Samstag, 26. August 2017

Addo Elefant Park - törööööö


Bevor unser Trip "zu Fuß durch den Busch " endet, gibt es noch eine letzte Ausfahrt im Jeep. Ich möchte gar nicht viel dazu schreiben, weil ich mich sonst wieder darüber ärgere, da ja mittlerweile beide Autos nicht mehr den Berg hochkommen und so wurde aus der Löwenverfolgung eine gemütliche Kaffeefahrt in der Ebene, von der wir lediglich Fotos von Fußabdrücken, (die wir leider nicht verfolgen konnten, weils für unser Auto zu steil war), mitnehmen konnten. Naja und aufregend war noch ein kurzes Abwürgen des Motors, bei dem es so einen Ruck gab, dass ich samt Rucksack gegen die vordere Sitzreihe geflogen bin und seither nen wirklich schönen blauen Fleck am Knie trage...
Wir stellen dann bei Abreise und beim Warten auf unseren Shuttle zurück nach Johannesburg fest,   dass unser Voucher falsch datiert wurde und unser Shuttle gestern hätte kommen sollen. Kam er zum Glück nicht - heute aber auch nicht. Nach einigen Anrufen und durch einen zufälligen Transfer anderer Gäste, erwischten wir für die 500km Strecke doch noch ein Plätzchen und bedanken uns hiermit bei der Agentur, die das verbockt hat. Den Schlamassel hätten wir selbst mindestens genauso gut hinbekommen und weniger für gezahlt. Nun ja. Wir kommen sicher und pünktlich für unseren Flug morgen an. Das ist jetzt die Hauptsache...
Am Abend gibts im Guesthouse ein Abendessen - Buffet: erst schöpft man die Beilagen auf den Teller, dann wird der Teller gewogen, danach das Fleisch mit drauf und wieder gewogen. Mit einer scheinbar außergewöhnlich schweren Formel wird das ganze dividiert, multipliziert und wieder addiert. Zumindest so kompliziert, dass unsere Bedienung währenddessen wir futtern, mit dem Taschenrechner an unserer Rechnung knobelt.  (Nur zur Info: Restaurantpreise: 2x Salat, 2x Hauptspeise, 2x Dessert und 3 Bier = cirka 15Euro)

Am nächstenTag gehts mit dem Flieger von Johannesburg nach Port Elisabeth, wo wir einen Mietwagen abholen und ich mich nun endlich wieder auf meinen Fahrer verlassen kann. Zwar nehmen wir schon mal das ein oder andere Schlagloch mit, aber das wird zumindest durch einen kurzen Schrei vorher deutlich angekündigt.
Heutiges Ziel für 2 Tage ist Addo, wo wir für diese Reise wohl unsere letzten Safaris machen können. Wir beschließen heute ruhig angehen zu lassen, erstmal mit Lebensmitteln einzudecken und dann mal schauen, was der Tag so bringt.
Wir erkundigen uns bei der (weißen)Lodgebesitzerin nach einem Supermarkt und werden mit folgenden Informationen ausgestattet: "Cirka 25km von der Lodge entfernt ist ein Spar - es sind sehr viele Schwarze in der Stadt, aber habt keine Angst!" Ich dachte erst, ich hab mich verhört und aufgeregt stellen wir fest: Huch, sind wir etwa wirklich in Afrika gelandet?! Da wir nun natürlich beim Einkauf vermehrt darauf achten, stellen wir fest: So viele Weiße wie hier haben wir seit 3,5 Wochen nicht gesehen. Alle - im Gegensatz zur schwarzen Bevölkerung mit nem Auto unterm Hintern, schicken Klamotten und keiner von ihnen steht am Straßenrand und verkauft Orangen oder wedelt mit nem Schein um mitgenommen zu werden... Wir haken unsere Lodgedame als unsympathisch ab und kommen aber irgendwie immer wieder kopfschüttelnd auf ihre Aussage zurück. Dass sie uns beim Checkout noch sagt, dass es bei unserem nächster Stop, der Ort Knysna,  sehr viele Schwarze gibt, es aber trotzdem sehr schön dort ist, bestätigt, dass wir sie tatsächlich richtig verstanden haben - wir hatten noch Hoffnung...
Der Tag ist noch jung, deshalb beschließen wir heute noch eine Gepardenfarm in der Nähe zu besuchen, wir bekommen für eine kleine Spende eine persönliche Führung durch die Farm, erfahren, wie die Tiere hierher gekommen sind, was das Projekt bezweckt  (v.a. verletzte, verwaiste Tiere aufpäppeln und die Geparden vor einem durch Inzucht auftretendem Gendefekt schützen) und wie die Tiere gepflegt, versorgt und anschließend ausgewildert werden.


Eine tolle Sache, die wir noch mit einer kleinen Spende unterstützen.  Wir dürfen zum Schluss mit einer Mitarbeiterin in ein Gepardengehege gehen - aber der Gepard zeigt keinerlei Interesse und verpennt unseren Besuch...
Wir bekommen das Angebot am nächsten Nachmittag nochmal wiederzukommen und die Geparden bei einem Spaziergang zu begleiten. Mit keiner Ahnung, was uns erwartet, sagen wir natürlich zu und lassen uns einfach überraschen.

Am nächsten Tag stehen wir also extra früh auf, damit wir sowohl den Addo Elefant Park besuchen und auch zu unserer Verabredung in der Gepardenfarm können.
Wir sind sofort begeistert, vom Addo Park, die Vegetation ist hier wieder ganz anders als bisher und an vielen Stellen hat man eine weite Sicht - die perfekte Tierbeobachtungs- Voraussetzung!
Direkt zu Beginn finden wir den berühmten und vom Aussterben bedrohten  Addo-Mistkäfer, der angstrengt den Dung der Elefanten aufräumt. Schilder im Park weisen darauf hin, dass diese Käfer immer Vorfahrt haben und so warten wir, bis der kleine Kerl es über die Straße geschafft hat.......
Wir entdecken auch schnell ein paar Vögel, die sich über einen noch frischen Kadaver hermachen - und weil wir bei unserem Ranger im Busch immer gut ausfgepasst haben, wissen wir, dass dann die Löwen mit vollem Bauch nicht weit weg sein können... wir finden sie 20 Meter vom Straßenrand entfernt, schlafend und sichtbar gesättigt - Warzenschwein,  Vogelstrauss und wir, nichts scheint sie jetzt noch zu interessieren...
Einige Sichtungen später wundern wir uns, dass dieser Park Elefanten Park heißt, denn die lassen sich irgendwie gar nicht blicken. Als hätten sie uns gehört, ünerraschen sie uns direkt darauf mit einer gemeinen Attacke. Vorne eine Mama, die ihr Baby beschützt, treibt uns wild trompetend in den Rückwärtsgang - zum Glück törötet es von hinten mindestens genauso laut, sonst wären wir nämlich mit dem Papa zusammengestoßen. Wobei, wahrscheinlich hätten wir mit unserem Auto unter den Beinen durchfahren können - der Elefant war nämlich riesengroß! Ich schreie aufgeregt "rückwärts, rückwärts, nein, vorwärts, oh mein Gott, vorwärts" und wir manövrieren unser Auto mehr oder weniger geschickt durch das Familienglück. Ich atme auf und bemerke, dass ich das ganze Spektakel aus Versehen auch noch komplett gefilmt habe. Aufgrund der Tonaufnahmen komme ich hier auf gar keinen Fall mutig raus...
Wir passieren noch einige Elefantenherden mit den kleinsten, noch felligen Elefantenbabys , die wir je gesehen haben - immer mit genug Abstand und Absprungbereit...
Ein wirklich toller Park! Timons (Erdmännchen) und 2 kleine Hyänen verabschieden uns noch auf den letzten Metern und wir machen uns auf zu unserem Date mit den Geparden...







Der wohl außergewöhnlichste Ausblick vom Pisoir: Nashorn, Büffeö, Vogelstrauss...
Aufgenommenen an einem Rastplatz.



Müll, wohin das Auge reicht...



Besuch im Gepardengehege:


Zu ihnen dürfen wir nicht ins Gehege...





ADDO-MISTKÄFER BEI DER ARBEIT



Timon (auf der Suche nach Pumba)



Ein Kadaver gibt Hinweis auf Raubkätzchen in der Nähe 



Tadaaaaaa!



Baby Elefanten 














Hyänen




Elefantenangriff



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