Mittwoch, 19. August 2015

Raftingtour und mehr...

Nachdem mir die Fähre und der Whalewatchingausflug so mit Seekrankheit zugesetzt hatte und ich schon daran zweifle, ob Wasser tatsächlich noch mein Element ist, nehme ich die Herausorderung an und setze mich diesem erneut aus. Dieses mal lasse ich weder den Kapitän die Wellen reiten, noch verlasse ich mich auf Bennis Segelkünste - die ohne Zweifel sehr gut waren, sonst hätte ich außer Übelkeit sicher noch nasse Füße bekommen... Heute werde ich bestimmen, wie welche Welle genommen wird und das Ruder an mich reißen. Auf gehts zur Raftingtour!  
Bei super Wetter werden wir von 2 Guides empfangen, die uns zu unserer Privattour (!!!) begrüßen - niemand sonst hat die Tour gebucht und wir bekommen einen zusätzlichen Guide, da sonst die Verteilung im Boot nicht aufgeht! Bei blauem Himmel (wo ist eigentlich das schlechte isländische Wetter?), werden wir in die Gefahren des Flusses eingewiesen und bestehen die Trockenübungen mit bravour.
Tja... auf so einer Privattour ist wohl nichts mit ausruhen und nur so tun, als würde man vorne fleißig mitpaddeln... aber
die Anstrengung des ersten Flussabschnitts werden belohnt. Wir halten an und werden von unseren Guides gebeten aus dem Boot zu klettern. Wir hüpfen vom rechten aufs linke Bein - irgendetwas stimmt mit den Steinen unter uns nicht. Oben dampft es ein Bächlein runter, in dem wir gerade drin stehen und als der Guide 2 Becher mit Kakaopulver füllt und das Wasser dafür aus der Quelle schöpft, merken wir, dass wir uns gerade an einer heißen Quelle die Füße verbrennen... Wir machen ein Päuschen, stärken uns mit Kakao und genießen die Aussicht. Während wir bei unserer letzten Raftingtour in Panama mitten im Regenwald geschippert sind und uns das ein oder andere Äffchen dabei zugeschaut hat, so sind es heute Schafe und Islandponys, die in mitten dieser schönen Landschaft das Bild perfekt machen! Wir fahren durch steile Felswände und Canyons, während wir in der Weite schneebedeckte Berge und gritzegrüne Felder sehen. Insgesamt ist es eine sehr gut geführte Fahrt - der Guide lässt eher keine Gefahren zu und weicht den größeren Felsbrocken eher aus... In Panama war die Fahrt irgendwie nicht so tüv-geprüft - da standen wir nach 5 Minuten schon seitwärts auf nem Fels und haben die Wasserfälle lieber rückwärts als vorwärts bestritten =D Hier kommt es - mit Ausnahme der wenigen unruhigen Stellen - eher auf das Panorama an!
Die Weiterfahrt wird dann aber doch noch rasanter - wie sich das für ne Raftingtour gehört - nehmen wir den ein oder anderen Stein mit, ich vergessen  vor lauter Aufregung zu paddeln und Benni fliegt bei vollem Körpereinsatz (wir müssen schließlich für die nicht vorhandenen anderen Teilnehmer mitpaddeln) einmal quer durchs Boot. Zeit für ein weiterer Stopp am Flussrand - hier ist nicht so gemütlich Ausruhen  angesagt, sondern Klippenspringen! In den eiskalten Fluss, der einem nach dem Aufprall direkt weiter reißt und man gegen die Stromschnelle ankommen muss, um das Flussufer wieder erreichen zu können. Das behauptet zumindest Benni - ich verzichte auf den Sprung ins Kalte - einer musste ja die Fotos machen...

Nach 2 Stunden Raftingspaß kommen wir am Ziel an und dürfen noch die Hot pots des Veranstalters benutzen. Bei diesen Temperaturen des Wassers und da wir auf der Fahrt nicht trocken geblieben sind, nutzen wir das natürlich aus und wärmen uns wieder auf. Ich bin also doch noch wasserfest und wassertauglich!

Erschöpft aber glücklich fahren wir weiter in Richtung Westen- ohne Ziel - aber wieder mit jeder Menge tollen Spots: heiße Quellen, die über den Felden dampfen und jede Menge Berge, Wasserfälle und Lavagestein und ein Haufen Tiere, die die Straßen nicht von Weiden unterscheiden können und darauf beharren, dass sie Vorfahrt haben.
Das Highlight des Nachmittags war eine riesige Robbenkolonie, die wir auf dem Weg Gen Westen in einem Fjord entdeckt haben. Wieder mal kann man von der Straße aus beobachten, oder - wie wir es natürlich tun - einfach das Auto abstellen und direkt ans Meer laufen und es sich dort gemütlich machen...

Was für ein Tag! Da kann man nur zufrieden und glücklich ins Zelt fallen, sich darüber freuen und gespannt sein, was einen wohl am nächsten Morgen erwartet....








Kakao aus der heißen Quelle


Klippensprung













Robben entdeckt!







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