Wir geniessen die letzte Nacht in Costa Rica in unserer tollen Huette und vermissen am naechsten morgen die Bruellaffen - wahrscheinlich waren die Ara's beim vorbeifliegen zu laut, von denen wurden wir naemlich heute geweckt... Es ist 7Uhr und wir warten auf unseren vorbestellten Shuttle, der sich ein wenig verspaetet. Wir verabschieden uns von den netten Besitzern, schauen nochmal bei den Faultieren vorbei und verlassen dann den Ort Cahuita in Richtung Panama. Wir machen es uns gerade im 9-Sitzer gemuetlich, da haelt das Auto an und wir muessen umsteigen in einen Kleinbus. So ist es immer. Man hat keine Ahnung wie lange man faehrt, wann die naechste Pause ist, wie oft man umsteigt... ueberraschenderweise fahren wir jetzt jedoch bis zur Grenze Costa Rica - Panama durch. Leicht nervoes stellen wir uns fuer die Ausreise an. Hier duerfte noch alles glatt gehen, lediglich einen Stempel brauchen wir. Drueber in Panama wirds interessanter. Wir wissen noch nicht, ob das Flugticket fuer die Einreise ausreicht oder ob die 500$ pro Person vorgezeigt werden muessen, doch zunaechst geht es erst einmal einige Meter ueber die Grenze. Vollbepackt laufen wir auf klapprigen Holzpaletten und sporadisch befestigte Bretter, wo frueher eine Eisenbahnschiene entlang ging, ueber einen Fluss. In der Mitte bleibt unser Guide, der uns bei dem Grenzuebergang zur Seite steht, stehen und begruesst uns in Panama. Es ist wacklig und wir lachen, als wir auf der anderen Seite (sicher angekommen sind wir zumindest schon mal) - noch bevor wir einen Einreisestempel bekommen, 3$ pro Person fuer die Brueckennutzung zahlen muessen. Der Stempel ist schnell gemacht, lediglich das Rueckflugticket mussten wir vorzeigen und so sitzen wir schon bald im naechsten Kleinbus, der uns nach Almirante zum Hafen bringen wird. Ich freue mich, dass alles so gut geklappt hat und summe leise das Oh wie schoen ist Panama- Lied. Die Strecke bis zum Hafen ist relativ gut ausgebaut und es sieht noch genauso schoen aus wie in Costa Rica. Am "Hafen" schmeisst uns unser Fahrer raus. Den haben wir uns irgendwie anders vorgestellt. Wir sitzen eingequetscht in einer Wartehalle, an der alle 20 Minuten ein Faehrschiff anlegt, auf das 20 Leute passen, die sich darauf mit ihrem Gepaeck und den Rettungsjacken genauso quetschen muessen wie in der Wartehalle. Nur 2 Boote muessen wir warten, bis wir mit drauf passen. Zunaechst geht es vorbei an kleinen Huetten im Wasser, die um den Hafen stehen. Ein tolles Ambiente, wenn man vom ganzen Muell im Wasser absieht. Wir fahren langsam an der Wohngegend vorbei und stehen schon bald mitten auf dem Atlantik. Und dann gibt der Bootsfuehrer Gas und ich sehe zu, wie es den vorderen Teil des Bootes und damit auch Benni, der 2 Reihen vor mir sitzen muss, immer wieder nach oben reisst und ich halte mich besser mal fest. Wir heizen schneller als wir mit dem Auto je unterwegs war und wahrscheinlich schneller als es die Polizei erlaubt ueber den Atlantik und ich ueberlege mir, dass man fuer so eine Flying Fish und Speedboatfahrt in Spanien 38 Euro bezahlt. Und dazu haben wir eine ganz tolle Kulisse, wir fahren an kleinen gruenen Inseln vorbei, das Wasser ist strahlend blau und durchsichtig und die Sonne scheint. Auch wenn es nach 25 Minuten relativ unbequem und das Festhalten anstrengend wird, freue ich mich und lache mich kaputt. Wir kommen auf der Hauptinsel der Bocas del Toro in "Colon" an, auf der wir nur zum Geld abheben bleiben wollen. Wir haben naemlich auf einer ruhigen Nachbarinsel ein Zimmer reserviert, wo es weder Geldautomaten noch Kartenlesegeraete geben wird. Colon ist eine Insel, die in den letzten Jahren touristisch ausgebaut wurde. Es gibt Satellitenschuesseln, Touranbieter und jede Menge Restaurants und Hostels. Mehr sehen wir von der Insel nicht, da wir mit unseren ganzen Sachen keine grossen Besichtigungen anstellen wollen. Wir setzen uns fuer 3 Dollar pro Person in ein Wassertaxi (die einzige Moeglichkeit auf die umliegenden Inseln zu kommen) und fahren mit ein paar Einheimischen, die auch auf die Insel Bastimento wollen, los. Unsere zweite Speedboat-Fahrt dauert nur 10 Minuten und dann steuern wir auf den hoteleigenen Steg zu, wo wir von Chris, dem Besitzer der Unterkunft, schon erwartet werden. Wir schauen uns erstaunt an, als wir unsere Unterkunft und die umliegenden Haeuser, die meisten ueber dem Meer gebaut auf Steltzen stehend, vom Boot aus betrachten. Die Insel ist sehr klein, besteht groesstenteils aus Dschungel und man sieht bereits von weitem, dass Tourismus hier noch kaum Thema ist. Der Besitzer unserer Unterkunft macht den Anfang und wir sind begeistert vom Ambiente. Obwohl er etwas unbeholfen und die Einrichtung sporadisch wirkt, zauberte er hier ein wahnsinnig schoenes Hostel aufs Wasser. Auf dem Steg baumeln Haengematten, stehen Schaukelstuehle und wenn man nach unten sieht, kann man direkt ins Meer schauen. Unser Zimmer ist bereits einzugsbereit und wir freuen uns ueber unseren eigenen Steg, mit eigener Haengematte und Schaukelstuhl bestueckt, ueber das Bett, von dem man aus ins Wasser sehen kann und die tolle Atmosphaere. Einzig das Badezimmer mit einem Seidentuch als Tuer und die Info, dass ab 21Uhr - 06Uhr das Wasser ausgestellt wird, ist etwas gewoehnungsbeduerftig. Wir stellen unsere Rucksaecke ab und schauen uns erstmal um. Die Insel hat einen kleinen 800m langen Weg, der an unserem Hostel vorbei laeuft. Verlaufen kann man sich darauf jedenfalls nicht. Wir wagen den Weg auf den Huegel, vorbei an armen Wohnungen, einem Mann, der sich nur ein Zelt leisten kann, an streunenden Hunden und Kindern und leider auch an ganz viel Muell. Es gibt hier keine Muellabfuhr und so landet alles auf den Wegen und wenig spaeter im Meer. Wir laufen immer hoeher, klettern ueber einige verfallene Zaeune und stehen bald am hoechsten Punkt der Insel, wo eine Familie ein Coffee-house fuehren, in dem man frische Brownies und den leckersten Kaffee der Welt mit Kokosmilch geniessen kann. Alles wird hier selbst gemacht - man kann sogar gefiltertes Regenwasser kaufen- hat dafuer auch seinen Preis - aber es ist einfach unglaublich schoen hier mitten im Dschungel. Wir lassen uns den Weg zu einem Strand auf der anderen Seite der Insel erklaeren und ich stecke schon bald leider wortwoertlich in der Scheisse. Es ist rutschig, geht steil nach unten, mein Flip Flop reisst und es bleibt mir nichts anderes uebrig, als barfuss weiter zu gehen. Es ist irgendwie ziemlich gruselig und gerade nach der Geschichte in Cahuita vermute ich hinter jedem Busch jemanden, der auf uns wartet. Ich wuensche mir die deutschen Sicherheitsstandards hierher und dazu noch neue Flip Flops. Nach 20 Minuten haben wir es geschafft und stehen am Wizzard Beach, ein wenig bekannter Strand mit riesigen Wellen und weissem Sand. Da wir noch ein ganzes Stueck ueber die Insel durch den Wald laufen muessen und uns sowieso am Strand immer schnell langweilig wird, machen wir uns direkt auf den Heimweg und kommen puenktlich zum Abendessen zurueck. Da es hier keine Restaurants und Bars gibt, ist es ueblich, dass der Besitzer mit seiner Bediensteten fuer die Gaeste Abendessen kocht. Er schlaegt uns etwas vor und will auch direkt eine Alternative kochen, wenn es morgen Fisch gibt. Wir bekommen Chicken mit Reis und Kokossosse, die beste Sosse, die ich je gegessen habe (ausgenommen alle Sossen meiner Mama!) und wir verbringen den restlichen Abend auf der Haengematte und im Schaukelstuhl und schauen aufs Meer und trinken Panamabier...Oh wie schoen ist Panama!
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