Beim Besuch einen Fenstergriff in der Tasche haben und man kann die Fenster einfach selbst öffnen. Allerdings hat man dann evtl. auch nur noch so viele bzw. wenige Finger wie die Zoowärterin...
Verrückte Welt.
Noch einmal schlendern wir über den Markt, kaufen leckeres Essen für die nächste Transsibfahrt ein (u.a. Tütensuppen) und bestellen zum Abschied noch einmal "irgendwas auf russisch" zum Essen.
Nächster Stopp am 19.10.: Ulan Bator.


Fotos im Anhang:
Ein Fall von "Essen-was auch immer",
Warnung vor den beißenden Tieren,
der größte Schock in meiner Zoobesuch-Karriere(!) und
die Fenster vor den Käfigen.

1 Kommentar:

  1. Artgerechtige Tierhaltung sind anders aus !

    Der Löwe wäre euch bestimmt nicht mehr von der Seite gewichen wenn das Fenster aufgegangen wäre und der hätte vor Freude sicherlich Purzelbäume gemacht, das ihr ihn da rausgeholt habt.

    Mit einem Löwen bis ans Ende der Welt.
    Wäre bestimmt nochmal ein großes Abenteuer auf der Reise ;-)

    Ob der auch den vollen Preis in der Bahn zahlen müsste ?
    ;-)

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