Sonntag, 24. August 2014

4000km Kanada...


Ich wache gestern früh auf und habe eine eiskalte Nase. Ich hab echt gedacht, die fällt mir auf jeden Fall ab!
Es erreicht hier oben auf unserer Strecke langsam die Minusgrade und es wäre irgendwie unhöflich auf einem Campingplatz in der Nacht den Motor anzuschmeißen. Unsere Schlafsäcke halten für die 25Euro echt super warm  - aber selbst mit heruntergezogener Mütze und nur noch einem winzig kleinen Luftloch friert mein Gesicht ein. Wird wohl Zeit für Hotels oder Motels.. Schade um den tollen Spot beim Einschlafen und Aufwachen....

Weil Benni gestern gemerkt hat, dass er in der falschen Zeit geboren wurde und sehr gerne ein Bewohner der Geisterstadt gewesen wäre, fahren wir auf unserer weiteren Reise noch einmal an Barkerville vorbei. Er stellt sich vor, wie er mit seinen Cowboystiefel und Hut auf der leeren Straße zu einem Duell herausfordert und wirkt dabei wirklich sehr authentisch........ Aber noch nichts los hier im Dorf,  schläft um halb 9 morgens scheinbar noch jeder - wohl ein weiterer Grund, gerne Bewohner zu sein... 
Wir wollen uns noch den Gottesdienst anhören, aber auch die Pfarrerin ist trotz Kirchenglocken noch nicht da... merkwürdig.
Wir fahren weiter, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns....




Für heute nehmen wir uns einfach nur vor, eine weite Strecke zu fahren - denn bis nach Alaska, wo wir übrigens hin möchten um noch einmal Bärchen zu sehen - sind es noch circa 1000km.
Wir fahren die ersten Stunden und auch die Landschaft drum herum bleibt gleich. Gras, Wald, Weiden.... Wir sehen Kühe, Schafe, Pferde, 2 Lamas und dann auf einmal am Straßenrand 1 großen schwarzen Punkt und 2 Kleine......






Mitten an einem Highway stehen wir auf dem Seitenstreifen - zum Glück war da gerade einer, das ist hier nämlich kaum der Fall - und vorbei düsen die Trucks und machen Lärm. Die kleinen Bärchen spielen im Gras, hüpfen und suchen Käferchen und die Mama hat die beiden stets im Blick. Wir interessieren sie gar nicht, obwohl ich vor Freude immer wieder laut schreie und Mamabär immer mal den Kopf in unsere Richtung dreht.


Nach circa 30 Minuten verschwindet die Mama mit ihren Zwillingen im Wald und wir fahren weiter. Nach ungefähr 300 Meter schreie ich wieder, denn da steht ein weiterer Schwarzbär auf der anderen Straßenseite. Nicht mal 10 Meter von uns entfernt bleibt er stehen, schaut doof und läuft weiter. Wir fahren langsam neben ihm her und auf einmal springt der los und versucht einen Baumstamm hochzuklettern. Scheinbar hatte er Angst vor uns...
Er läuft verunsichert weiter, schaut uns doof an - wir schauen doof zurück und ich bin am schreien, dass Benni das Fenster hochmachen und losfahren soll. Der Dicke sah so angriffslustig aus, dass ich dachte, er wird gleich durchs Fenster springen.... Aber er zwinkert uns nochmal freundlich zu und verschwindet im Wald. Wie schnell hätte uns dieser von rechts überraschen können, als wir die spielenden Bärchen auf der gegenüberliegenden Seite beobachtet haben. Ich stelle mir vor, wie doof ich ihn dann angeschaut hätte....
Ein Video zu dem Bär und unserer Safari folgt demnächst auf Facebook - muss allerdings noch neu vertont werden, weil sonst jeder weiß, wie untertrieben ich mit meiner Angst habe und wie unentspannt diese Situation für mich tatsächlich war.






So viel zur Fahrt in Richtung Alaska - wo wir eigentlich hinfahren wollen um Bären zu sehen........
Wir sind nur noch knapp 400km entfernt....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen