Samstag, 14. Dezember 2013

Ausflug auf den Bocas... (11.12.13)

Am gestrigen Abend haben wir noch Carlos kennengelernt. Er ist der Tourguide unseres Hostels und unternimmt jeden Tag mit den Gaesten das, was sie tun wollen. Er stellt uns mehrere Moeglichkeiten zur Auswahl und weist uns darauf hin, dass wir uns mit den anderen Gaesten absprechen sollen, da ein Ausflug mit mehreren im Boot guenstiger wird. Ausser uns wollen nur 2 Kanadier etwas unternehmen, die eigentlich einen ganz anderen Plan hatten als unserer war. Wir wollen ein bisschen Schnorcheln, Tiere beobachten und Straende sehen - sie wollen auf eine einsame Insel und dort den ganzen Tag & evtl. die Nacht verweilen. Gott sei Dank sind die Kanadier ziemlich verpeilt (haben bei den Drogenverkaeufern am Hafen wohl nicht immer abgelehnt) und so brauchen wir nicht lange, sie von unseren Plaenen zu ueberzeugen... Wir brechen nach dem Fruehstueck im Hostel am Vormittag auf, es ist super Wetter und wir fahren erstmal raus aufs Meer, wo Carlos uns fuer unseren ersten Schnorchel-Spot aus dem Boot scheucht. Nacheinander flatschen wir ins Wasser und tauchen nach den ersten Blicken fasziniert wieder auf. Lebende Korallenriffe mit vielen bunten Fischis, die alle ganz aufgeregt umher wirbeln,(kein Wunder, wenn man bedenkt wie wir wild fuchtelnd mitten in ihrem zu Hause rumhaengen). Nach 30 Minuten gehts weiter zur Faultierinsel. Hier kann man Faultiere beim rumgammeln beobachten. Meist sitzen sie in den Baeumen - nur einmal woechentlich kommen sie von ihrem Baum herunter! Am naechsten Punkt unserer Tour, dem Delphin Spot, haben wir nicht viel Glueck. Keine zu sehen heute...Wir fahren weiter und sehen vom Boot aus riesige Seesterne - leider umzingelt mit noch groesseren Quallen, so dass wir hier nicht aus dem Boot steigen koennen. Aber so leicht laesst Carlos nicht locker - wenn wir Seesterne sehen wollen, dann findet er welche und so ankert er das Boot gleich darauf an einem Quallenfreien Platz, wo wir in flachem Wasser direkt ueber den Seesternen schnorcheln koennen. Ich wollte gerade schon zurueck aufs Boot, als wir in einen Fischschwarm mit mindestens 1 Millionen Minifischen geraten (ich habe sie nicht gezaehlt - aber grob geschaetzt) Ich halte die Luft an, weil ich irgendwie das Gefuehl habe, dass ich sonst gleich welche durch meinen Schnorchel ziehe! Und dann sehe ich etwas unter mir und freue mich. Ein Rochen! Und dann sehe ich den ca. 1 Meter langen Stachel und freue mich nicht mehr ganz so doll. Hui! Wir haben schon selbst fast Fischhaeute an den Fingern und gehen zurueck ans Boot. Carlos laesst uns an einem Strand im Nationalpark der Insel raus und wir haben 3 Stunden Zeit, bis wir am Abend wieder abgeholt werden. Unsere kanadischen Freunde waren gestern bereits hier (und wie wir erfahren, haben sie gestern auch schon den gleichen Ausflug gemacht wie heute...) und erzaehlen uns von weiteren Straenden zum Schnorcheln, die man zu Fuss vom Parkeingang erreichen kann. Wir laufen gemeinsam los und machen uns auf die Suche. Weit und breit sieht man schon niemanden mehr und wir kaempfen uns durch kleine Wege und ueber einsame Straende, die jedoch zu starke Wellen haben, als das man darin schnorcheln koennte. Auf einmal sehe ich einen Einheimischen zu uns rennen und mir wird komisch. Er stellt sich vor, gibt uns die Hand und will uns zu einem Strand bringen. Das kanadische Maedel und ich versuchen unseren Freunden unauffaellig mitzuteilen, dass sie ihn abschuetteln sollen, weil wir keine Lust haben, dem Mann etwas schuldig zu sein, aber sie laufen brav dem Mann hinterher. Irgendwann koennen wir ihn abschuetteln und er verabschiedet sich freundlich. Wir warten kurz und laufen dann auch weiter. Nach ca. einer Stunde sehen wir eine Huette, die mitten im Wald ganz verlassen- aber bewohnt- steht. Davor fischt ein Mann sein Abendessen. Wir laufen vorbei und stellen fest, dass das der Mann von vorhin ist und er uns wohl einfach begleiten wollte, weil er an dem Strand, den wir bis eben gesucht haben, lebt. Naja... Vorsicht ist besser als Nachsicht. Er nimmt es uns jedenfalls nicht uebel und freut sich mit uns, dass wir es gefunden haben. Wir schnappen unsere Schnorchel und flitzen los. Das Meer hat hier ganz andere Fischis als bei unseren vorherigen Stopps - allerdings ist man hier so nah am Boden, dass man ab und zu mal mit den Knien und Armen an den Korallen haengen bleibt und die Haut etwas reisst. Ich befuerchte schon, dass ich Haie anlocke - aber so flach wie das hier ist, haette nicht nur die Flosse aus dem Wasser geschaut, sodass sich keiner unauffaellig anschleichen konnte. Am Nachmittag laufen wir zurueck zum vereinbarten Treffpunkt und stellen fest, dass die Flut schon auf dem besten Weg zu uns ist. Dort, wo wir vorhin noch ohne Probleme ueber den Strand spazieren konnten, kann man jetzt nur noch schwimmen und wir muessen den Weg durch Gestruepp und ueber umgefallene Baeume und Palmen nehmen. Wir begegnen noch einem fressenden Faultier (man hat wirklich Glueck, wenn man es sich bewegen sieht!) und gehen noch auf die Jagd nach Pfeilgiftfroeschen, wobei uns tausende Ameisen beissen und fahren dann zurueck zu unseren Haengematten... Ausgeruht bekommen wir heute wieder ein leckeres Abendessen serviert. Waehrend alle Hummer auf dem Teller liegen haben, bekommen wir extra Rindfleisch mit Pasta und Kokossosse - das fettfreiste und zaerteste Fleisch seit langem. Wahrscheinlich, weil die Rinder hier einfach kein Speck haben... Nach einem Cocktail serviert in einer Kokossnuss fallen wir erschoepft ins Bett und schlafen wieder mal mit dem Wellenrauschen unter unserem Bett (man kann das Wasser vom Bett aus durch die Bodenbretter sehen!) ein.

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