Sonntag, 1. Dezember 2013

Weiterfahrt Richtung Alabama Hills (29.11.13)

Heute faellt es mir schwer wach zu werden. Ein bequemes Bett (wir hatten 2 King Size Betten und haben diese auch tatsaechlich genutzt, weil wir beide mal mit Armen und Beinen ausgestreckt schlafen wollten), meine mueden Fuesse und Muskelkater erschweren den heutigen Morgen. Aber wir schaffen es trotzem. Gegen 08Uhr checken wir aus und machen uns los zu einer Nebenstrecke des Tioga Pass, einer Passstrasse, die auch bei 3000m ueber die Sierra Nevada fuehrt, aber derzeit noch geoeffnet sein soll. Da das Wetter gerade umschlaegt und es immer kaelter wird, wollen und sollten wir uns wohl beeilen. Also Thermostrumpfhose an und keine Zeit verlieren. Es bleibt spannend, ob die Strasse auch wirklich, bzw. auch in einer Stunde noch geoeffnet sein wird. Falls nicht, muessen wir umdrehen und die ganzen 100km der Zufahrtsstrasse wieder zurueck und noch noerdlicher ueber die Berge kommen. Wir haben Glueck. Sogar zweimal! Die Strasse ist traumhaft schoen, wir befinden sie beide sogar schoener als die Strassen im Nationalpark und zudem auch durchgaengig geoeffnet. Zwar ab und an mal ein bisschen mit Schnee bedeckt und glatt, aber wir kommen sehr gut voran. 3 Stunden spaeter stehen wir auf der anderen Seite und freuen uns, weil wir so noch den ganzen Tag fuer die etwa 300km Strecke runter zu den Alabama hills Zeit haben, wo wir morgen den Sonnenaufgang verbringen moechten.  Zunaechst besuchen wir eine Geisterstadt in Bodie. Seit den 30er Jahren ist diese Stadt verlassen und viele Gebaeude blieben erhalten und alles sieht so aus, als haette jeder vor seiner Flucht einfach alles liegen gelassen. Schon alleine der Weg dorthin war ganz schoen gruselig. Schotterpiste, weit und breit sieht man nichts ausser tollen Berglandschaften und wuestenartigen Boden. Wir fahren weiter ueber eine Nebenstrecke und gelangen so direkt zum Mono Lake. Der naechste Programmpunkt auf meinem Ablaufplan, den ich heute morgen wie jeden Tag (natuerlich in Absprache mit meinem Fahrer), erstellt habe. Das Wasser in diesem weltgroessten Kratersee ist ganz klar, so dass sich die Sierra Nevada Gipfel darin spiegeln. (Fotos!!!) Wir steigen an verschiedenen Stellen aus, laufen runter zum Ufer, machen viele Fotos und verplempern mehr Zeit als wir eingeplant hatten - was sich widerum sehr gelohnt hat und dank meines Organisationstalentes & Zeitmangagemens natuerlich keinesfalls zu einem Problem fuehren wird.
Unser naechstes Ziel ist gleich nebenan - aber der Weg im Reisefuehrer so schlecht beschrieben, dass wir einmal falsch im Kreis fahren. Nicht schlimm, denn so stossen wir auch noch auf den June und Mammoth Lake! Wir finden unser Ziel dann doch noch, nachdem wir ein paar Kilometer durch verschneite und vereiste Waldwege rutschen, sind von den 20 Meter hohen Lavastroemen dann aber irgendwie enttaeuscht. Lustig war aber, dass uns einige auf dem Rueckweg ganz verwundert gefragt haben, wie wir denn mit unserem Auto dort hingekommen sind und erzaehlt haben, dass sie mit ihren grossen Autos gerutscht und deshalb umgedreht sind. Weicheier!
Weiter gehts zum Devils Postpile (Scheiterhaufen des Teufels), ein geologischer Aufschluss vulkanischen Ursprungs. Wir fahren ca. 40 Minuten, es wird immer weisser um uns herum und auf einmal endet unsere Strasse in einer Skipiste. Grosses Gedraenge um uns herum, viele Skifahrer, Rodler und Boarder sind unterwegs und wir suchen nach einer Umgehungsstrasse. Da wir keine finden, gehe ich zu 2 netten Skilehrern und frage nach, wie man denn hinkommt und sie fangen an zu lachen und sagen, dass die Strasse erst im Fruehling wieder geoeffnet wird, weil sie jetzt sozusagen als Skigebiet dient... Ich koennte 15 Kilometer dorthin wandern  oder sie wuerden sich aber auch sehr freuen, mich im Fruehjahr wieder zu sehen ;-) Also hole ich meine Klappskier aus dem Rucksack und fahre los. Ui waere das toll! Im ersten Moment habe ich mich bei dem Gedanken schon gefreut, aber Benni ist nicht so begeistert von meiner Idee... Schade. Aber irgendwie auch lustig, dass wir gerade braungebrannt mitten auf einer Skipiste stehen und vorgestern noch im Meer gebadet haben. Naja, wir fahren weiter in Richtung Schlafplatz. Da wir morgen frueh die Alabama Hills im Sonnenaufgang besichtigen moechten, fahren wir so dicht wie moeglich hin und landen ca. 5 Minuten entfernt in Lone Pine, mit Sicht auf den hoechsten Berg der USA, dem 4421m hohen Mount Whitney. Um uns zu vergewissern, dass wir auch wirklich richtig sind und morgen frueh nicht noch lange suchen muessen, fahren wir mal kurz vorbei und bewundern in der Dunkelheit (es ist gerade mal 18Uhr und stockduster) den Sternenhimmel. Bekanntlich sieht man von hier auch besonders gut die Milchstrasse. Wir finden am Ortseingang direkt ein guenstiges Motel, machen noch einen kleinen Spaziergang durch die kleine Stadt, die an eine Filmstadt aus Westernfilme erinnert, was plausibel erscheint, wenn man bedenkt, dass die Alabama Hills etlichen Western & Filmen als Kulisse dienten. Aber dazu dann morgen mehr...

Bilder der Umgehungsstrasse ueber die Sierra Nevada,
ungewollte Schneewanderung,
Mono Lake,
Geisterstadt Bodie,
Skigebiet Mammoth
und gaaaanz viele schoene Landschaftsaufnahmen....

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