Sonntag, 20. August 2017

DRAKENSBERGE - How to survive a bushfire



Noch vollkommen geplättet von dem tollem Frühstück mit Whalewatching-Spot vom Campingplatz aus, erwarten uns die Drakensberge im Landesinneren in wunderbarem Sonnenschein. Während der Anreise ändert sich die Landschaft mehrmals, vom Strand in die Großstadt, über Kilometer lange Savannenlandschaft  (so wie man sich Afrika eben vorstellt) mitten in eine wunderbare Berglandschaft!
Wir beziehen im Royal Natal Nationalpark unseren riesigen Campingplatz, der sicher für mehrere hunderte Platz bietet, den wir aber komplett für uns haben. Winter, 25 Grad- da will kein Afrikaner mit Pelzmützchen in den Bergen wandern. Wir schon. Wir nutzen die restlichen hellen Stunden und machen uns auf zur ersten Wanderung. Über Berg und Stein, durch ausgetrocknete Flussbetten, beklettern und waschen unsere dreckigen Camperfüße in den Cascaden und fallen am abend erschöpft früh ins Bett und ruhen uns aus für unsere morgige Tageswanderung. Diese führt mitten durch die Drakensberge zu einem schönen Ausblick auf das berühmte Amphitheater und den dritthöchsten Wasserfall der Welt. Unsere Wanderkarte nimmt es nicht ganz so genau, wie wir schnell feststellen,  da wir dank gps und Wanderapp die km im Blick haben. Der Wanderweg zeigt das Amphitheater bereits in bester Pose - weit und breit aber kein versprochenen lookout in Sicht. Der Wasserfall macht es uns auch nicht grad leicht - ausgetrocknet kann man den Lauf nur erahnen. Schon weit mehr Kilometer als eigentlich gewollt sind wir in den Bergen drin - vereinzelt ist der Weg schon so bewachsen, dass man sich durch Äste durchkämpfen  muss und die ein oder andere Dorne knapp am Auge vorbei schrammt...  wir machen uns auf den Rückweg, treffen unterwegs noch ein paar Affen, die Füße tun schon langsam ziemlich weh, da überkommt  Benni die Idee, dass er heute seinen ersten Halbmarathon vollbringen will........ die letzten Kilometer wird also nur moch gerechnet , mit welchem Umweg er die 21,1km noch voll bekommt. Da ich beschließe, dass für mich heute nicht der richtige Tag für den 1. Halbmarathon gekommen ist, dreht Benni seine letzten 2 km auf dem Campingplatz,  während ich ihn (bereits mit einem kühlen Getränk in der Hand) anfeuere und ihn in der Ziellinie beglückwünsche.
Hätte Benni gewusst, was heute noch auf ihn zukommt, hätte er sich wohl nicht länger so verausgabt, denn während ich bereits um halb 9 im Dachzelt träume, entwickelt sich in den Bergen ein großes  Feuer. Damit ich nicht panisch werde, beschließt Benni mich nicht zu wecken, sondern die Lage zu beobachten, verständigt den Securitymann vom Camp , sucht den nächsten Feuerlöscher und vernichtet derzeit aufgeregt unsere letzten Biervorräte.
Spät in der Nacht kommt er ins Zelt, aber kurz später klingelt auch schon der Wecker und er springt mit den Worten "ich muss nur schnell was kontrollieren" die Treppe wieder runter. Mir war sofort klar, dass da was faul ist - versuche mich damit zu beruhigen, dass ich vermute, dass er nur eine neue Nachtfunktion auf der Kamera entdeckt, oder einen neuen Planeten am Himmel gefunden hat, den er mir morgen früh stolz präsentieren wird. Als ich am nächsten Tag die Aufnahmen und noch den Qualm über den Bergen zu sehen bekomme,bin ich tatsächlich froh drüber, heute Nacht nicht geweckt und ( dann mit Sicherheit) panisch davon gerannt zu sein...
Die letzte Nacht im Dachzelt hätte für Benni wohl kaum aufregender (und kürzer) sein können - heute gehts zurück nach Johannesburg, wo wir den Jeep abgeben und dann die nächsten 4 Tage wieder in einem Buschcamp im Krügerpark verbringen.

Anfahrt in die Drakensberge 
 Kuhpolonaise






Campingplatz mit Vorgarten...


Wanderung Tag 1







Halbmarathon Tag 2










Waldbrand am Campingplatz


Weiterfahrt nach Johannesburg 







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