Donnerstag, 1. November 2012

Steil bergauf!... Von einem Extrem ins Andere!

Standort: Chengdu, Sichuan, China
Nachdem die Höhenkrankheit besiegt ist (ich habe schon den tibetischen Medizinmann um mich herum springen sehen - alternativ dazu höchstens eine Behandlung im Schaufenster), geht es nicht nur mit der Gesundheit und Bennis Laune schnell bergauf, sondern wir machten uns auf den Rückweg nach Lhasa - über einen ganz besonderen Weg: einmal quer durchs Himalayagebirge!! Das Gefühl im Auto gleicht ungefähr einer Fahrt mit der "wilden Maus" auf dem Rummel. Naja, wenigstens warnt man durch Hupen vor jeder Kurve die entgegenkommenden Autos, dass man gerade deren Spur benutzt...
Aber die neunstündige Fahrt (inkl. Mittagessen) war keine Sekunde langweilig! Wir fuhren bis über 5000m hoch (siehe Beweisfoto!) und konnten auf einen über 7000m Berg schauen. Vorbei an vielen riesigen hellblauen Seen, durch die Berge, vorbei an Normadensiedlungen und am Leben im Nichts! Mitten auf den Straßen spielen Kindern mit Steinen, Frauen laufen vollbepackt ins nächste Dorf, welches weit und breit nicht in Sicht ist und die Männer scheuchen ihre Tiere über die Felder. Auch ein etwa 4-jähriges Mädchen sieht man eine Schafherde antreiben. Die Menschen, die um den See wohnen, haben nicht viel zum Essen. Der See ist beeindruckend groß und voll mit Fischen. Gefischt wird aber nicht, denn der See ist heilig!
Zum Glück gibt's genug anderes essbares, welches nicht mal schwer zu fangen ist, wie man auf unseren Bildern unschwer sehen kann...
Außerdem natürlich noch vorbei an Polizeikontrollen. 5 Mal!! (Lustige Bilder dazu gibt's, wenn wir in einem Land sind, wo wir nicht dafür verhaftet werden...)
Am Abend stehen wir kurz vor Lhasa im Stau: Polizeikontrolle. Jeder muss seinen Ausweis zeigen. Auch die Einwohner. Kommt man nicht direkt aus Lhasa, braucht man eine Einreisegenehmigung. Das ist ungefähr so, wie wenn man jeden Morgen und jeden Abend von Altheim bis Darmstadt im Stau steht, weil jeder kontrolliert wird. Wir sind zwar immer noch etwas enttäuscht, dass der Everest nicht drin war - vor allem über den Grund... Das ist, wie wenn man als Karlsruher nicht das Heidelberger Schloss besichtigen darf... Oder als Altheimer nicht zur Lotti reingelassen wird! ;-)
Wir schlafen noch eine Nacht im Hotel in Lhasa. Ein vornehmes Hotel, die Angestellten salutieren, wenn man die Lobby betritt und ein Page trägt unsere Rucksäcke. Falsche Priorität, ich hätte lieber warmes Wasser in der Dusche gehabt und meine Sachen selbst getragen... Außerdem noch erwähnenswert: das Frühstück wurde ans Bett gebracht. Es gab Toast, Marmelade und ein Stück Käse. Dazu jeweils eine Tasse, gefüllt mit Kaffeepulver, einem Untersetzer befüllt mit Zucker, Milch im Zuckerspender und eine Schüssel mit Müslimix. Aber weder ein Löffel noch Messer - nicht mal ein paar Stäbchen gab es dazu. Im vorbeigehen haut die Servicekraft noch auf den Wasserkocher und wünscht guten Appetit.
Tibet war eine Reise Wert, aber ich freue mich jetzt wieder auf Zivilisation. Wir hatten wirklich Glück das Visum bekommen zu haben. Wir haben insgesamt weniger als 10 europäische oder amerikanische Touristen in ganz Tibet gesehen. Und das in insgesamt 5 Tagen und zwei Städten. Wahnsinn.

Nächster Stopp: Flug nach Guilin mit 8 Stunden Zwischenstopp in Chengdu und einem Besuch in der Pandabärenaufzuchtststation.

Wir kommen in Chengdu, der viertgrößten Stadt Chinas, an und werden freundlich von unserem Reiseleiter und Fahrer begrüßt. Nach dem Mittagessen im Flugzeug geht's ins chinesische Teehaus zum Mittagessen. Wir bekommen für 8 Leute aufgetischt und Bennis Idee einer zusammenfalteten Tupperdose gewinnt an Bedeutung...
Die Aufzuchtstation war wirklich toll. Highlight: Ein 1 Monat altes Pandababy !!!
Ich kann schon fast gar nicht mehr glauben, dass wir bis heute morgen in Tibet waren. Der Unterschied ist gewaltig und komplett verrückt. Gerade noch Plumpsklo und kein warmes Wasser und jetzt finde ich sowas:
eine Toilette, auf der man
1. die Heizung und Temperatur der Klobrille,
2. die Stärke des Wasserstrahls und
3. nen Massagemodi einstellen kann... (Foto und Bedienungsanleitung im Anhang).

Der Besuch in Chengdu ist kurz, Guilin erwartet uns mit 20Grad. Juhu, da werden die ersten Hosen abgeschnitten und morgen geht's 1 Tag aufs Boot: Fahrt auf dem Li Fluss!

•••Happy birthday Mia! Wir denken an dich•••

P.S.: Habe meine neue Kamera durch gecheckt und die Panoramabild-Funktion entdeckt. Hoffe, man kann das laden?!

Es gibt keine Tibet-Terrier in Tibet!


Fotos:
Durchqueren des Himalayagebirges (mit kleinen und größeren Hindernissen auf der Straße),
Toilette + Anleitung,
Pandabärchen,
seltsames Frühstück,
ein Vorgeschmack auf die lustigen Kontrollen.


1 Kommentar:

  1. das panoramabild von benni ist der knaller! sieht aus wie ne fototapete! echt super kia! viel spass weiterhin. umarmung von näschi

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