Donnerstag, 12. Dezember 2013

Bruellaffen, Faultiere & mehr... (09.12.13)

Wir werden am morgen gegen 05:30h von einer Horde Bruellaffen und den zurueckkommenden Ara's, die ueber unseren Garten flattern brutal, aber auch irgendwie liebevoll geweckt. Da wir uns heute nichts vorgenommen haben und gestern noch so lange in gemuetlicher Runde im Garten sassen, versuchen wir natuerlich nochmal einzuschlafen - aber das geklopfe, quietschen und bruellen weckt sogar schlafende Hunde, naemlich die der Besitzer unserer Huette, die noch zusaetzlich bellen und unter den Baeumen lauern, dass mal ein Aeffchen runterpurzelt. Es ist einfach soooo schoen hier - wer will das schon verschlafen?! Wir trinken Kaffee in der Gartenhuette, schieben uns dann die Stuehle in die Sonne und lassen seit langem mal wieder einfach die Seele baumeln und leben in den Tag rein. Das ist zwischendurch auch mal gut, um unsere ganzen Erlebnisse der letzten Wochen zu verarbeiten. Irgendwann wird uns zu warm und wir beschliessen, ein wenig durchs Dorf zu ziehen und mal zu schauen, was da so los ist. Gestern waren wir nur kurz einkaufen um die Ecke, weil man im Dunkeln hier mit dem Taxi fahren soll. Die Leute wollen einen nicht umbringen - sie brauchen einfach Geld. Der ueberfallenen Hollaender hat gestern sogar seine Kamera behalten duerfen, als er im Dschungel ausgeraubt wurde. Es geht tatsaechlich nur um Geld. Trotzdem lassen wir natuerlich Wertsachen in der Huette, stecken etwas Geld ein und wollen vor der Dunkelheit zurueck sein. Im Ort sind einige Polizisten unterwegs, die an der Strassenecke plaudern, viele aeltere Leute trinken am Mittag im Stadtpark ein Bier, verkaufen frisch gepflueckte Mango und der Dorfladen wird mit einem kleinen PKW angeliefert. Nach ca. 30 Minuten haben wir alles gesehen und laufen noch einmal an den Strand zum Eingang des Nationalparks. Die Wellen sind wieder meterhoch und der Strand menschenleer. Die Hochsaison beginnt wohl erst, wenn die Regenzeit tatsaechlich vorbei ist - wir haben mal wieder Glueck mit dem Wetter! Gegen Abend beobachten wir gerade das Faultier, das mittlerweile zusammen mit ein paar Kumpels vor unserer Huette rumhaengt, als sich ein weiteres deutsches Paar aus Dortmund uns anschliesst. Wir haben unsere neue Bekanntschaft fuer den Abend gefunden, kochen am Abend Nudeln mit Gemuese und sitzen bis spaet am Abend zusammen, geben uns Tipps fuer die Weiterreise (wir fahren gerade dorthin, wo sie herkommen) und erzaehlen uns, was wir erlebt haben. Wir bekommen immer wieder Besuch, einmal ein fetter Frosch, Kolibris, dann eine Fledermaus, die sich verflogen hat und ein Affe, der sich an der Bananenstaude in der Gartenlaube bedient. Sogar einen Pfeilgiftfrosch findet Benni in unserem Waschbecken. Ich freue mich ueber einen Gecko, der vor einer grossen Spinne lauert und ich suche nach einem Stachel in Bennis Kopf, wo sich ausversehen eine Wespe in den Haaren verirrt und vor lauter Aufregung zugestochen hat. In unseren Reiseziele sind im Gegensatz zu letztem Jahr doch eher Paare unterwegs, wenige, die einfach nur Urlaub machen und am Strand liegen, sondern eigentlich alle sind den Tag ueber unterwegs, machen Ausfluege und laufen die Nationalparks ab und beobachten Tiere. So wie wir. Wir haben einmal versucht am Strand zu gammeln - hat ca. 15 Minuten geklappt, danach war uns langweilig und wir sind weiter spaziert. Fuer Morgen haben wir unseren Shuttle nach Panama - gezwungenermassen ja am Flughafen in Las Vegas buchen muessen. Ich bin froh, dass wir nicht mit oeffentlichen Bussen fahren, sondern ein Shuttle uns abholt und ueber die Grenze bringen wird - das sollte eigentlich gut klappen und schneller gehen. Wir erfahren, dass es seit einer Woche eine neue Regelung gibt, wenn man aus Costa Rica ausreisen moechte. Jeder muss 4$ Tax bezahlen, die jedoch nicht an der Grenze bezahlt werden kann, weil da bislang noch keine Automaten dafuer stehen, sondern diese Gebuehr muss in der Bank entrichtet werden, von der man ein Beleg bekommt, der dann an der Grenze kontrolliert wird. Die naechste Bank ist in Richtung San Jose, 2 Stunden von Cahuita und 3 Stunden von der Grenze entfernt - das hat schon einigen, die ueber die Grenze wollten, den Tag verdorben. Wir bzw. ich werde kurz nervoes und freue mich, dass unsere "Shuttlefirma" uns am Telefon beruhigt. In unserem Shuttle ist die Tax bereits inkludiert. Fast wuerde ich sagen, dass es doch gut war, dass wir in Las Vegas vorbuchen mussten... Kurz bevor wir schlafen gehen erzaehlen unsere neuen Bekannten, dass sie (und alle anderen, die mit ihnen unterwegs waren) bei der Einreise nach Panama 500$ Dollar (pro Person!!!) vorzeigen mussten. Auch die, die nur zum Flughafen wollten und ihr Flugticket bereits ausgedruckt vorzeigten. Mit meiner Prepaidkarte werde ich da wohl nicht so schnell dran kommen - ausserdem gibt es weit und breit nur einen Geldautomat. Meine Karte nimmt der nicht an und bei Benni spuckt er keine Dollar, sondern nur die Landeswaehrung aus. Die Einreise geht nur mit Dollar. Lassen wir uns mal ueberraschen, was morgen auf uns zukommt...

Uebrigens gehen unsere Handys gerade nicht! Nur Internet...

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