Freitag, 19. Oktober 2012

15.10.12 Irkutsk

Standort: Irkutsk, Irkutsk Oblast, Russia
Wir sind gut in Irkutsk angekommen und stehen am Bahnhof. Das nächste mal schauen wir uns vorher an, wo das Hotel liegt. Dieses Mal klappt es durch Zufall jedoch wie am Schnürchen. 5 Minuten Fußweg vom Bahnhof. Einziges Hindernis: komplett gefrorene und somit spiegelglatte Straße. Die ca. 75 stufige Treppe, die wir nehmen müssen, sieht nicht besser aus. Wir sehen kurz zu, wie sich ein Mann beim herunter"rutschen" das Knie verdreht und beschließen: mindestens so gut kriegen wir das wohl auch hin! ... Und machen es besser.
Unser Zimmer ist zum Glück schon frei und wir holen noch etwas Schlaf nach, bevor wir uns unter die Dusche schwingen. Wasser. Ein ungewohntes Gefühl nach 4 Tagen...
Dick eingepackt schauen wir uns die Stadt an, die "Perle Sibiriens". Leider weiß man nicht, wo man hinschauen soll. Die Straße ist so glatt, dass man nur rumrutscht, also versucht man so nah wie möglich an den Hauswänden zu gehen. Und dann die Erkenntnis-Gott sei dank noch nicht zu spät: über uns riesige Eiszapfen an den Dächern, Bäumen und eigentlich einfach überall! Na so einen will man halt auch nicht unbedingt ins Genick bekommen...
Wir gewöhnen uns langsam an die Gegebenheiten und hören auf, uns gegenseitig alle 2 Meter zu warnen. Und dann das erste schlimme Erlebnis auf unserer Reise: Ich höre nen Schrei hinter mir, drehe mich um und sehe eine alte Frau in der Luft schweben, die sich grade versucht an Benni festzuhalten, dann doch lieber den Mülleimer anvisiert, um sich vor einem Sturz zu retten. Der Mülleimer hängt sich leider aus, es tut einen gewaltigen Schlag und die arme Alte liegt wortwörtlich auf ihrer jetzt gebrochenen Nase. Wir haben sie dann aufgehoben und wollten ihr helfen, haben aber ja leider kein Wort verstanden. Die anderen 40 Russen, die 1 Meter neben uns auf den Bus gewartet haben, fanden aber, dass wir das sehr gut gemacht haben. Zumindest hat es keiner für nötig gehalten uns zu helfen... Irgendwann, nachdem schon 2 Packungen Taschentücher für die blutige Nase drauf gegangen sind, hab ich einen Mann zu uns gezogen, der sich dann wohl oder übel kümmern musste.

Danach haben wir uns noch den Markt, eine Kirche und das ewige Feuer angeschaut, bevor wir direkt in ein "deutsches Bierhaus" geschlittert sind und dort das schlechteste Essen seit Beginn unserer Reise gegessen haben...

Weisheit:
Schaue beim Laufen - egal wie- immer gleichzeitig nach oben und nach unten. Achte außerdem darauf, dass, wenn möglich, keine älteren Menschen in der Nähe sind.


Fotos im Anhang:
Verkaufsstand mal anders,
die erste größte Gefahr in Sibirien,
die zweite größte Gefahr in Sibirien (das ist übrigens ein Zebrastreifen),
Wintereinbruch über mir und
Winterwonderland.


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