Freitag, 9. November 2012

Südostasien!

Standort: Phnom Penh, Cambodia
Russland, Mongolei und China waren wirklich super! Aber jetzt ist SOMMER angesagt!!! Wir steigen in Kambodscha aus und im Gedanken liegen wir schon mit Badesachen am Pool! Was eine Hitze! Kaum zu glauben, dass wir vor 3 Wochen noch fast von Eiszapfen erschlagen wurden! Ab in die tuk-tuk und los zum backpackers-hostel, dass eine wunderschöne Bar mit Pool, nette Angestellte und einige Babygeckos in den Zimmern bietet. Jetzt lassen wir es schnell langsam angehen... Aber ganz so bequem wie andere in unserem Hostel können wir es uns nicht machen, schließlich wollen wir in 2 Tagen schon in Bangkok sein...
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und erkunden in 8 Stunden die Stadt Phnom Penh. Es gibt einfach nichts, was es nicht gibt auf der Welt! Garage an Garage stehen Massen von Verkäufern und bieten alle die gleiche Ware an. Wir fragen uns, von was die Leute hier leben? An einem Fahrrad-Aufpump-Stand sitzen 5 Bedienstete - aber es gibt nur eine Luftpumpe...
Aber noch ein besseres Beispiel: ich sah einen Frisörsalon mit 2 Frisörinnen drin und fragte, ob sie kurz Benni die Haare ausrasieren können. Die eine telefonierte schnell, um den Frisör (?) zu bestellen, während die zweite uns mit Wasser und Zeitschrift versorgte. So saßen wir und warteten... Nach ca. 30 Minuten war ich kurz davor zu fragen, ob ich mir vielleicht nur kurz den Rasierer leihen könnte. Ruck zuck wäre das Ausrasieren bei mir gegangen. Die eine Frisörin wollte derzeit Benni noch überreden, sich eine modische Jungenfrisur (ähnlich wie der Frisör auf dem Foto unten) schneiden zu lassen, während die andere 9 Telefonate führte, um den Frisör zu erreichen, der dann mit 2 weiteren Frisören zu dritt auf einem Roller vor dem Salon hielt. Der ganze Spaß dauerte 60 Minuten und kostete uns 1 Dollar! Ausgaben des Salons: 2 Wasser, 9 Telefongespräche und Benzin für die Anfahrt!
Auf der Straße sieht man einfach beeindruckende Sachen. Mittlerweile können wir Erbsen ohne Probleme mit Stäbchen essen, aber wie die Chinesen Eier, Eis und Nudelsuppe aufs Stäbchen wickeln, ist mir ein Rätsel! Und hier in Phnom Penh werden sogar die Augenbrauen mit Stäbchen gezupft!!!

Für alle die, die sich wundern, warum wir nicht die Tempel in Siem Reap angeschaut haben: Wir hatten so ein straffes Programm in China und können beide grad keine Tempel mehr sehen, wollen nichts von irgendwelchen Dynastien hören und die einzige Krone, die wir sehen wollen, ist die von Burger King!
Dafür erleben wir noch durch Zufall hautnah eine Trauerfeier für den verstorbenen König. Auf der Mitte eines 4-spurigen Kreisels mit 8 Einfahrten spielt ein Orchester und von allen Seiten laufen Uniformierte mit riesigen Blumenkränzen über die Straße. Die Polizei sperrt immer wieder die Straße ab und es fahren etliche Limousinen vorbei. Wir taten so als gehören wir dazu und schauten uns die ganze Zeremonie mit an. So etwas erlebt man ja nicht jeden Tag!
Es war ein sehr kurzer, aber eindrucksvoller Besuch in Kambodscha.
Hier tanzen übrigens viele auf der Straße den Gangnam Tanz. In Deutschland auch? Muss ich den für Fastnacht können???

Auf nach Thailand! Wir buchen einen Bus für 18 Dollar, der 15 Stunden unterwegs ist. Wir entscheiden uns für eine Tagesfahrt, so sieht man wenigstens noch was vom Land. Gemischtes Publikum im Bus, zwar keine Toilette aber eine Klimaanlage und einen Fernseher! Letzteres stellte sich als unnötig heraus, denn der Busfahrer bevorzugte damit Karaoke DVDs in voller Lautstärke laufen zu lassen... Endlich konnte ich mal meine ganzen aufblasbaren Kissen nutzen. Benni meinte, das wäre übertrieben, aber ich mag's gemütlich und im Falle eines Unfalls hätten diese Dinger von allen Seiten abgefedert...
Nach kurzer Zeit fing es an zu regnen. Der Busfahrer schaltete die Scheibenwischer an. Das Geräusch erinnert mich an meine Grundschullehrerin, wenn sie mit den Fingernägel über die Tafel kratzte. Aber: sie funktionieren!
Nach ca. 7 Stunden kommen wir an der Grenze an. Bei knallender Hitze heißt es jetzt aussteigen und warten, warten, warten... Ein Polizeiwagen mit einem Käfig als Anhänger kommt an uns vorbei gefahren. Hinten drin sind ein Haufen Leute reingequetscht. Vermutlich illegale, die zurück gefahren werden... Sieht aus, wie in einem Comic! Über uns ein Schild, dass illegaler Drogenschmuggel mit dem Tod bestraft wird. Bettler, die die Touristen beim Schlange-stehen anschnorren, werden unsanft beseitigt... Ich bin froh, dass es nach 3 Stunden endlich weiter geht! Man hätte gegen Geld die Ausreise beschleunigen können. Die, die das gemacht haben standen dann allerdings bei der Einreise 100m weiter wieder mit uns in der Schlange. Tja, mit Geld geht eben doch nicht alles... Die restliche Strecke, ca. 240km bis Bangkok, fahren wir mit einem Minibus. Müde und verschwitzt erschrecke ich nach 15 Minuten zu Tode, weil der Gegenverkehr auf unserer Spur fährt. Linksverkehr... Daran muss man sich erstmal gewöhnen!
Angekommen in Bangkok schmeißt uns der Busfahrer irgendwo raus. Wir fragen mehrere Taxifahrer, ob sie uns zum Hotel bringen können, aber keiner kennt die Adresse. Ein tuk-tuk Fahrer will viel Geld, weil: "it's far my friend". Wir versuchen es weiter und ein netter Taxifahrer ruft im Hotel an und fragt nach dem Weg. Er lacht und schickt uns zu Fuß weiter. Einmal um die Ecke, und wir stehen in Bangkoks Barmeile und... vor unserem Hotel! :) wo der tuk-tuk Fahrer uns wohl hingebracht hätte?!
Für heute genug, morgen geht's erstmal im Pool auf dem Dach ne Runde schwimmen und dann zu Burger King!!!


Bilder:
Benni mit 5 Frisören,
Trauerfeier,
Wat Phnom (da sind auch kleine Äffchen rumgerannt!),
Eindrucksvolle Verkabelung,
Das Olympiastadion(!!!),
Eine Frau sitzt mitten in ihrem Gemüse (fand ich irgendwie lustig),
Landschaftsaufnahmen aus dem Bus & Grenze.

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