Donnerstag, 21. August 2014

Liebe Grüße aus Jasper!

Standort: Jasper, AB T0E, Canada
Mein Kopf hat die Zeitumstellung immer noch nicht gecheckt und dann hat Benni auch noch die Idee, dass wir die Nebenstrecke des Highways im Morgengrauen abfahren müssen. Also klingelt um 6 Uhr der Wecker und als ich die Augen aufschlage, steht draußen schon geröstetes Brot mit Nutella und frisch gekochter Kaffee auf dem Tisch… Ich bin ziemlich zerknautscht, aber eine eiskalte Dusche hilft…
Wir fahren los und direkt vor dem Campingplatz läuft uns ein Hirsch vors Auto. Na also, geht doch!



Auf der Nebenstraße angekommen halte ich Foto und Fernglas bereit, schließe die Fenster und konzentriere mich auf etwas-sich-bewegendes in meinem Blickfeld. Die Bäume rauschen an mir vorbei und ich kann es kaum glauben, dass wir nach 1,5 Stunden wieder auf den Highway bei Lake Louise wechseln und weder Elch, noch Streifenhörnchen und erst recht kein Bär sich hat blicken lassen… 



Also geht’s weiter mit den beschriebenen Highlights aus den Reiseführern – wir haben insgesamt drei verschiedene dabei und jeder sagt was anderes, was für uns bedeutet, dass wir dreimal mehr machen können als manch anderer, der nur einen dabei hat. So kommt es mir auch langsam vor. Ich hab schon so viele Wasserfälle und Seen gesehen – wahrscheinlich beschreiben die im Reiseführer extra nur jeden dritten, damits den Touris nicht langweilig wird. Wie auch immer – wir fahren zu jedem hin und staunen..und so stehen wir nach einer steilen steinigen Wanderung z.b. an diesem tollen See!!!











Weiter geht die Fahrt auf dem Weg von Banff nach Jasper durch die Nationalparks und überall sind Haltebuchten und kleine Wanderwege. Alle schafft man tatsächlich nicht, zumal es Strecken in den Parks gibt, die für mehrere Stunden bis Tage ausgelegt sind. Wir halten uns eher an die kürzeren Strecken…








Nächster Stopp: Columbia Icefield. Dieser Gletscher liegt 3000 Meter hoch – man merkt es auch, die Luft wird dünn!!!- und ist das Überbleibsel eines riesigen Eisfeldes, das einmal den Westen Kanadas bedeckte. Hier werden von einem Besucherzentrum aus Touren mit einem „Ice- Explorer“ Bus angeboten – ein Bus mit fetten Reifen, der sich wohl mühsam durch das Eis bewegen soll. Dann hat man sogar die Möglichkeit auszusteigen und ein paar Schritte auf dem Gletscher wagen… Der ganze Spaß kostet 40 Euro und ist eine reine Abzocke. Wir fahren mit dem Auto ein Stück weiter, finden einen kleinen Parkplatz und laufen die Cirka 1500 Meter zu Fuß auf den Gletscher nach oben (und sehen zu, wie die Touris von einem Bus in den nächsten gescharrt werden und wie sich der Ice-Explorer auf ungefähr 100 Meter schnell und wenig mühsam fortbewegt). Vierzig Euro gespart und trotzdem alles erlebt. yeah!




Schon oder immer noch relativ müde kommt uns der Wasserfall sehr gelegen – mal schnell die Füße reingehalten und einen Schluck des eiskalten Wassers probiert, hat Benni die Kleider schon von sich geschmissen und badet…








Der Nachmittag bricht schon an und wir haben immer noch keine „richtigen“ Tiere entdeckt. Auf der Suche nach Elchen und Bären klebe ich an der Scheibe und schaue bei jedem abgebrochenen Baumstamm mindestens zweimal hin… Aber nichts. Rein gar nichts zu sehen… egal, wie sehr ich mich anstrenge….



Obwohl wir kaum weitere Wanderwege in Angriff genommen haben, stellen wir fest, dass wir heute schon über 10km gewandert sind – und das teilweise auf holpriger Piste und beachtlicher Höhe. Kein Wunder, dass mir die Augen zufallen! Aber es ist erst halb 5 nachmittags und irgendwie zu früh, um (bei Tageslicht) den Autositz einzunehmen… Wir zwingen uns noch in die Stadt und besichtigen Jasper… und sind beide froh, als wir uns die 1, 5 Stunden um die Ohren geschlagen und mit gutem Gewissen auf den Campingplatz fahren können. 



Wir bekommen ein schönes Plätzchen in der Nähe eines Flusses und suchen den Platz erstmal nach Bärenspuren ab... aber auch hier nichts zu entdecken. Wir werden noch einmal darauf hingewiesen, nichts in der Nacht auf den Tischen Steheb zu lassen was Bären anlockt und ich denke sofort an unseren Honig....
Müde versuche ich die Highlights aufzuschreiben, als wir plÖtzlIch Besuch bekkmmen ...



Wir schauen uns um und auf einmal steht alles voll mit den lustigen Tierchen. Und dann wird uns einiges klar: WIR sind die Besuchen, nicht diese lustigen Tiere, denn dieser Campingplatz trägt den Namen "Wapiti Campground"...







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