Die letzten Tage auf Island brechen an und wir freuen uns auf Entspannung und Action! Am Morgen genießen wir noch einmal den Blick vom Zelt direkt auf den riesigen Wasserfall - war keine wirkliche Überraschung, man hat den schließlich die ganze nacht laut plätschern gehört - trotzdem eine absolut empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit! Für den Tag haben wir uns außer rumfahren und bei jeder kleinen Straße abbiegen und rumglotzen nichts vorgenommen. Damit kann man den Tag hier aber auch sehr gut füllen. Momentan ist es morgens schwer aus dem "Bett" zu kommen- nicht, weil es so außerordentlich gemütlich ist, sondern weil wir abends so spät den Übernachtungsort ansteuern und so meist erst kurz vor Mitternacht schlafen gehen. Schuld daran ist zum einen natürlich die aufregende Landschaft, wo man ständig Fotostopps machen muss und zum anderen die sehr abgelegene Gegend, in der Zeltplätze, Tankstellen und Supermärkte sehr rar sind!
Für morgen haben wir eine Zodiactour am Vormittag gebucht, wo man ganz nah an den Gletscher und durch herabgebrochene Eisberge fährt. Am Nachmittag gehts dann direkt mit den Füßen bei einer Gletscherwanderung aufs Eis und dann probieren wir uns noch im Eisklettern aus.
Dafür müssen wir jetzt aber ein ganzes Stück südöstlich, wo sich aprupt auch die Landschaft (und das Wetter) ändert.
Unseren ersten Stop machen wir heute an einer natural bridge, die aber überhaupt nicht die Hauptattraktion der Gegend ist. Vielmehr die Brutstätte von hunderten Papageitauchern, die man hier ganz nah zu Gesicht bekommt. Wir schaffen es gerade so die Autotüren zu öffnen, weil der Wind so peitscht, wie man es sich kaum vorstellen kann. Zum Fotografieren der süßen Pinguinähnlichen Vögelchen halten wir uns gegenseitig fest, damit keiner von uns den Abgrund runter segelt. Auch die Vögelchen schaffen es nur mit Müh und Not einen Landeanflug auch tatsächlich hinzubekommen. Einige segelen direkt bis zum nächsten Felsen - und das, obwohl das Vögel sind, die eigentlich nicht segeln können, weil sie zu kurze Flügelchen haben - andere machen eine Bruchlandung und landen auf dem Rücken, Bauch oder mit dem Kopf zuerst im Gras. Die sehen doch eh schon so unbeholfen aus - sie tun mir fast ein bißchen leid. Trotzdem war das mit Abstand das Lustigste, was ich hier gesehen habe. Bei jedem Vogel im Landaanflug breche ich wieder in Tränen aus vor Lachen...
Nächster Stop ist mal wieder eine Wanderung zu einem berühmten Wasserfall - 3,6km - wir schwitzen und sind viel zu dick angezogen. Gerade eben war es noch kühl und windig - jetzt zeigt das Thermometer 19 Grad!
Auf unserer Weiterfahrt tragen wir also mal wieder T-Shirts, während unser Auto auf der Straße hin- und hergeschaukelt wird. Seit Tagen sei es hier so windig, wie es selbst ein aus Emdem kommender Tourist im Norden noch nie erlebt hat. Wir haben tatsächlich die richtige Reiserichtung gewählt - Wind hatten wir bisher nur einmal richtig stark in der Nacht. Wenn heute der Wind nicht wäre, könnte man fast meinen, wie seien tatsächlich im Sommerurlaub. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, wie sie es hier seit Tagen nicht gesehen haben. Nach einigen Kilometern durch Vulkanlandschaft und Berge auf der einen Seite und kilometer lange Strände auf der anderen Seite, ändert sich wieder mal das Bild und verschneite Gletscher schimmern durch die Wolken durch. Auf dem Meer sehen wir Eisberge treiben und wissen, dass wir unser Ziel für die morgigen Ausflüge nun erreicht haben... Wir wandern noch etwas am Strand entlang und machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Erstmals zahlen wir knapp 15Euro pro Person- hier können sie die Preise anheben, denn weit und breit ist keine sonstige Unterkunft in Sicht. Der Campingplatz befindet sich im Pausenhof einer ehemaligen Schule, die sehr einfach als Jugendherberge umfunktioniert wurde. Die Aula ist nun ein Speisesaal, die Klassenzimmer sind Gruppenunterkünfte und provisorische Gruppenduschen (mit warmen Wasser) gibts für einen kleinen Aufpreis auch. Und gerade als wir es uns im Zelt so richtig gemütlich gemacht haben, hören wir es neben unserem Zelt laut "mähen". Wir teilen uns die Wiese mit Schafen - 1 Schaf, 2 Schafe, 50 Schafe.... das ist Island....
Wasserfall am Campingplatz von oben
Lieblingsvögelchen
...
Größter Gletscher Europas!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen