Der Plan, es bei unserer letzten Etappe ruhiger angehen zu lassen, hat bisher nicht geklappt. Wir versuchen es weiterhin - ohne Erfolg. Es gibt einfach zu viel zu Erleben in Südafrika - man kommt nur schwer um Abenteuer herum. Wir lieben dieses Land!
Unterwegs von Addo nach Knysna kommen wir ein bisschen mit schönen Landschaften, holprigen Straßen und 350km Fahrstrecke runter. Eine Wanderung darf zur Abwechslung nicht fehlen und wir erkunden einen Park entlang eines Berges, mit Blick auf das Meer und etliche Seebären. Die Wellen sind so heftig, dass uns geraten wird, umzudrehen - gerade als wir eine komplette Sanddüne runter gelaufen sind - also alles wieder hoch... der Weg unten war dicht, da hätten wir tatsächlich etwas schwimmen müssen :)Auch der nächste Tag soll rein zur "Entspannung" dienen - eine einfache Fahrt, 3,5 Stunden, bis nach Hermanus. Leider und zum Glück finden sich auch hier kleinere und größere Umweg... wir suchen einen guten Beobachtungsspot für Wale auf, sehen dort auch direkt einen und sind etwas "hinter der Zeit". Ich suche eine Abkürzung über Schotter und gefühlten 1 Millionen Schlaglöchern, da endet plötzlich die Straße und wir stehen vor einem Fluss. Direkt werden wir von einigen Arbeitern auf eine handbetriebene Fähre gewunken und weil wir eh schon spät dran sind, spannen wir uns die Seile um und ziehen mit. Die Arbeiter freuen sich und grölen und lachen - wir freuen uns, grölen und lachen. Win win Situation für alle!
Wir passieren anschließend noch den südlichsten Zipfel Afrikas, wo sich indischer und atlantischer Ozean treffen. Schnell ein Foto und weiter....
Als wir in Hermanus ankommen, ists schon Zeit für Abendessen. Hier ist alles anders - schicke Leute, Strandpromenade, Touris wohin das Auge reicht - daran muss man sich nach unserer Safaritour erstmal gewöhnen.... wir halten uns einfach an die wunderschöne Landschaft, in die Hermanus eingebettet ist und erfreuen uns außerdem an ganz vielen Walen, die wir in einer Bucht beim Abendessen beobachten können. Sehr Wallastig unser Urlaub - super!
Wir gehen früh ins Bett, weil für morgen schon wieder ein Ausflug ansteht. So viel zum Thema Entspannung: um 5.30h klingelt der Wecker.
Aufgeregt fahren wir 40km nach Gansbaai, der beste Ort um mit weißen Haien tauchen zu gehen. Mamas, Papas, bevor ihr einen Herzinfarkt bekommt: es ist vorbei, nichts passiert und es war der absolute Hammer!!!!!!! (Wir haben nachdem die Geparden mit uns spazieren waren schon entsetze Mails von unseren Eltern empfangen - deshalb werden wir die imposanten, furchtbar gefährlichen Haibilder in diesem Blog in wunderschöne Landschaftsaufnahmen davor und danach einbetten :D Außerdem wird die Story dazu nun etwas verharmlost geschrieben):
Los gehts um 6.45h mit einem Frühstück, zu dem Reisetabletten empfohlen werden. Wird wohl windig und wackelig. Die letzten 5 Tage konnten die Schiffe gar keine Touren zu den Haien fahren, weil das Wetter nicht mitgespielt hat... Danach erfolgte eine Sicherheitseinweisung, mir dreht sich alleine beim Anblick des Käfigs, in den man vom Boot aus ins Meer gelassen wird (oder auch aufgrund der Reisetabletten) bereits vor Abfahrt der Magen um.
15 Minuten später sitzen wir an Deck und brettern über die hohen Wellen hinaus - die ersten hängen schon über der Rehling, während wir uns gemütlich zurücklehnen.
In einer Bucht werden die Anker geworfen und dann warten wir... und warten....und
warten... Während ein Guide uns erzählt, dass die weißen Haie in den letzten Wochen hier von Orcas angegriffen wurden und sich deshalb kaum mehr blicken lassen, geben wir die Hoffnung schon fast auf und ich erschrecke mich zu Tode, als genau in diesem Moment ein riesiger weißer Hai direkt vorm Boot schwimmt. Rein in die Neoprenanzüge und ab in den Käfig. Bevor ich überhaupt verarbeitet habe, was hier gerade so passiert, steht Benni schon im Käfig und wartet darauf, dass sich ein weiterer Hai blicken lässt, Ich weiß nicht, ob es an den Reisetabletten liegt oder an der surrealen Situation, dass Benni da unten mit weißen Haien schwimmt, aber mir ist ganz schwummrig und ich fühle mich leicht benebelt. Ich habe mich erst gar nicht gemeldet mit in den Käfig zu gehen, ich hab das Trauma, dass ich früher bei meiner Oma immer mit meinem Bruder den weißen Hai schauen musste, bis heute scheinbar nicht verarbeitet... Außerdem muss ja jemand krasse Pics von oben machen. Ich. Es dauert eine gefühlte Ewigkeiten, bis ein weiterer Hai kam. Zumindest fühlt es sich wie eine Ewigkeit an wenn man im eiskalten, (15 Grad!)Wasser steht, sich nicht wirklich bewegen kann und friert. Die Taucher tun mir fast etwas leid und ich genieße meine gute Aussicht von oben. Ich beobachte sogar einen kleinen spielenden Seehund neben dem Boot und dann bin tatsächlich ich es, die den nächsten Angriff von oben aus schreiend mitteilt: Hai von links! Da dieser erstmal ums Boot rumschwimmt, habe ich am meisten von ihm, versuche Fotos zu machen und freue mich. Leider bin ich vor lauter Aufregung (oder aufgrund der Reisetabletten) ständig auf den Aus-Knopf gekommen, statt Bilder zu schießen, aber einige sind mir zum Glück doch gelungen...
Nach 1 Stundenund 25 Minuten, mehreren abgefrorenen Fingern und Zehen, wird Benni aus dem Käfig geholt und hat dann auch noch das Glück, dass er anschließend einen vierten Hai von Deck aus beobachten kann... er kann sich zwar total durchgefroren nicht mehr wirklich bewegen, aber hat nen Hai von oben gesehen.FAZIT: Krasser Ausflug. Würde ich auf jeden Fall wieder machen, allerdings habe ich keine Sekunde bereut, nicht in den Käfig gestiegen zu sein. Diese fürchterlich gefährlich aussehenden Fischis sind absolut beindruckend, mit einer Länge von ca. 3,50m und wie schnell die durchs Wasser flitzen und die Zähne - wuuuuahhhhh, nix für schwache Nerven. Benni war im Käfig beeindruckt, hat vor Anspannung dann auch fast vergessen die Kamera unter Wasser zu positionieren - nicht zu verübeln, wenn das Ding da tatsächlich 30cm vor der Nase planscht...
Nicht alle gut erhalten (wir beide aber schon!) wieder an Land gabs noch ein Mittagessen und ein während des Ausflugs aufgenommenes Video wurde gezeigt. Ich will ja nicht angeben, aber es gab den einen oder anderen, der auch sehr beeindruckt von meinen Aufnahmen war...
Wanderung
Ratet mal was passiert, wenn einem ein schweres Fernglas um den Hals baumelt und man hoch hüpft....! (Zum Glück versteckt mein Haar die Folgen...)
Seebären
Hohe Wellen....
Fähre
Voller Einsatz...
Am südlichsten Zipfel Afrikas
Los geht's zum Haitauchen
Benni im Käfig
Hi Fisch! (Vom Sonnendeck aus fotografiert)
...und aus Bennis Perspektive:
Hier für unsere Eltern noch ein paar süße Tieraufnahmen:
Dassie, der sich auf einem Felsen sonnt...
Schnuckeliger, spielender Seehund (frisst gerade übrigens einen kleinen Hai!)
Gestern habe ich wahrscheinlich ein Geschwisterchen davon als Steak auf meinem Teller gehabt...
Das Video zum Blog:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1649619528395696&id=486817001342627