Nach 6 Tagen (Sommer)-Urlaub in Deutschland und Dänemark, der Einweihung unseres Werbegeschenk-Zeltes (sogar mit Nieselregen)
und viel zu viel Schlaf kann jetzt also das Abenteuer beginnen. Wir stehen überpünktlich und fast als erstes in der Schlange der Fähreinfahrt und werden belehrt, dass für die Fahrt aufs Schiff nur der Fahrer im Auto bleiben darf. Ich gehe also mit der Hälfte des Gepäckes schon mal zum check-in und warte und warte... Stunden später darf ich dann endlich aufs Schiff - Benni hat schon den
Liegeplatz ausfindig gemacht und bereits seit Stunden das Schiff besichtigt. Wir teilen uns eine "Kabine" mit vier anderen Gästen - sind aber derzeit noch alleine. Es sind immer jeweils 3 Stockbetten, so nah aneinander wie nur möglich und zum Flur befindet sich eine
schwere Klapptür, die sich selbst mit sehr viel vorsicht nicht leise schließen lässt. Von diesen Liegenkabinen gibt es auf unserem Flur etwa 12 Stück - und keine dieser Türen lässt sich geschmeidig verschließen.
Wir befinden uns auf Deck 2 - ganz weit vorne - wer schon einmal mit einem Schiff gereist ist, der weiß, dass man am Besten eine Kabine weit oben und vor allem hinten bucht... dort klatscht das Schiff nämlich weniger auf bei Wellengang. Aber wir gehen einfach mal von einer unbewegten Schifffahrt aus und freuen uns auf die Ausschiffung!
Wir verabschieden uns für die nächsten 1,5 Tage vom Festland und machen es uns auf Deck bequem. Ich beobachte die Leute, die mit uns reisen, während Benni nach Meerestieren Ausschau hält. Von schlecht ausgerüsteten Backpackern über Familien bis zu Reisenden in höherem und hohem Alter - alles dabei! Wir fallen in unseren neu angeschafften Trecking-Klamotten gar nicht so auf wie sonst =) (noch hat aber auch keiner unser ADAC Werbegeschenk-Zelt gesehen...)
Während ich am nächsten Tag weiter philosophiere, wer von denen wohl auf Färöer wohnt und wer wo wie mit wem und wohin reist, entdeckt Benni mitten auf dem Atlantik einen kleinen Seehund. Wo Seehunde sind, halten sich bekanntlicherweise auch Orcas auf. Wir sehen aber keinen. Könnte daran liegen, dass der Wellengang rapide zunimmt und wir uns konzentrieren müssen überhaupt geradeaus
schauen zu können. Schon bald ist uns so schlecht, dass wir uns direkt am Mittag wieder freiwillig in die Liegekabine legen und uns 3 Stunden in der Waagrechten konzentrieren, dem all inclusive Mittagessen nicht nochmal zu begegnen. Es waren so wenig Leute mit uns am Buffett - wahrscheinlich haben wir es einfach relativ lange ohne Übelkeit ausgehalten. Das Schiff ist wie ausgestorben und ich schwöre, nie wieder so eine Fahrt zu machen. Wenns sein muss bleib ich eben auf den Färöer. Keinen Schritt mache ich freiwillig nochmal auf eine Fähre!
Am Abend wird es dank Reisetabletten einigermaßen erträglich, sodass wir sogar kurz vor Mitternacht die Einfahrt auf die Färöer genießen können - (während andere noch grünlich im Gesicht auf den Gängen und Sofas liegen). Es ist so dolle windig, dass selbst im Hafen das Schiff noch gefühlt senkrecht in die Luft wippt und tatsächlich darf auch die Gangway zum Aussteigen nicht geöffnet werden, weil der Sturm es nicht zulässt. Wir sind einfach nur erleichtert, dass wir endlich das Schiff wieder verlassen können und stehen mitten in der Nacht (es wirkt von den Lichtverhältnissen hier wie spät am Abend) mit einigen vielen Passanten der Fähre an dem nahegelegenen Campingplatz, um noch einen der beliebten Schlafplätze zu ergattern. Alle sind müde, es ist windig und kalt und man kann sogar in EUR zahlen - Umrechnungskurs egal, hauptsache es geht schnell...
Wir verzichten bei diesem Sturm heute auf unser bisher treues Zelt und klappen zum ersten Mal auf dieser Reise einfach die Sitze um und stellen fest, dass auch das neue Auto bei einem Ausfall des Zeltes in jedem Falle eine adäquate (nach der Liegekabine würde ich fast luxuriös dazu sagen) Schlafgelegenheit bietet! Alles wackelt immer noch aber der Ausblick beim Erwachen entschädigt so einiges.
Mal sehen, was die Tage auf den Inselchen so bringen - der erste Eindruck ist jedenfalls vielversprechend!
Ausschau nach Meerestieren halten
Da wars noch schön!
Liegeplatz
Ein wenig Wellengang........
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