Sonntag, 31. August 2014

km 5000: Zu Besuch im Indianerdorf

Standort: Gitwinksihlkw, BC, Canada
Hier im Norden begegnet man außer Trucks und ein paar wenigen Campern wirklich niemandem. Die Straßen sind leer und man ist irgendwie ein wenig erleichtert, wenn nach 150-200km mal wieder ein wenig Zivilisation kommt. Wobei man das so fast gar nicht nennen kann, denn die meisten „Ortschaften“ sind hier 10 kleine Häuser, die nicht bewohnt aussehen, mit Glück eine Tankstelle mit einem kleinen Shop für die wichtigsten Lebensmittel. Die Beschriftungen sind eher auf Indianerschrift, die Einwohner sehen nicht aus wie die Kanadier, denen wir bisher begegnet sind, sondern eher wie Eskimos und Totempfähle und schwarz-rote Adlerbilder schmücken die Umgebung.



Da Tankstellen hier oben rar sind, wird die Entfernung bis zur nächsten immer relativ deutlich ausgeschildert. Sollte also kein Problem sein… Allerdings ist das Benzin hier auch so viel teurer, dass man versuchen könnte zu sparen – so wie wir das tun. Genau das machte die Fahrt in den Süden dann jedoch etwas unentspannt und aufregend, denn als wir einen Umweg ansteuern, um eine weitere Indianerstadt zu besuchen, wird es ziemlich knapp… Die Straßen sind unberechenbar und so sehen wir eine endlos lange einspurige Schotterpiste mit tiefen Schlaglöchern vor uns,  die uns zu unserem nächsten Ziel führen wird. Ganz so schlimm wie in der Mongolei oder auf Jamaica war es nicht, aber wir sind schon ziemlich gedotzt. Nach 48km befahren wir wieder eine geteerte Straße und freuen uns über ein Schild „Tankstelle, Shop, Lodge, etc.“ – wir fahren von der Straße ab und suchen und suchen und suchen. Einzig allein eine verlassener Ort mit kaputten Autos im Vorgarten und verschlossenen / vernagelten Türen finden wir hier… Wir fahren zurück in Richtung Indianerdorf und freuen uns, dass dieses größer ist als gedacht! Eine Tankstelle!!!! Zwar ist die Mitarbeiterin vollkommen überfordert mit Kartenzahlung und kann uns auch bei Sightseeingtipps nicht weiterhelfen, aber zumindest sind wir jetzt wieder mobil.






Wir finden in der Tankstelle einen Aushang eine beschriebenen Auto-tour durch den Ort und nehmen diese in Angriff. Leider ist es mittlerweile schon spät geworden, so dass wir unsere Tour auf morgen verschieben und ein Plätzchen zum Schlafen suchen. Auf dem Weg zu einem Campingplatz kommen wir schon an einem Sightseeingspot vorbei: Den Lavafeldern, die vor ungefähr 250Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden sind und insgesamt 22km lang und 3km breit reichen.







Der Campingplatz ist klein – nur 16 Plätze – und wir haben Glück, dass wir gerade noch ein leeren Platz mit Bank und Grillstelle finden. Wobei wir uns mit unserem Auto auch überall hinstellen könnten – so klein wie das ist, fällt das ja gar nicht weiter auf. Wir fahren noch einmal zur Tankstelle um unsere Nudelsoße mit Gemüse zu pimpen – aber der Tankstellenshop hat nichts zu bieten: In 5 Regalen befindet sich 1 leeres Regal, 1 Regal mit Dosen und 3 Regale voll mit allen Sorten Chips. Wahrscheinlich hat die Tankwartin da mal eine falsche Bestellung aufgegeben. Wir fragen uns, von was die Menschen hier leben – schließlich ist das der einzige Supermarkt – erst 85km weiter in Terrace gibt es wieder einen… 


Wir schlafen gut, ist gar nicht mehr so kalt in der Nacht und beginnen am Morgen mit unserer Auto-Tour durch den Nisga´a Provinical Park, vorbei an Wasserfällen, Wäldern, schönen Seen und noch viel mehr Lava!


Auto-Tour durch Nass Valley und den Nisga Nationalpark








....hier springe ich auf Lavafeldern herum...




Eine kleine Fotoserie:





Ich beim Weißkopfadler-beobachten







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